lermeister,
der
;
–/-Ø
.
›Person, die andere etw. lehrt, jn. unterrichtet‹; speziell:
a) ›Schullehrer, (zumeist: Elementarlehrer für den Lese- und Schreibunterricht)‹;
b) ›Lehrherr im Handwerk‹; ütr.: ›Sachverhalt, aus dem Lehren hervorgehen‹; vgl.
2
leren
 3,
meister
 1; 2.
Bedeutungsverwandte:
anfürer
 1,
anweiser
 1,
informator
.
Wortbildungen
lermeisterin
(dazu bdv.:
lerfrau
 1,
lergotte
).

Belegblock:

Pfefferl, Weigel. Gn. S. 
62, 18
(
um 1571
, Hs.
1615
):
So hat der Himel an Jmme alle Natierliche Kunste vnnd Handtwerhe, vnd ist ein Vatter vnd Lehrmeister aller Natierlichen wißheit.
Ebd.
169, 24
(
Magdeb.
1615
):
Die Goͤttliche Schule ist die hoͤchste [...] / da Gott selber Lehrmeister ist im Menschen.
Rot
318
(
Augsb.
1571
):
Informator, Ein Anweyser / Anfuͤrer vnnd Lehrmeyster.
Henisch
116
(
Augsb.
1616
):
Ein harter lehrmeister klug zu werden ist die armut.
Vgl. ferner s. v.
pastor
.

Zu a):

v. d. Broek, Suevus. Spieg.
68v, 32
(
Leipzig
1588
):
GOTT / den Eltern vnd Lehrmeistern / kan nimmermehr das gute das wir von jnen haben / vergolten werden.
Wickram
4, 9, 23
(
Straßb.
1556
):
ursachet mich auch der gros unfleiss der Teutschen Lehrmeister / und Guldinschreiber / Dann ob sie gleich die kinder auff schreiben / rechnen und lesen wol abrichten / Werdend sie doch gar keiner mores / zucht [...] von jnen underwisen.
Goldammer, Paracelsus
6, 192, 8
(
1530
):
die schulmeister, lermeister, zuchtmeister, haben mich geschlagen auf mein rucken mit streichen und schlegen, wie man dann kinder zu schlahen pflegt.
Welti, Stadtr. Bern
320, 10
(
halem.
,
1449
):
wellent wir, das welhe armen [...] lerkind an die spende gand, daz ouch denen semlich spendbrot belibe, daz niessen [...], vnd dz nit iren schuͦlmeistern vnd lermeistrinen geben.
Ebd.
675, 8
(
1539
):
dz frembd artzet, rechenn- oder leermeister vnnd derglychen, so gmeinem nutz diennstlich sin, moͤgennt beherberget werdenn.
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern
410, 7
(
halem.
,
1540
):
uff die professores theologie und der sprachen, die provisores, lectores und Tütschen leermeyster ze achten, ze mercken und ze losen.
Maaler
243v
(
Zürich
1561
):
Kindleerer / Leermeister der jugend. Pædagogus.
Chron. Nürnb.
5, 593, 10
;
Goldammer, a. a. O.
6, 192, 13
;
Geier, Stadtr. Überl.
234, 31
;
Rennefahrt, a. a. O.
872, 28
;
ders., Zivilr. Bern
752, 18
;
Kohler, Ickelsamer. Gram.
16, 19
;
Dasypodius
123r
;
Maaler
266v
;
Golius
158
;
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
302
.

Zu b):

Lau, Qu. Neuß
256, 4
(
rib.
,
1579
):
das inmittelst den dreien jaren der lehrmeister von wegen solchen lehrknechtz nit mehr dan halb taglonung empfangen soll.
Köbler, Ref. Wormbs
339, 16
(
Worms
1499
):
Es soͤllen auch Lermeister zuchtmeister Hantwercker [...] ire diener kinder vnd iungen nit vnzimlich straffen
(auch anschließbar an a).
Rennefahrt, Recht Laupen
272, 24
(
halem.
,
1600
):
wan ein meister zimmerhandtwerchs ein lehrknaben annimpt, soll derselbig by synem lehrmeyster zwey [...] jar lang belyben.
Chron. Augsb.
9, 328, 28
(
schwäb.
,
1536
):
wann ainer schnitt und verfuel, so trug man seinen geschnittenen schuech zu seinen frainden und lehrmaister, die besserten dann sein sach.
Vgl. ferner s. v.
ächterin
 1,
lerbrief
.