mülwerk,
auch
molwerk,
mülenwerk,
das
;-(e)s/-Ø
.– Rechts- und Wirtschaftstexte.
1.
›Schmiedearbeit in der Mühle‹.Belegblock:
Helbig, Qu. Wirtsch.
1, 91, 6
(md.
, 1419
): Ock schollen de klenschmede miden hoffschlahen, plogwergk, radewerg, [...], stuelexsen, lattenhemer, mollenwergk.
2.
›Mühlwerk, Getriebe, zentraler Teil einer Getreidemühle, (vereinzelt:) eines Pochwerks sowie einer dem Mühlwerk verglichenen Maschine zur Herstellung von Schnüren o.ä.‹; als pars pro toto auch ›Mühle (als Gesamtanlage)‹, als totum pro parte auch ›Mühlstein‹; zu müle
1, auch 3.Syntagmen:
ein m. erfinden / machen / erkaufen / verkaufen / schauen / besichtigen / visitieren, ein m. pro
[eine Anzahl] gülden anschlagen
; dem m. etw. nicht wol anstehen
; am m
. [einen Betrag] verbauen, auf dem m. schnüre machen, einen bach auf das m. leiten, nach m. arbeiten
›Mühlsteine brechen‹; das alte / geringe / kleine m
.; der lon mülwerkes
[›für das Mühlwerk‹].Wortbildungen:
mülwerkmeister
Belegblock:
Ziesemer, Marienb. Konventsb.
282, 38
(preuß.
, 1412
): fird. Cunczen dem molwerkmeyster ken Danczk czu ryten, umbe molsteyne czu kowfen.
Brinkmann, Bad. Weist.
48, 25
(rhfrk.
, 16. Jh.
): Noch ein müel mit einem gang, an müelwerk gering.
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
87, 4
(Frankf./M.
1568
): Jch [Zimmermann] mach auch mancherley Muͤlwerck / | Auch Windmuͤln oben auff die Berg.
Schmidt, Frankf. Zunfturk.
1, 394, 17
(hess.
, 1583
): nachdem die grossen seidenhandler, so mit step- und neeheseiden umbgehen, ein mulenwerck erfunden, so ein manßperson allain regiren und sovil als sonst 20 oder mehr personen ausrichten mag.
Ebd.
395, 9
: Was aber die webstull und klain mulwerck anlangt, kan uff iden webstul, [...], acht schilling geschlagen werden, aber uff das rollen oder mulwerck, daruff die spiegel- und andere schmale schnur gemacht, 8 ₰.
Weizsäcker, Graupn. Bergb.
177, 13
(osächs.
, 1531
): das Casper Roth sein moelwerk sampt einer schmelzhuten vorkauft hot.
Lexer, Tucher. Baumeisterb.
84, 26
(nürnb.
, 1464
/75
): nachdem dieselben perckleut [...] alle nach mullwerg arbeitten und solich stein quaders größ theur schatzen.
Loose, Tuchers Haushaltb.
129, 16
(nürnb.
, 1516
): solch mulberck hab ich angeschlagen pro 1470 gülden.
Sachs
17, 269, 13
(Nürnb.
1562
): Daß sie stets waren beyde vol. | Deß stund ir müllwerck nicht sehr wol.
Winter, Nöst. Weist.
2, 999, 23
(moobd.
, 1480
, Hs. 17. Jh.
): Es haben auch die burger das recht das mülberch drei stunt im jahr zu schauen und bewehren wie sie mahlen.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
128, 24
(m/soobd.
, 16. Jh.
, Hs. 17. Jh.
): ain pächl, [...] wider seinen nattürlichen lauf nach dem perg [...] auf etliche alte mühlwerch [...] gelaitet.
Joachim, Marienb. Tresslerb.
545, 9
; Hilliger, Urb. St. Pantaleon
527, 41
; Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
32, 28
; Weizsäcker, a. a. O.
191, 32
; Loose, a. a. O.
88, 11
; Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 579, 9
; Brunner, Rechtsqu. Krems u. Stein
201, 46
.