leuchte,
die
;-Ø/-n
.– Gehäuft nrddt. / md. / nobd. Belege.
1.
›Lichtquelle (z. B. eine Wachskerze)‹; zumeist als pars pro toto für: ›Lampe, Laterne‹; vgl.
leuchten
2.Phraseme:
die leuchte aleine tragen
›die Verantwortung allein übernehmen‹.Bedeutungsverwandte:
kerzenstal
lampe
laterne
leuchter
liechtstar
lucerne
ampel
liecht
das
) 1; 2.Syntagmen:
die l. bereiten / bessern / finden / machen / nemen, zu stücken schlagen
; die l
. (Subj.) [wo] hängen / scheinen
; des hochmeisters l
.; die brennende / grosse / hangende / verbrante l
.; das liecht aller leuchten
(bezogen auf Christus).Wortbildungen:
leuchtenmacher
-ä-
im Gw).Belegblock:
Schöpper
81b
(Dortm.
1550
): Lucerna. Liechtstart leuchter lucern latern leuchte.
Helm, H. v. Hesler. Apok.
1794
(nrddt.
, 14. Jh.
): Unser herre Jhesu Crist, | Der liecht aller luchten ist.
Ders., Maccabäer
7134
(omd.
/nrddt.
, Hs. A. 15. Jh.
): [han wir] die luhten burnende bereit.
Loesch, Kölner Zunfturk.
1, 58, 9
(rib.
, 1344
): ever solen deselve meister kerzen genuͦch geven up ire kost in de [zwa] luͦchtin under den gedemen.
Chron. Köln
3, 672, 29
(Köln
1499
): so hait he ouch [...] gesatzt dat Marienbilde ind ein hangende luchte.
Frantzen u. a., Kölner Schwankb.
3, 1104
(Köln
um 1490
): Szo eyne luchte up eyneme gulden luchtere schynende is.
Buch Weinsb.
1, 47, 25
(rib.
, um 1560
): Tilman Weitmesser hat die lucht allein getragen, war ein from menschs.
Ebd.
85, 7
: vur jeder deur hink ein lucht mit brennenden kerzen.
Ebd.
4, 183, 22
(1594
): das jeder burger [...] ein brennende lucht vur dem haus hangen gehat.
Kurz, Waldis. Esopus
4, 93, 54
(Frankf.
1557
): Ein alter Muͤller one Korn, | Ein Leuchtenmacher ohne Horn.
Lexer, Tucher. Baumeisterb.
145, 25
(nürnb.
, 1464
/75
): hat man ettwan vill leuchten machen lassen, die man auch auß geben wolt in ettlich eckhäuser.
Brack
c 2v
(Basel
1483
): Candelabrum. leuͤuchter. oder kerstal.
Joachim, Marienb. Tresslerb.
459, 25
; Ziesemer, Marienb. Ämterb.
149, 31
; ders., Gr. Ämterb.
186, 10
; 713, 22
; Buch Weinsb.
1, 354, 11
; 356, 23
; 5, 40, 9
; Struck, Joh. Pfannstiel
183, 52
; Hertel, Hall. Schöffenb.
2, 333, 23
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
305, 17
; Bücher, Berufe Frankf.
1914, 79
.2.
›Leuchten, Glanz, Leuchtkraft; von einer Lichtquelle ausgehende Helligkeit‹; vielfach tropisch im Anschluß an 1 gebraucht, dann z. B.: ›abschreckendes Beispiel, Orientierungshilfe‹; ›lichthaft gedachte Seinsform (Christi)‹.Phraseme:
jn. für eine leuchte in der nacht vorstellen
›jn. als Warnung, als abschreckendes Beispiel hinstellen‹; vgl. leuchten
2; 3.Bedeutungsverwandte:
vgl. geleuchte
glanst
glänster
glanz
der
) 1, glänze
heitere
kläre
klarheit
Belegblock:
Helm, H. v. Hesler. Apok.
2155
(nrddt.
, 14. Jh.
): Also irouget her ouch sich, | Als her wir thuen danne, | Deme guten Johanne | Mit also liechter luchten | Daz her sunnen duchten | Sin von ebenglicher mugent.
Ebd.
22310
: Daz ist aber Got Jhesus Crist, | Der luchten alles liechtes ist.
Perez, Dietzin
2, 392, 16
(Frankf.
1627
): Jhr koͤnnet ewern Freunden billich fuͤr ein Leuchte in der Nacht vorgestellet werden / mit ewerm boͤsen vnnd verruchten Leben / daß sie nemblich eweren boͤsen Außgang betrachten.
Hübner, Buch Daniel
2014
(omd.
, Hs. 14.
/A. 15. Jh.
): Lylien sten in vuchte | In drierhande luchte, | Wiz, gel, bla, der varwen fin.
Sachs
19, 248, 14
(Nürnb.
1563
): Dann das gebot ist in der nech | Ein leucht, und liecht ist das gesetz.
Klein, Oswald
106, 45
(oobd.
, 1411
?): Auffrüstigkliche wunne, sunne, | brunne, meines herzen feuchte, | leuchte deiner öglin klar | gar mich verzucket.