1
leichten,
leichtern,
V.;
zu
leicht
(Adj.).
1.
›etw. leichter machen, ein konkretes Gewicht, eine Last verringern‹; ütr.: ›jm., auch sich selbst, eine psychische oder moralische Bürde, Last, eine Aufgabe erleichtern; etw. (eine Krankheit, einen Schmerz) lindern; eine finanzielle Belastung, eine Strafe oder einen Dienst reduzieren, mildern‹;
vgl.
leicht
(Adj.) 1.
Bedeutungsverwandte:
allevieren
,
entledigen
 1,
erleichtern
,
miltern
 2; 3,
mindern
 2,
ringern
 1,
sänftigen
 2,
schmälern
,
wenigern
.
Syntagmen:
etw.
(z. B.
den kummer / tribut, die arbeit / pein / bürde / geburt, das gebrechen, die leiden
)
l
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok.
8192
(
nrddt.
,
14. Jh.
):
Gotes wort so tichten | Daz sie iz den weichen lichten | Und scherfens den vlinsharten.
Schöpper
108a
(
Dortm.
1550
):
Imminuere. Ringern mindern schmälern leichtern erleichtern wenigern.
Luther, WA
45, 348, 27
(
1537
):
die frolich sind uber dem bescheren des Sons dei? das wil nicht leichten, lachen, Man sol carni etwas anders bescheren.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
12497
(
rib.
,
1444
):
der kurte wech | Lichtet den pilgerymen yre gebrech.
Froning, Alsf. Passionssp.
5412
(
ohess.
,
1501ff.
):
ich wel dir gern lichten dyn pyn.
Alberus
qq iiijv
(
Frankf.
1540
):
ich senfftige / leichter / erleichter / milter / entledige.
Pyritz, Minneburg
2027
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Guß dar uz din suß salben | Uff mine wunden allenthalben | Und lichte mir min bander!
Chron. Strassb.
941, 33
(
els.
,
1371
):
[Wir] süllent [...] niemer geschaffen noch heimeliche [...] gewerben, daz denheins der vorgeschriben stücke [...] abegelaßen oder gelihtert werde.
Spanier, Murner. Narrenb.
42, 44
(
Straßb.
1512
):
Du wißtest baß zuͦ leren mich, | Wa dyne esel lychtern sich
(›Wasser lassen‹; anders
Raabe
, Wortsch. Murner 2, 432).
Bihlmeyer, Seuse
498, 5
(
alem.
,
14. Jh.
):
dar inne ir liden gelihtert solte werden.
Thiele, Minner. II,
7, 89
(Hs. ˹
nalem.
/
sfrk.
,
1470
/
90
˺):
mynen komer wolt ich lichten | unnd wolt uch gancz bichten.
Ebd.
32, 364
(Hs. ˹
md.
/
rhein.
,
1. V. 15. Jh.
˺):
so lychte ich eme die borde | da met hem Czwivel hait herlest.
Rieder, St. Georg. Pred. G
177, 24
(Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
der solt du ir arbait lihteron.
Koppitz, Trojanerkr.
7520
(Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Du kanst wol lichten schweren mütt.
V. Anshelm. Berner Chron.
2, 9, 21
(
halem.
,
n. 1529
):
[Er] lichtret inen die schwaͤren tribut, vom kuͤng Alfonsen.
Rot
289
(
Augsb.
1571
):
Alleuirn, leychtern / ringern / kleiner oder weniger machen.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch
2230
;
Welti, Stadtr. Bern
573, 14
;
Koppitz, a. a. O.
54
;
Maaler
270r
;
334r
;
Rot
307
;
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
302
;
Crecelius
2, 550
.
Vgl. ferner s. v.
abtreiben
 9,
aschern
.
2.
›(den Anker) lichten‹.

Belegblock:

Lappenberg, Fleming. Ged.
481, 45, 11
(
1636
):
Geht, eilt und bleibt alda! Man leichtet schon den Draggen. | Greift frisch die Remen an.