lasterbar,
lasterbäre,
ersteres eher im jüngeren, letzteres eher im älteren Frnhd.; Adj.
1.
›untugendhaft, lasterhaft‹ (im einzelnen zur Charakterisierung sehr unterschiedlicher Fehlhaltungen und Verbrechen gebraucht, z. B. für sexuelles Vergehen, Mord); vgl.
laster
1.Bedeutungsverwandte:
arg
arglistig
böse
glat
schändlich
schlipferig
unerbar
unrein
unschamhaft
untüchtig
untugendhaftig
untugendsam
unzüchtig
Gegensätze:
erlich
from
gerecht
gut
tugendhaft
wert
züchtig
Syntagmen:
der lasterbare unfläter, die lasterbare rotte / tat, das lasterbare geschlecht / leben; den l.
(Subst.) beschelten / erlösen / strafen
.Belegblock:
Kochendörffer, Tilo v. Kulm
4313
(preuß.
, 1331
): Pylatus. der lasterber, | So vil als ein hemerer | Dutet von dem namen syn.
Hübner, Buch Daniel
7045
(omd.
, Hs. 14.
/A. 15. Jh.
): Nach im sal ein ander man | In sime riche entstan, | Lastirber, sunder ere.
Sachs
3, 271, 6
(Nürnb.
1536
): Inn sunderheyt mich krencket | Das lasterpare leben, | Darinn ich sach obschweben | Das gantz menschlich geschlecht.
Ebd.
16, 465, 4
(1563
): so wurd er beschwert | Von den argen und ubelthetern | Von den lasterbaren unflettern.
Ebd.
20, 382, 17
(1563
): het er ein verkerten sinn, | Stoltz und arglistig für und hin, | Und vol der lasterparen that.
Ebd.
23, 252, 8
(1563
): gegeben rumb und glori | Den frumen, gerecht-, tugenthaft-, | Und die lasterparen gestraft.
Voc. Teut.-Lat.
ee jr
(Nürnb.
1482
): Slipfferiger od’ glatter lasterper vnreyner. Slipfferigkeit glatheit lasterperkeit vnreinygkeit. lubricitas.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
4, 188, 53
(Straßb.
1466
): fúre aus den man vnd das weip die do haben begangen das lasterber ding zů den toren deiner statt.
Sachs
3, 199, 8
; 19, 271, 16
; Barack, Teufels Netz
7786
; Kurrelmeyer, a. a. O.
3, 18, 8
; Voc. Teut.-Lat.
s iijr
; s iijr
; ee jr
.2.
s. laster
3.3.
s. laster
4.4.
›ungelehrt (z. B. von Dolmetschern); verdorben (z. B. von der Milch)‹; vgl.
laster
5.Belegblock:
Bechstein, M. v. Beheim. Evang.
1, 23
(osächs.
, 1343
): und corrigîren di dinc di entweder von lastirbêren tolmetschêren sint ubele ûz gigebin odir von unvolkůmenen vrevelêren sint vorkêrtlîchen gebezzirt.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
127, 26
(oobd.
, 1349
/50
): aber zehant und si [milch] gerint, sô ist si gar lasterpær.