lavendel,
der
;
hohe Schreib- und Formenvarianz:
-a-
in der zweiten Silbe,
-r-
im Auslaut (
lavandel, lavender
);
zu
mhd.
lavendel
, dies über
mlat.
/
ital.
Zwischenstufen letztlich aus
lat.
lavare
(
Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
1993, 775
).
›Lavendel, Lavandula officinalis; zum Waschen und Baden gebrauchtes Kraut‹.
Zur Sache:
Marzell
2, 1211
 ff.
Wortbildungen:
lavendelbier
›auf Lavendel abgezogenes Bier‹,
lavendelblume
,
lavendelblust
›Lavendelblüte‹ (a. 1658),
lavendelkraut
,
lavendelmet
,
lavendelwasser
,
lavendelwein
.

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
121, 35
(
preuß.
,
1520
):
1 fasz wermuthbir, 1 fasz livandilbir, 1 fasz kirschbir.
Ebd.
203, 34
:
3 thonnen dynnen mehet, 1 thonne lafendelmehet, 1 thonne salwyenmehet.
Buch Weinsb.
2, 35, 13
(
rib.
,
um 1560
):
im haus daselbst sank Tringin van unmacht neder und man reif sei mit lavendelwasser.
Ebd.
169, 21
:
Aber Lisbeth quam hinuff, war etlich mal beswimt, das man sei mit lavendelwein reiben moist.
Ebd.
372, 10
:
geroich van lavendalen, rossmarin, blomen und krutern.
J. W. von Cube. Hortus
122, 23
(
Mainz
1485
):
die [luß
›Läuse‹]
widder zů verdryben esche gestoissen lauendelblomen vnd lege die by die cleyder du wurdest yr qwit zů hant.
Knape, Messerschmidt. Bris.
42, 24
(
Frankf./M.
1559
):
darin wuchsen viel edler wolschmackender beumlin / als cypressen / roßmarin / lauender.
Luther, WA
41, 648, 6
(
1536
):
pflegt man Gesten zu ehren mit lafendel wasser, Rosenwasser.
Keil, Peter v. Ulm
147
(
nobd.
,
1453
/
4
):
Nym salbay, deymanten, rauten, [...] pebnelle, eppich, laffendel, yglichs ein hantvol, vnd hack das clein vnd seud daz in wein vnd in öl.
Voc. Teut.-Lat.
s jr
(
Nürnb.
1482
):
Lafendel ein edelkraut. lauendula.
Ebd.
s iiijr
:
Lauendelkraut. sansucus. maiorana idem.
Fischer, Folz. Reimp.
42, 116
(
Nürnb.
,
um 1493
):
Lavendel man drein
[in:
gepranten wein
]
legen sol.
Loose, Tuchers Haushaltb.
150, 9
(
nürnb.
,
1517
):
die er in meinem gartten gearbet, den lavendel außgeseczt und alle fellder gedünckt.
Sachs
14, 268, 33
(
Nürnb.
1553
):
Garthaffen, salven, maseran, | Rauten, lavendel, sateran.
Follan, Ortolf. Arzneib.
133, 9
(
rib.
,
1398
):
mache er eyn bad, dar calcamentum vnde origanum vnde lauendula [...] ynne gesoden sy.
Fuchs, Murner. Geuchmat Kap.
5, 15, 6
(
Basel
1519
):
Solche hembder [...] sollendt alle, [...] stettes by lauander lygen, das sy wol riechen.
Keil, Peter v. Ulm
413
;
Rohland, Schäden
461
;
Lehmann, Rezeptb.
211
;
Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 178
;
Bremer, Voc. opt.
50184
;
Brack
d 9v
;
Mylius
E 7v
;
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
297
;
Schwäb. Wb.
4, 1066
.