kundschaft,
die
;
-Ø/-en
.
1.
›Wissen, Kenntnis e. S., Erkenntnis‹; ›Nachricht‹; auch ›Fachkenntnisse‹;
zu
kunde
(
die/das
) 1.
Bedeutungsverwandte:
anzeigung
 1; 2,
erkentnis
 2; 3; 5,
kentnis
,
mitwissen
,
wissen
,
wissenschaft
.
Syntagmen:
k. (über / um jn. / etw.) bekommen / haben / einnemen / fragen / gewinnen / machen, jm. eine k. erteilen / (für)bringen / geben / schreiben
;
der kundschaft gebrauchen
;
jm. an k. mangeln, auf k. bedacht sein, in js. k. kommen, jn. mit einer k. betriegen / verlügen, etw. mit k.
›wissentlich‹
tun
;
k. e. P. / e. S.
(z. B.
gottes / des engels, der geschichte / ketzerei / rede / warheit, der hebräischen zunge, künftiger dinge
);
besondere / falsche / genugsame / gewisse / glaubliche / gute / öffentliche / rechte / ware k.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
729
(
preuß.
,
um 1330
/
40
):
ein grôz prophete | was er, dâ von er hête | kunftigir dinge kuntschaft.
Buch Weinsb.
2, 39, 41
(
rib.
,
um 1560
):
sint mir zu Knechtsteden [...] gezagen, licht 1 meil van Dormagen, dar hatt ich vurhin gutte kuntschaft gehat.
Kehrein, Kath. Gesangb.
3, 213, 14
(
Köln
1582
):
Soll man [...] | Wol kundschafft haben oder gschicht, | Was du fuͤr wunder vielerhand | Hast ausgericht.
Chron. Magdeb.
2, 65, 10
(
nrddt.
,
1565
/
6
):
sieben reuter [...] die kundtschaft gab darnach, wie sie [...] schaden genohmen.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
51, 236
(
Magdeb.
1608
):
hett doch gern kundschafft gefragt | Wie es doch nur jmmermehr kehm | Das ich ewer keinen vernehm.
Werbow, M. v. Amberg. Gew.
32
(
omd.
/
oobd.
,
v. 1382
):
Ist daz getan daz wir wellen unsern cristenleichen orden wol behalden so muz wir sein eczleich chuntschaft haben.
Turmair
1, 357, 31
(
Nürnb.
1541
):
die namen [unserer vorfordern] geben oft gewisse anzeigung und kundschaft der geschicht.
Sachs
19, 34, 11
(
Nürnb.
1563
):
vor einem frembden mann, | Des du gar nit thuest kundschafft han, | Vor dem solt nichs reden noch thon.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
6, 258, 2
(
Straßb.
1466
):
wir die do haben etlicher maß kuntschafft der hebreischen zungen vnd kunst dorinn.
Michels, Murner. Badenf.
35, 19
(
Straßb.
1514
):
Des gibt vnß kuntschafft wib vnd man, | Wer do kumpt gen straßburg gan.
Roloff, Brant. Tsp.
859
(
Straßb.
1554
):
So würden wir kundtschafft über dich geben | Das wir ein jüngling bei dir haben funden.
Anderson u. a., Flugschrr.
10, 7, 5
(
Zürich
1524
):
Weñ ich kuntschafft von mir selbs gib / so ist min kuntschafft nitt war.
Sappler, H. Kaufringer
7, 350
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
er nam ein die kuntschaft eben, | wie er des nachtes käm hinein.
Chron. Augsb.
7, 480, 6
(
schwäb.
, zu
1559
):
bestelten die herrn statpfleger kundschaft zuͦ haben, wan [...] die kay. mt. [...] auf das Rathaus reiten wurde.
Seemüller, Chron. 95 Herrsch.
50, 18
(
oobd.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Durch besunder chuntschaft willen diser lande wil ich ain wenig von der legend [...] hie seczen.
Rudolf, Peuntner. Sterbek.
150vb, 36
(
moobd.
,
n. 1434
):
sind gar wenig, die do soleicher hailsamer ding rechte kuntschafft haben.
Karnein, de amore dt.
