lavendel,
der
;-a-
in der zweiten Silbe, -r-
im Auslaut (lavandel, lavender
); zu
mhd.
lavendel
, dies über mlat.
/ital.
Zwischenstufen letztlich aus lat.
lavare
(Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
).1993, 775
›Lavendel, Lavandula officinalis; zum Waschen und Baden gebrauchtes Kraut‹.
Zur Sache:
Marzell
ff.2, 1211
Wortbildungen:
lavendelbier
lavendelblume
lavendelblust
lavendelkraut
lavendelmet
lavendelwasser
lavendelwein
Belegblock:
Ziesemer, Gr. Ämterb.
121, 35
(preuß.
, 1520
): 1 fasz wermuthbir, 1 fasz livandilbir, 1 fasz kirschbir.
Ebd.
203, 34
: 3 thonnen dynnen mehet, 1 thonne lafendelmehet, 1 thonne salwyenmehet.
Buch Weinsb.
2, 35, 13
(rib.
, um 1560
): im haus daselbst sank Tringin van unmacht neder und man reif sei mit lavendelwasser.
Ebd.
169, 21
: Aber Lisbeth quam hinuff, war etlich mal beswimt, das man sei mit lavendelwein reiben moist.
Ebd.
372, 10
: geroich van lavendalen, rossmarin, blomen und krutern.
J. W. von Cube. Hortus
122, 23
(Mainz
1485
): die [luß
›Läuse‹]
widder zů verdryben esche gestoissen lauendelblomen vnd lege die by die cleyder du wurdest yr qwit zů hant. Knape, Messerschmidt. Bris.
42, 24
(Frankf./M.
1559
): darin wuchsen viel edler wolschmackender beumlin / als cypressen / roßmarin / lauender.
Luther, WA
41, 648, 6
(1536
): pflegt man Gesten zu ehren mit lafendel wasser, Rosenwasser.
Keil, Peter v. Ulm
147
(nobd.
, 1453
/4
): Nym salbay, deymanten, rauten, [...] pebnelle, eppich, laffendel, yglichs ein hantvol, vnd hack das clein vnd seud daz in wein vnd in öl.
Voc. Teut.-Lat.
s jr
(Nürnb.
1482
): Lafendel ein edelkraut. lauendula.
Ebd.
s iiijr
: Lauendelkraut. sansucus. maiorana idem.
Fischer, Folz. Reimp.
42, 116
(Nürnb.
, um 1493
): Lavendel man drein
[in:
gepranten wein]
legen sol. Loose, Tuchers Haushaltb.
150, 9
(nürnb.
, 1517
): die er in meinem gartten gearbet, den lavendel außgeseczt und alle fellder gedünckt.
Sachs
14, 268, 33
(Nürnb.
1553
): Garthaffen, salven, maseran, | Rauten, lavendel, sateran.
Follan, Ortolf. Arzneib.
133, 9
(rib.
, 1398
): mache er eyn bad, dar calcamentum vnde origanum vnde lauendula [...] ynne gesoden sy.
Fuchs, Murner. Geuchmat Kap.
5, 15, 6
(Basel
1519
): Solche hembder [...] sollendt alle, [...] stettes by lauander lygen, das sy wol riechen.
Keil, Peter v. Ulm
413
; Rohland, Schäden
461
; Lehmann, Rezeptb.
211
; Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 178
; Bremer, Voc. opt.
50184
; Brack
d 9v
; Mylius
E 7v
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
297
; Schwäb. Wb.
4, 1066
.