mülrad,
das
;–/-e
oder -er
+ Uml.›Mühlrad‹ (in der Regel auf
müle
1, in 1 Beleg auf müle
3 bezogen); mehrfach in Vergleichen gebraucht, z. B. für nicht endendes Drehen (damit zu müle
2); zu
müle
1; 2; 3, rad
1.Syntagmen:
mülrade machen
; das m. umgehen, sich wenden, das wasser treiben
; das herz, der achte himmel als ein m. (bewegt) sein
; j. in das m. fallen, unter ein m. fliessen, von den mülrädern gestossen / verlezt werden, sich unter ein m. stellen
; das m. im wasser
; das gehende m
.Belegblock:
Joachim, Marienb. Tresslerb.
248, 36
(preuß.
, 1403
): 2 m. dem werkmeister zu Marienburg us der molen of molrade zu machen.
Luther, WA
6, 53, 12
(1520
): das ymmer eyn zinß den andern treyb, wie das wasser die moͤll rad.
Reissenberger, Väterb.
20851
(md.
, Hs. 14. Jh.
): Daz ie dine herze ist beweit
›bewegt‹
| Rehte als ein gandes mulrat, | Daz sin loufendez pfat | Steteclich muz umbegan. Bömer, Pilgerf. träum. Mönch
12178
(rhfrk.
, um 1405
): Keine hinderonge sij [bewegonge] hat noch ende | Als daz mulen rat, daz sich wendet.
Steinberger u. a., Urk. Hochst. Eichst.
414, 20
(noobd.
, 1353
): daz ander mulerat daz sol als guͤt und als vertig sin, daz ez einen metzen spriuwer gemalen muge.
Barack, Zim. Chron.
2, 484, 21
(schwäb.
, M. 16. Jh.
): so het er
[
abt als Verführer]
sich doch under das müllradt gerad under den giesen stellen müessen, [...] biss er frost und kelte halb schier erstarret. Chron. Augsb.
8, 132, 1
(schwäb.
, zu 1561
): diser ist bei der innern Papirmül an dem rechen gefunden, von den mülredern hart verletzt und gestoßen worden.
Eschenloher. Medicus
83, 11
(Augsb.
1678
): daß ein junges Toͤchterlein / [...] vnder ein Muͤhlrad kommen.
Brévart, K. v. Megenberg. Sphaera
11, 3
(noobd.
, 1347
/50
): die aht himel widerfleizzend sich dem lauf in iren aigen lauffen, reht als ain muͤlrat wer, daz wiltz von der rehten hant zu der linken.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
204, 38
; Welti, Pilgerf. v. Walth.
16, 24
; Chron. Nürnb.
5, 608, 8
; Dirr, Münchner Stadtr.
154, 9
; Voc. inc. teut.
q vijr
.