142, 188
(
moobd.
,
v. 1440
):
er sol am ersten mit zuchtigen, hubschen wortten anheben zureden vnd kuntschaft vnd kanntnüss zemachen.
Mollay, H. Kottanerin
15, 26
(
moobd.
,
1439
/
40
):
ain alte fraw [...] west auch vmb die sachen nicht, vnd het auch des Hawss kuntschaft nicht.
Reithmeier, B. v. Chiemsee
1, 8
(
München
1528
):
Dieselben all haben kain [...] glawblich kundschafft jrer ketzerey anders dann souil sy heylige schrift [...] felschen.
Jostes, Eckhart
46, 6
;
Chron. Köln
2, 475, 6
;
Ralegh. America
2, 40
;
Hoffmeister, Kuffstein. Gef.
Aiiijr, 19
;
Chron. Nürnb.
1, 165, 6
;
Schottenloher, Flugschrr.
96, 25
;
Kurz, Murner. Luth. Narr
4775
;
Lemmer, Brant. Narrensch.
112, 4
;
Qu. Schweiz. Gesch.
1, 108, 8
;
Barack, Zim. Chron.
2, 244, 23
;
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
1669
;
Mell u. a., Steir. Taid.
6, 21
;
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
288
;
Rwb
8, 94
;
Schwäb. Wb.
4, 840/1
.
2.
›eingezogene Nachricht, Erkundung (besonders im Krieg)‹; im Unterschied zu 1 auf den Erwerb der Nachricht bezogen; als Metonymie auch: ›Späher‹; offen zu 1.
Berichtende Texte.
Bedeutungsverwandte:
aufmerken
 1 (subst.),
erkundung
 2,
nachforschung
,
nachfrage
,
nachrichtung
,
spähe
;
1
bote
 1,
späher
.
Syntagmen:
eine k. bekommen / bestellen / erfaren / machen / schreiben / senden / treiben, auf jn. / etw. legen
›jn. / etw. ausspähen‹;
die k.
(Subj.)
etw. anzeigen
;
jn. auf k. schicken, zu k. gewinnen, etw. aus k. ereilen, durch k. erfaren / vernemen, jm. durch k. fürkommen
;
gewisse / gute / listige / ware k.

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
557, 1589
(
Magdeb.
1608
):
Wer Krieg ohn Kundschafft fuͤhren wil | Der wend viel auff / gewint nicht viel.
Skála, Egerer Urgichtenb.
156, 12
(
nwböhm.
,
1575
):
Der Wirschperger pflege den hueter den Baier Stettigs vff Kundtschafft In die Stadt ZuschicKen.
Chron. Nürnb.
2, 244, 16
(
nobd.
,
1449
/
50
):
derselb was auch vor und nach tisch bei den kriegsherrn und bestelt auch die kuntschaft.
v. Keller, Ayrer. Dramen
179, 12
(
Nürnb.
1610
/
8
):
Doch hab ich durch Kundschafft vernumen, | Daß der König auff vns thu ziehen.
Chron. Strassb.
852, 13
(
els.
,
A. 15. Jh.
):
men vorhte, das es spieher werent und kuntschaft in der stat woltent erfaren.
Chron. Augsb.
2, 50, 32
(
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
da erdachten sie und funden ain weg, ob sie möchten irn feinden zukommen und legten ain spech und kuntschaft auf in.
Ebd.
193, 2
:
nun hetten aber die von Nürnberg guete kuntschaft und westen wol, daß der marggraff auf sie zielen wolt.
Ebd.
9, 47, 22
(
schwäb.
,
1544
/
5
):
Hainricus [...] hat durch gute, warhafftige kuntschafft alle untreu und verderblich, arg fürnemen der Ungern erfaren.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron.
12, 12
(
moobd.
,
1478
/
81
):
Das alles erfuer durch listige kuntschaft Theodo.
Moscouia
C 2r, 22
(
Wien
1557
):
als die Khundtschafften antzaigten / wieuil der feindt waren / eilten die Littn.
Ralegh. America iijv,
15
;
Allg. Schau-Buͤhne
36, 44
;
Lexer, Tucher. Baumeisterb.
