lausig,
Adj.
›mit Läusen behaftet, voller Läuse, verlaust‹; ütr.: ›schlecht, schäbig, verkommen, erbärmlich, armselig im sozialen wie im charakterlichen Sinne (von Menschen und Dingen)‹;
zu
laus
.
Bedeutungsverwandte:
erbärmlich
 1,
grindig
 1,
verlogen
.
Syntagmen:
l. daher gehen / werden; der lausige bauer / betler / behelf / edelman / herre / pfaffe / lappe / mönch / rat, die lausige legende / stat, das lausige gewand / mandat
.

Belegblock:

Chron. Köln
2, 424, 28
(
Köln
1499
):
im [keiser] wois vil vuil vleisch daevan wart he so luisich dat in die luise zo doit aissen.
Luther, WA
17, 2, 265, 7
(
1527
):
DIe Legend von S. Barbaren woͤllen wir faren lassen, denn es kaum ain lausigere ist in dem gantzen Legenden buͤch als eben dise. Es ist alles erstuncken und erlogen.
Sachs
14, 115, 71
(
Nürnb.
1550
):
Der verlogen und laussig pawr | Hat mich bezalet als ein lawr.
Ebd.
17, 39, 34
(
1553
):
Wer doch der lausig pfaffe sey, | Der mit dir treibet bulerey.
Schade, Sat. u. Pasqu.
3, 34, 6
(
orhein.
1520
):
noch hat ir keiner die geschrift können verston als iez doctor Geck mit den lusigen prediger münchen und andern schmeichler, murnarren.
Maaler
192v
(
Zürich
1561
):
Grindig / Lausig / Leußhalter.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
299
(
Genf
1636
):
Lausig / oder laͤusicht [...] plein de pouix.
Meisen u. a., J. Eck
23, 5
(
Ingolst.
1526
):
Wer ist schuldig an ewer zwyspeltigkeit? Ir selbs mit ewern lusigen predigern.
Turmair
1, 185, 26
(
moobd.
,
1529
):
Si halten auf ir lausige kutten mêr dan auf das pluet Christi, [...], legen den toten ire lausige stinkende kutten an.
Fastnachtsp.
633, 10
;
Sachs
14, 326, 31
;
17, 81, 2
;
305, 26
;
Schorer, Sprachposaun
6, 23
;
Kurz, Murner. Luth. Narr
1728
;
Schade, a. a. O.
3, 192, 23
;
Enders, Eberlin
1, 11, 30
;
Turmair
4, 328, 30
;
Wackernell, Adt. Passionssp. Pf. I,
895
;
Dasypodius
368r
;
Schwäb. Wb.
4, 1053
.
Vgl. ferner s. v.
äres
,
behelf
 5.