mörderin,
die
.
1.
s.
mörder
 1.
2.
für abstrakte Bezugsentitäten gebraucht, die metaphorisch als
mörderin
pragmatisiert werden;
vgl.
mörder
 3.
Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.

Belegblock:

Luther, WA
10, 1, 271, 12
(
1525
):
es muß alles vorfolgt und todt seyn, was widder sie ist, die groß rodte morderynne, wye sie auch S. Johannes Apoc. 17. abemalet unnd spricht: Sie heyß: Die grosse hure, Babylon.
Ebd.
30, 2, 321, 31
(
1530
):
des Teuffels Kirche seid jhr! die selbige ist eine luͤgnerin widder Gottes wort und eine moͤrderin.
Ebd.
34, 1, 138, 22
(
1531
):
Die natur ist eyne morderyn, mordet sie nicht myt der faust, tunc occidit corde.
Ebd.
38, 119, 25
(
1533
):
denn ich hielt feste bey der roten huren [Bapstum] und thet der Moͤrderin allen dienst und demut.
Thiele, Minner. II,
28, 10
(Hs. ˹
md.
/
rhein.
,
1. V. 15. Jh.
˺):
des roeffen ich waeffen over dich [Mynne], | wes tzydstuͦ, morderinne, mich?
Ebd.
28, 106
(Hs. ˹
md.
/
rhein.
,
1. V. 15. Jh.
˺):
Troest, tret her aen, | die moirderynne
[100:
Mynne
]
wille ich bestaen.
Jostes, Eckhart
65, 28
(
14. Jh.
):
Sunderlich lieb on huͦte die ist [...] ein sprecherinne der augen und ist ein morderinne dez willen und ist ein offenung grozzer blintheit.
Pyritz, Minneburg
4009
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
[
Mynne
spricht:]
Wes gibstu, freuden morderin
(4012:
triegerinne
),
| Gelupten dorn in rosen schin?
Ebd.
1552
:
Tustu mir we und ir [der zarten edeln] niht sam, | Ein morderin so heist din nam!
Bihlmeyer, Seuse
361, 12
(
alem.
,
14. Jh.
):
Diner [fro welt] natur eigen ist ein hinscheiden. [...]. Owe, du morderin!
Luther, WA
47, 533, 22
.