42, 10
;
Roder, Hugs Vill. Chron.
112, 20
;
Jörg, Salat. Reformationschr.
893, 6
;
Barack, Zim. Chron.
2, 197, 14
;
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
50, 10
;
Roth, E. v. Wildenberg
96, 9
;
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
289
;
Rwb
8, 95
;
Schwäb. Wb.
4, 840
.
3.
›Erklärung eines Sachverständigen, Beweisführung, Aussage vor Gericht, Zeugnis‹; auch ›Zeuge‹ sowie ›Beweisstück, Bescheinigung, Protokoll‹.
Überwiegend Rechts- und Wirtschaftstexte.
Phraseme:
alte kundschaft
›Weistum‹;
gewisse / gute kundschaft
›vertrauenswürdiger Zeuge‹;
lebendige kundschaft
›rechtskräftiges Zeugnis von Lebenden‹ (vgl.
lebendig
 6);
tote kundschaft
›der
lebendigen
Kundschaft nachgeordnetes, z. B. schriftliches Zeugnis‹.
Bedeutungsverwandte:
anzeige
 1,
ausfund
(
der
),
besage
,
bestand
 8; 9,
protocol
,
kundschaftbrief
,
teilung
 6,
untergang
,
urkunde
,
urteil
,
verhörung
,
versicherung
,
warzeichen
,
zeuge
,
zeugnis
,
zeugsame
,
zeugschaft
.
Syntagmen:
eine k. anregen / auffüren / aufheben / (auf)nemen / ausfertigen / (aus)füren / ausheben / ausrichten / begeren / bejagen / berufen / beschreiben / besiegeln / bestetigen / bestellen / (dar)bringen / dartun / einlegen / einnemen / einziehen / fälschen / fassen / fragen / fürbieten / fürbringen / fürstellen / geben / gebrauchen / gestatten / gewinnen / halten / innehaben / legen / leisten / leiten / nemen / öfnen / ordnen / sagen / stellen / tragen / verhören / verkündigen / verlesen / vernemen / vernichten / verordnen / verschreiben / volfüren / vorlegen / weisen / zeigen / zulassen, jm. eine k. erkennen / gestatten / versagen
;
einer kundschaft bedürfen / begeren
;
sich einer kundschaft entziehen, einer kundschaft zusprechen
;
etw. auf / in eine k. ziehen, sich auf k. begeben, etw. durch k. erkunden / finden, jn. mit k. übersagen / überwinden / überzeugen, etw. mit k. behaben / beweisen / bezeugen / erfinden / erweisen / sagen / volbringen / volfüren, sich mit einer k. behelfen / schützen, jn. um k. anrufen / verhören, jn. wieder die k. stellen, jn. zur k. heischen / nemen
;
k. eines abschiedes / klägers, der partei / warheit, der bürger / beider teile
;
beweistum einer k., eröfnung der k.
;
arge / ausländische / briefliche / eidliche / erbare / erliche / falsche / fürstliche / genugsame / geschworene / gespaltene / gewaltige / glaubsame / glaubwirdige / grosse / kundbarliche / lautere / liegende / mündliche / offene / rechtliche / rechtmässige / redliche / schriftliche / untadelhafte / volkommene / war(haft)e k.
Wortbildungen:
kundschaftfürer
,
kundschaftgeber
(seit 1491),
kundschaftgebung
(15./16. Jh.),
kundschaftgericht
(a. 1523),
kundschaftinstrument
(a. 1493),
kundschaftgeld
,
kundschaftleger
(a. 1616),
kundschaftleister
,
kundschaftleistung
,
kundschaftlon
(a. 1622),
kundschaftperson
(seit 1573),
kundschaftreder
(a. 1512),
kundschaftsage
(seit 1389),
kundschaftsager
(seit 1443),
kundschaftschilling
(a. 1540),
kundschaftschrift
(a. 1447),
kundschaft(s)eid
(a. 1538),
kundschaft(s)fürung
(seit 1498),
kundschaftsteller
,
kundschaftstellung
,
kundschafttag
(seit 1427),
kundschaftträger
,
kundschaftverhörer
,
kundschaftverhörung
(a. 1583),
kundschaftwein
(a. 1440),
kundschaftwerber
(a. 1616),
kundschaftwürdig
(a. 1561),
kundschaftzettel
,
kundschaftzeuge
(a. 1573).

