leinöl,
das
.
›Leinöl, aus Leinsamen gepreßtes Öl‹; es diente u. a. als Arzneimittel, als Mittel zur Herstellung von Ködern, als Lichtöl, s. die Belege;
zu
lein
(
der
) 3.
Vorw. Wirtschaftstexte, Arzneibücher.
Bedeutungsverwandte:
leinschmalz
.

Belegblock:

Luther, WA
47, 577, 41
(
1539
):
ist nicht Baumoͤl, Leinoel oder Balsam oͤl, wie die vorigen konige damit geoͤlet wurden.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
273, 34
(
preuß.
,
1416
):
1 scheffel zenf, 1 wirtel lynoyle, 15 scheffel erbis.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
182, 18
(
Frankf.
1535
):
Ein Salb gemachet von schwefel vnnd weiß nießwurtz / mit leinoͤl / vnd wachs / ist guͦt wider das gegicht in fuͤssen.
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
98, 5
(
Frankf./M.
1568
):
Mancherley oͤl ich zubereit | Zu essen vnd zu Artzeney allzeit / | Als Baumoͤl / Nußoͤl vnd Pinoͤl | Loroͤl / Hanffoͤl / Leinoͤl.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
33, 23
(
osächs.
,
1570
/
7
):
nim vier loth neu wax, drei frisch gelegte eyer, wohl zerklopft, [...] und eine eierschalen voll leinöhl, alles unter einander gerühret, in ein veßlein zum spunde hienein in eine tonne bier gehenkt
[zur Geschmackskonservierung von Faßbier].
Ebd.
184, 37
:
Fohren mit reusen und garnsecken zu fahen. Nemet bibergeil und campfer zusammen gestossen [...]. Darnach leinohl daran gegossen.
Ebd.
206, 6
:
Geuß eine kanne leinöhl darein, also aufs waßer, wan das eis aus dem lauft gehoben oder sonst geraumet ist. Und sintemal das ohl nicht gefreüret, so konnen auch die fische im teiche nicht ersticken.
Lippert, UB Lübben
2, 288a
, 28 (
osächs.
,
1572
):
1 g. von leinoel zu schlagen.
Keil, Peter v. Ulm
75
(
nobd.
,
1453
/
4
):
Ein salbe für den prant. Dorzu nym leinöl vnd wachs vnd zulaß das vntereinander.
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb.
53, 9
(
nobd.
,
1390
):
ich Johans Zuͤrn [...] bescheide mit disem brief [...] an unser frawen capellen [...] ein ewig lyecht von gutem lynoͤl.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
303
(
Genf
1636
):
leinoͤhl / leinschmaltz [...] Oleum lineum.
Bastian, Runtingerb.
2, 342, 25
(
oobd.
,
1398
):
er bezalt fur ½ zennten leinoͤl ½ lb. 2 ½ d. R.
Deinhardt, Ross Artzney
258
(
oobd.
,
1598
):
Ain guette pueg salben zemachen Item nimb ain pfundt taxen schmalz, ain halb pfundt loröl, ain vierling linsöll, hundts schmalz.
Scholz-Babisch, Klev. Rheinzollw.
501, 9
;
Ermisch u. a., a. a. O.
158, 22
;
Sudhoff, Paracelsus
6, 110, 18
;
Starzer, Qu. Wien
1, 5, 5814, 115
;
Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz.
1989, 192
.
Vgl. ferner s. v.
1
aule
 2,
balsam
 3.