mägern,
V.
›etw. / jn. (auch: sich) unter den natürlichen, normgerechten Zustand versetzen, bringen‹; im einzelnen: ›sich grämen, kasteien‹; (ütr.:) ›jn. verletzen‹; ›jn. demütigen‹; ›jn. / ein Tier (z. B. den Kapaun) zum Abnehmen bringen‹; ›(Nüsse) beizen‹; ›(Baumsetzlinge) antrocknen‹;
vgl.
mager
(Adj.) 1; 2; 3.Bedeutungsverwandte:
demütigen
kasteien
peinigen
verzeren
Belegblock:
Schwartzenbach
K iijr
(Frankf.
1564
): Kastigen. Kasteyen. Den leib maͤgern / Oder Peinigen.
Kurz, Waldis. Esopus
3, 93, 27
(Frankf.
1557
): Da sprach der Hundt: „ach lieber Gsell, | Es ist kein ander vngefell, | Das mich so maͤgert vnd verseucht, | Denn das man mir das Brodt entzeuht“.
Sachs
17, 515, 24
(Nürnb.
1563
): Darob ward gar hässig und gram | Dem affen der schildtkröten weib | Und stellt im heymlich nach dem leib, | Hüngert und mägert sich ein zeyt.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
8, 415, 19
(Straßb.
1466
): vnd machst zemegeren
[Var. 1475
Du (ge)demütigest1
–14772
/ Luther
1545, Jes. 25, 5: ]
die geschlecht der starcken. Löffler, Columella/Österreicher
1, 150, 21
(schwäb.
, 1491
): E das du die nüssz in legest, so soltu sy megern und baissen in hüng wasser.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
196, 23
(oobd.
, 1349
/50
): si [cappân] werden snell vaizt, dar umb, daz si der unkäusch werk nit derr noch meger.
Niewöhner, Teichner
248, 9
(Hs. ˹moobd.
, 1360
/70
˺): do sprachen seu: ‚nu hoͤren und sehen | megert uns und ander nicht.‘ | do vragt ich nach der geschicht, | wie seu daz gemegern chund. | do verjach mir ains mund: | ’unser herr ist ain man, | der siecht uns unbıͤrdichleichen an. | dw geschicht uns megern tuͤt.
Rudolf, H. v. Langenstein. Erch.
55, 93
(moobd.
, 1393
): ir aigen smercz megert vnd verczert sÿ vor hin ee das sÿ sterbent.
Gierach, Märterb.
5890
(Hs. ˹moobd.
, A. 15. Jh.
˺): er megert sich an allen enden; | sinen bart er nie geschar.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
232
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