Belegblock:

Kohler u. a., Peinl. GO Karls V.
75, 2
(o. O.
1532
):
wer jn peinlichenn sachen kuntschafft furet, der soll einem jeglichenn Zeugen [...] Acht creutzer [...] gebenn.
Chron. Köln
3, 790, 2
(
Köln
1499
):
he [...] begerde van in, dat si in dat liessen leit sin durch kuntschaf sinre alderen ind gebort.
Laufs, Reichskammergo.
174, 14
(
Mainz
1555
):
So auch eynicher theyl kundtschaft zu verhören notturftig sein [...] dieselben sollen durch eynen commissarien [...] verhört werden.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
185, 14
(
omd.
,
1554
/
1633
):
außländische [...] werden nicht aufgenommen, sie legen dann für glaubwürdige und untadelhafte kundtschaften ihrer ehrlichen geburth undt ehrlichen verhaltnüß.
Kisch, Leipz. Schöffenspr.
496, 183
(
osächs.
,
1523
/
4
):
So ist Walter aber mit lebendiger kundschaft neher darpei zu pleiben, dan ime Jorge mit seiner toden kundschaft darein gesprechen mag.
Weizsäcker, Graupn. Bergb.
1, 23
(
osächs.
,
1527
):
Weil wir dan di forgedachte furstliche kontschaft und vorgelegten furstlichen vorsigelten vortrag vor genugsam angesehn, haben wir dorauf erkant [...].
Pfeiffer, Frk.-bay. Landfr.
47, 22
(
nobd.
,
1358
):
Wenne auch der klager sinen schaden bewist mit kuͤntschaft unversprocher biderber lute.
Chron. Nürnb.
1, 83, 15
(
nobd.
,
v. 1407
):
daz ich und der mulner zu sant Katreyn dar umb ein kuntschaft laiten mit dem Markus mulner zu Werd.
Kohler u. a., Bamb. Halsger.
58, 21
(
Bamb.
1507
):
solche obgemelte kuntschafftstellung auch dem gefangen [...] nit [...] aberkant werden sol.
Ebd.
82, 7
:
so sol dann derjhenig, der kuntschafft fuͤren wil [...] ansuchen, einen oder mer kuntschafftfuͤrer zu verordnen [...] des auch der kuntschafftverhoͤrer alles [...] vnderricht werden sol.
Chron. Strassb.
1026, 12
(
els.
,
1409
):
wart die kuntschaft verschriben in gegenwertikeit Huges [...] und Clauses [...] die [...] geschicket wurdent, die selbe kuntschaft zuͦ frogende.
Kurz, Murner. Luth. Narr
4700
(
Straßb.
1522
):
Wer hie nit wil zuͦ grebnis gon, | Der muͦß ein luter kuntschafft hon.
Köbler, Stattr. Fryburg
56, 7
(
Basel
1520
):
Doch in kuntschafftleistung sol es so streng nit gehalten werden.
Ebd.
64, 11
:
Was der kuntschafftsteller den zügen geben sol.
Ebd.
66, 29
:
Ob ouch in zwiuelmaͤssigen irrungen / der kleger oder kuntschafftleister / nuͦn ein zügen hett / der eins erlichen stands [...] were.
Ebd.
92, 28
:
doch ist not dz der ansprecher mit guͦter kuntschafft darthuͦge / das er oder sin vordern solich guͦt zuͦ trüwen handen gelegt haben.
Welti, Stadtr. Bern
113, 15
(
halem.
,
1434
):
Mit wie mengem gezuͥgen nach totter hand kuntschafft sol geleit werden.
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern
385, 2
(
halem.
,
1529
):
Wenn der eebruch [...] mit unverworffner warhafter gnuͦgsamer kuntschaft offenlich vor dem eegricht bezugt.
Ebd.
691, 38
(
halem.
