müselig,
Adj.
1.
›e. S. überdrüssig; mißmutig, unlustig; geplagt; psychisch-religiös belastet‹ (von der Befindlichkeit eines Menschen); ›andere belästigend, molestierend‹ (jeweils von e. P.); ›schwer, mühevoll‹ (von der arbeit
o.ä.); ›quälend‹ (dies von einem Spaziergang); vgl. am ehesten
müe
(die
) 2.Bedeutungsverwandte:
1
beladen
1
laden
gefärlich
langweilig
schwer
verdrüssig
launig
mäulig
müig
Belegblock:
Luther, WA
13, 139, 30
(1524
/5
): ps. 89: labor et dolor eyn muselig unlustig leben.
Ebd.
17, 1, 20, 28
(1525
): dieweil es so ein geferlich, langweilich und muͤhselig ding umb den Ehlichen stand ist.
Ebd.
35, 476, 19
(1545
): Es war im alten Testament [...] der Gottesdienst fast schwer und muͤhselig, da sie so viel und mancherley Opffer thun musten.
Ders. Hl. Schrifft.
Mt. 11, 28
(Wittenb.
1545
): Kompt her zu mir / alle die jr müheselig
[
ir do arbeitMentel
1466: ; Var. 1475
arbeyter2
-1518 / nd. Bibel 1478: ;
arbeytendFroschauer
1530: ;
mit muͤhe vnd erbeyt belestigetEmser
1527 / Eck
1537: ]
vnd beladen seid. Mathesius, Passionale
48v, 14
(Leipzig
1587
): er befeuchtiget / wessert vnd erquicket alle Muͤheseligen / durstige vnnd duͤrre Seelen.
v. Keller, Ayrer. Dramen
6, 33
(Nürnb.
1610
/8
): seines
[des
Authoris]
[...] grossen fleiß vnd vngesparten mühseligen arbeit. Maaler
294r
(Zürich
1561
): Muͤysaͤlig / Ein muͤd vnnd vnruͤwig mensch der kein raͤchnung keines dings nit hatt | weder deß orts / der zeyt / oder der person. [...]. Muͤysaͤlig sein. Interturbare. Einen verdrüssig vnnd Muͤysaͤlig machen.
Ebd.
294v
: Muͤysaͤlige oder verdrüssige spatzierung / die einem muͤde bein machet. Laboriosa deambulatio [...]. Muͤysaͤliger vnruͤwiger mensch / der eim gern vnruͤw machet / der ein vrsach vnd anlaß suͦcht einen zebeleydigen. Emissarius, Homo acerbus.
Luther, WA
28, 521, 16
; 33, 350, 12
; 46, 639, 3
; Dasypodius
381v
.2.
›bedürftig, arm‹ (von Personen); ›schwierig, armselig‹ (von Lebensumständen); ›beschwerlich‹ (z. B. von der Zeit); vgl.
müe
(die
) 3.Bedeutungsverwandte:
vgl. arm
bedürftig
hausarm
hausdurftig
mangelbar
Belegblock:
Luther, WA
52, 565, 22
(1544
): Es ist ein geringe und muͤhselige narung mit einem Fischer.
Harms u. a., Alberus. Fabeln
80, 11
(Frankf./M.
1550
): Du sichst / das wir muͤhselig sind / | Vnd wilt jetzundt machen ein kindt.
v. Ingen, Zesen. Ged.
388, 20
(Breslau
1641
): Die muͤhselige Zeit machet mich unterweilen verdrossen.
Fastnachtsp.
398, 4
(nürnb.
, v. 1494
): So haiß ich der Ackertrapp | Und pin auch ain müesalig lapp.
Ebd.
398, 5
.