müssigen
II
V.;
zu müssen
II.›jn./etw. (zu etw.) nötigen, drängen, zwingen‹.
Bedeutungsverwandte:
anhalten
fordern
zwingen
müssen
Syntagmen:
j. die bauern m., die Juden Christum, die affekte die vernunft, der glaube jn. zu etw. m., j. jn. wieder rechtes, zu einer heirat / verlobung m
.Belegblock:
Schade, Sat. u. Pasqu.
3, 94, 10
(o. O. 1524
): da bei du sagest auch von dem creuz, das Christus getragen hat, hat Christus wol muͤßen thuͦn, dann er von den Juden gemuͤßigt worden ist.
Mieder, Lehmann. Flor.
804, 11
(Lübeck
1639
): Der Reiter muß reiten wie das Ros wil / also die Vernunfft / wie sie die Affecten muͤssigen.
Ebd.
907, 29
: was einer nicht mit guten willen thut / das thut er nicht / sondern der / der jhn dazu muͤssigt.
Lexer, Tucher. Baumeisterb.
208, 5
(nürnb.
, 1464
/75
): das er die pauren [...] darzu gemüssigt hat, wenn sie das grummat hinein haben alle jare, das sie denn dieselben greben haben mussen außwerfen.
V. Anshelm. Berner Chron.
5, 288, 34
(halem.
, n. 1529
): aber si die al habid muͤessen ungêeret lassen abscheiden; harzü gemuͤsget alein von irem alten, kristlichen glowen.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu.
2, 13, 12
(schwäb.
, 1502
): so einer den anderen wider rechts gemiesigt hette, [...], soll man anzaigen.
Rwb
9, 1059
.