,
1559
):
sollen dann solliche personen, die man allso durch kuntschaft überzüget, den kuntschaft trageren ouch iren taglon eines mals geben.
V. Anshelm. Berner Chron.
4, 252, 15
(
halem.
,
n. 1529
):
Dis obverzeichnete des babsts und des Luthers brief [...] sind nit [...] unnuzlich ingeschriben, gewisse und ware kuntschaft zehaben diss [...] evangelischen kriegs.
Jörg, Salat. Reformationschr.
131, 9
(
halem.
,
1534
/
5
):
es wer dann das er durch kundschaft der helgen geschrifftt [...] überwunden werd.
Rennefahrt, Zivilr. Bern
814, 3
(
halem.
,
1615
):
dann wir in einerley sach kundtschafft gegen kundtschafft nit gestatten woͤllend in keinen waͤg.
Rapp, UB Stuttg.
208, 34
(
schwäb.
,
1455
):
ist er an die selben kerzen zuͦ pene verfallen vier heller, die er mit gewissne und guͦter kuntschaft in unsrer bruͦderschaft buͤchsen [...] antwurten sol.
Chron. Augsb.
9, 107, 21
(
schwäb.
,
1544
/
5
):
der [...] richtet etlich falsche zeucknus auff, die contschafft und zeucknus geben sollten, daß die junckfrau leibaigen sein were.
Steinberger u. a., Urk. Hochst. Eichst.
111, 14
(
noobd.
,
1315
):
Diuselben reht ziugen wir bedenthalben mit gemainer gunst [...] an ein erber chuntschaft.
Dirr, Münchner Stadtr.
353, 24
(
moobd.
,
1340
):
hat der rat ze Muͤnichen sich ervarn mit alter chuntschaft und hat gesetzt, daz [...].
Winter, Nöst. Weist.
3, 498, 23
(
moobd.
,
um 1530
):
Wer von kundtschaft oder ander sachen oder weg ainen falschen ait schwert [...] der sole [...] gestrafft werden.
Bischoff, Steir. Landr.
247
(
m/soobd.
, Hs. 
v. 1425
):
ob ain amptman lawgnen wolt, so schullen dennoch die juden nach der zwayer man chuntschaft gericht werden.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
227, 44
(
m/soobd.
,
1494
):
ob der handl brieflich kundschaft bedurft, daz dann die abschrift in das register [...] vermerkt werde.
Siegel u. a., Salzb. Taid.
270, 42
(
smoobd.
, Hs.
18. Jh.
):
persohnen [...] die nit abschidt-, kundschaft- und herbergzetln haben.
Wackernell, Adt. Passionssp. Br. I,
1314
(
tir.
,
1551
):
Ob ich unrecht gereth han, | So gib du kchundschafft darvan.
Brinkmann, Bad. Weist.
266, 14
;
Kurz, Waldis. Esopus
4, 94, 137
;
Kisch, a. a. O.
720, 10
;
König-Beyer, Reichenb. Stadtb.
20, 34
;
Kohler u. a., a. a. O.
156, 19
;
Merk, Stadtr. Neuenb.
30, 35
;
Rennefahrt, Statut. Saanen
45, 16
;
Welti, a. a. O.
598, 20
;
646, 1
;
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen
377, 23
;
Rennefahrt, Zivilr. Bern
809, 31
;
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu.
2, 779, 20
;
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 278, 15
;
Goldammer, Paracelsus
7, 173, 24
;
Spechtler u. a., Frnhd. Rechtstexte
1, 120r, 5
;
Siegel u. a., a. a. O.
164, 22
;
Schöpper
97a
;
Maaler
59v
;
63v
;
150v
;
256v
;
Schwartzenbach
K iiijr
;
Golius
144
;
Rwb
8, 95/8
;
102
/9;
Bad. Wb.
3, 326
;
Schwäb. Wb.
4, 841/4
;
Cirullies, Rechtsterm. Anh.
1981, 233
.
Vgl. ferner s. v.
ansage
(
der
) 2,
ansagen
 2,
appellationbrief
,
aufhalten
 26,
ausfertigen
 5,
ausheben
 10,
instrument
 1.
4.
