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leiben,
V.;
zu
mhd.
lîben, lîp
(
Lexer
1, 1896
).
1.
›leben, (refl.) einen Leib annehmen‹; zu
1
leib
; offen zu 2.

Belegblock:

Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
213, 40
(
thür.
,
1474
):
diewille die vire obgnanten personn eyner lybet und lebet, ane geverde.
Gille u. a., M. Beheim
84, 62
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
O aller hailgeste juncfrǎ! | in dir hat sich geleibet dǎ | der hachst und oberlensche, | Und in dem aller hailgsten leib | neün manait er peslassen pleib.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst
1, 73, 15
(
Straßb.
1522
):
Wan sie ewige Guͦter, geistlich Ding Gottes zuͦ dem allerminsten achten, het es sich geleibt, es selet sich etwan, achten nichts, dan das sie sehen.
Ebd.
358, 12
:
er acht des Geistlichen und des Ewigen nicht. Het es sich geleibt, es selet sich etwan.
Maaler
269v
(
Zürich
1561
):
Leyben / Sich leyben vnnd zuͦ einem leyb werden / Ein leybgestalt an sich nemmen. Corporari.
Eggers, Psalter
30, 17
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
217
.
2.
›einen Körper mit jm. bilden, sich mit jm. vereinigen‹;
zu
1
leib
.

Belegblock:

Luther, WA
17, 2, 278, 7
(
1527
):
Liebe deinen nechsten als dych selbs, Nemlich, das wir also seer inn sie sollenn geleibet sein, das wir ganntz yhr aigen sein, mit leib, seele, guͦt und eere.