lüften,
V.
1.
›etw. anheben und dadurch öffnen‹; auch: ›hochsteigen, flackern (vom Feuer)‹.

Belegblock:

Jostes, Eckhart
70, 21
(
14. Jh.
):
daz feur ist stat, da ez luftet.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
107, 10
(
osächs.
,
1570
/
7
):
so lüfte die rinden unter dem obern querschnitt mit einem glatten beinlein.
Haage, Hesel. Arzneib.
9r, 13
(Hs. ˹
noobd.
/
md.
,
E. 15. Jh.
˺):
So peut ich dir, plat
[s.
blat
5], [...],
daz du dich luftest, daz daz mensch icht verderb.
Adrian, Saelden Hort
6116
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
si luftet im daz hertz enbor | und kan ze froden winken | so es im well versinken | wilunt von menigen sorgen.
Vgl. ferner s. v.
impflein
.
2.
›jm. etw. erleichtern, Nachsicht gegenüber jm. üben‹.
Wortbildungen:
lüftung
›Nachlaß, Nachsicht hinsichtlich einer notwendigen Maßnahme‹.

Belegblock:

Lexer, Tucher. Baumeisterb.
239, 22
(
nürnb.
,
1464
/
75
):
das kein paumeister nichtz hinleihen soll von gelt noch anderem der stat zeug on wissen und willen eines erbergen ratz etc. des begert dann ein paumeister lüftung.
Ebd.
239, 30
:
dar innen wirt dann einem paumeister geluft, also was er von zeug hinleich, das man das verpfendt.
Ebd.
272, 7
:
ine [werckleut] aber nach dem vergangen und sweren krieg ettliche lüftung bescheen.
Rwb
8, 1495
.