›Bekanntschaft, Freundschaft, Geschäftspartner, Verkehr‹; auch von einer Liebesbeziehung und von der Ehe gebraucht;
vgl.
kunde
(
der
) 1; 2.
Phraseme:
jn. zu der kundschaft geben
›jn. in die Ehe geben‹;
jm. einen auf kundschaft ausbringen
›auf Freundschaft trinken‹.
Bedeutungsverwandte:
bündnis
,
freundsame
,
freundschaft
,
gemeinsame
,
gemeinschaft
 3,
geselschaft
 7; 8.
Syntagmen:
eine k. erfaren / heischen / verneuern, jm. die k. abstricken / zutragen, eine k. mit / zu jm. begeren / (be)halten / gewinnen / haben / heischen / kriegen, k. bei / mit jm.
(z. B.
einem mädchen
)
machen
;
auf k. saufen, jn. in k. bringen, sich mit jm. in k. begeben, mit jm. in k. kommen, in js. k. sein
;
alte / gemeine / gute / heimliche / offenbare k.

Belegblock:

Mayer, Folz. Meisterl.
97, 66
(o. O. o. J.):
Wie sie sich an meyn seyten saczt, | Mit suͤssen worten myniclich | Von allter kuntschafft mit mir swaczt.
Buch Weinsb.
4, 239, 1
(
rib.
,
1595
):
ein arm schoeler [...] quam in kuntschaft mit dem abt von Siburg.
Kurz, Waldis. Esopus
1, 58, 13
(
Frankf.
1557
):
Thet jn vndertheniglich gruͤssen, | Gewan also sein kundtschafft, | Sein huldt, gunst vnd freundtschafft.
Bergmann, Ambr. Liederb.
158, 9
(
Frankf.
1582
):
kundschafft wolt er machen | und bey dem megdlein schlaffen, | bey jr in jrem schlaffkemmerlein.
Skála, Egerer Urgichtenb.
101, 5
(
nwböhm.
,
1573
):
Sagen es Kenne Inen haben Keiner Kein Kundtschaft mit Ime gehabt.
Pyritz, Minneburg
3133
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Syt daz die frawe wol getan | Kuntschaft selber geeyschet hat | Und dann umb kuntschaft also stat, | Daz heimliche kuntschaft [...] der mynne anvank ist.
Chron. Strassb.
852, 7
(
els.
,
A. 15. Jh.
):
alle frömede lüte die keine kuntschaft hettent in der stat, die soltent sich us der stat machen.
Lemmer, Brant. Narrensch.
16, 61
(
Basel
1494
):
Als duͦnt die vff den praß hant acht | Schle͂men vnd demmen / tag vnd nacht | Den dreit der wirt noch kuntschafft zuͦ.
Jörg, Salat. Reformationschr.
533, 5
(
halem.
,
1534
/
5
):
wie gedachte v ortt / vil kundschaft und gselschaft mit fürsten / herren / und demm adell machtend.
Barack, Zim. Chron.
4, 274, 5
(
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
do schickt graf Eberwein [...] ein edelman mit einem messigen glass vol wein zue graf Froben, liess im anzaigen, er welt im den uf kuntschaft aussbringen.
Drescher, Hartlieb. Caes.
123, 1
(
moobd.
,
1456
/
67
):
was in der ganczen statt doselbs zw Kollen ein gemain offenbar chuntschafft.
Wackernell, Adt. Passionssp. Br. I,
1348
(
tir.
,
1551
):
Dan ich kchain kchundschafft Nie gewan | Zu Jesu, auch kchain zuversicht.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
12916
;
Österley, Kirchhof. Wendunmuth
1, 142, 36
;
Peil, Rollenhagen. Froschm.
131, 2716
;
Schottenloher, Flugschrr.
74, 28
;
Sachs
17, 304, 21
;
Müller, Welthandelsbr.
162, 29
;
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew.
14, 30
;
Chron. baier. Städte. Mühld.
406, 11
;
Maaler
256v
;
Bad. Wb.
3, 326
;
Schwäb. Wb.
4, 840/1
.
Vgl. ferner s. v.
befreunden
 1,
1
behagen
(V.) 1.