lüsteln,
V.
›sinnlich begehren; sich sinnlichem Begehren verglichen in mystischer Geborgenheit fühlen, sich in Gott aufgehoben fühlen‹;
vgl.
1
lust
1; 2; 3; 5.Bedeutungsverwandte:
vgl. begeitigen
begeren
gemuten
Wortbildungen:
lüstlung
Belegblock:
Höver, Bonaventura. Itin. A
320
(moobd.
, 2. H. 15. Jh.
): also durch erglússtung ein geend in dye seel dye auswenndigen lustleichen ding nach dryvaltig ausweysung des wolgevallen oder lüstlen durch gleychnüss.
Ebd. B
16
(1450
/60
): wann das menschleich gemuͤt, zerflossen mit vil sorgfeltigkaitten [...], mag nicht ein gen zu jm selbs durch gehúgnuss; [...]; auch mit mangerlay begirden vnd lüstlen bestrickt mag nicht zuͦ jm selbs widerkeren durch glangung ynnerer suͤsse vnd gaistleicher schimpfleichait vnd lústlung.
Ebd.
115
: vnd geschicht denn, das jn soͤllichen ein andachtigs gemut suͤßleich rẃet vnd lústlet.
Ebd.
617
: wenig ist zegeben der zung vnd muͤndleichem gespraͤch, vnd gar vil ist zegeben jnnigem lústlen vnd frolocken; [...]; wenig ist zegeben der kunst, tugent vnd weißhait, aber alles vnd alles ist es gancz zegeben vnd zuͦ zeaigen der gab gottes, das ist dem heyligen gaist.