magistrat,
der / das
.1.
s. magister
.2.
›Obrigkeit, Verwaltung einer Stadt‹; als Metonymie: ›obrigkeitliches Amt‹.Bedeutungsverwandte:
bürgerschaft
2
herschaft
oberkeit
regierung
ampt
das
) 4.Syntagmen:
den m. abolieren
; der m. etw. erteilen, die laster strafen, bedenken machen, bei etw. verbunden sein, zu [...]
; der m. jn. erfordern, das [...]
; dem m. anliegen
[+ Hauptsatz], dem m. gehorsam erweisen, etw
. (z. B. weisheit
) ofnen, etw
. (z. B. eine instruction
) behändigen
; der m. der stat
; der bürgerliche / ersame / gewonliche m
.Belegblock:
Oorschot, Spee/Schmidt. Caut. Crim.
276a, 8
(Frankf./M.
1649
): welcher [Priester] dem Magistrat anlag sie solten die vnd die (so sie mit Nahmen nenneten) [...] Foltern.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
12
(Nürnb.
1517
): domit geoffnet werde die manigformig weißheit gots den gewaltigen und magistraten in den himlischen engeln
[unter Berufung auf Engel]
durch die kirchen. Chron. Augsb.
9, 86, 11
(schwäb.
, 1544
/5
): mußt der magistrat der statt Cartago aus der ursach, daß alle alte kriegsknecht an inen hiengen, alles gedulden.
Rot
326
(Augsb.
1571
): Magistrat / Burgerliche Obrigkeit / Der burger Herrschafft. Jtem das ampt selbs.
Brunner, Rechtsqu. Krems u. Stein
245, 15
(moobd.
, 1627
): das nehmlichen ein ehrsamer magistrat beeder stätt alle und jede burgerliche köch und köchin für erfordere, [...], das sie [...] keinen gemainen, [...], zu einer mahlzeit mehr als 8 oder 10 [...] zurichten und kochen sollen.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
453, 12
(m/soobd.
, 1608
/51
): instruction, die zwar hiervor durch die herren grafen [...] verfaßt und einen magistrat behendigt worden.
Oorschot, a. a. O.
3286, 27
; Rwb
8, 1578
.‒
Vgl. ferner s. v. ausleschen
2, aussetzen
8, begebenheit
, 2
bei
7.3.
›Führerschaft (in einer religiösen o. ä. Angelegenheit)‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. leitung
Belegblock:
Luther, WA
31, 2, 200, 30
(1527
/30
): Wer eyn magistrat wyl annhemen, der faße eynen muth, non suis viribus, sed genibus flexis deum oret.
Jörg, Salat. Reformationschr.
94, 25
(halem.
, 1534
/5
): was die afentür jst darumm sy
[
Lutrer und
Carolstat]
gstochen hand / allein der namen / magistraat / und eergytt / und was Carolstat hierzuͤ bewegtt hatt. Ebd.
349, 25
: Darumm er [Zwingli] das magistraat an sich zoch.