kumpan,
kompan,
der
;-s/-e
;aus
große Formenvielfalt. mlat.
companio
›Brotgenosse‹
(Schulz/Basler, s. u.
); – Beleghäufung für das Nrddt. / Md.
1.
›Gefährte (z. B. im Kampf), Freund, Vertrauter‹.Bedeutungsverwandte:
freund
geselle
gefärte
der
), weggefärte
Syntagmen:
schar der kumpane; böser / deutscher / frischer / guter / lieber k.
Wortbildungen:
kumpanin
Belegblock:
Kochendörffer, Tilo v. Kulm
4543
(preuß.
, 1331
): Er strafte sinen ebencrist | Vlizeclich in guter list, | Do er czu dem cumpan sprach, | Der Crist strafte, da er jach.
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
14515
(preuß.
, um 1330
/40
): Darnâch er ouch trôste | und ûz den bandin lôste | den brûdir, sînen cumpân.
Fischer, Brun v. Schoneb. Aanhang
2, 16
(md.
, Hs. um 1400
): si [...] sleich lise bi der want, | das si irre kumpanine bette vant | und stal ouch daz kint.
Ebd.
619
: saget mir e denn ich irre vare | mit miner kumpane scare.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
314, 1668
(Magdeb.
1608
): Denn wie daß Kleid / so ist der Mann | leicht Kumpen / leichte Lumpen han.
Feudel, Evangelistar
109, 20
(omd.
, M. 14. Jh.
): sy wenkten eren kumpanen in dem andirn schiffe daz sy quemen unde hulfen.
Quint, Md. Karl u. Eleg.
818
(Hs. ˹thür.
, n. 1455
˺): Do ginck he weder vor dz hol | [...] | Do fant he sinē kūpan orlbrechte.
Luther, WA
17, 2, 397, 15
(1527
): Mit ainem guͤtten kompen ist guͦt singen.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
9, 3
(osächs.
, 2. H. 14. Jh.
): Si han eynen kunig, des lastirs und des roubis eyn kumpan.
Gille u. a., M. Beheim
115, 60
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): sa gedenk ich an mein gesleht, | vater, pruder und kumpen.
Panzer, Merlin Füetrers
181, 2
(moobd.
, 1473
/8
): Du möchst doch fuͦege leren | von Pretzel, deim compan.
Kochendörffer, a. a. O.
3614
; Strehlke, a. a. O.
22399
; Fischer, a. a. O.
11216
; Karsten, Md. Paraphr. Hiob
10803
; Luther, WA
30, 3, 259, 23
; Voc. Teut.-Lat.
r vjr
; Schwartzenbach
h iijv
; Schwäb. Wb.
6, 2344
; Schulz/Basler
1, 411
.2.
›Gehilfe eines Amtsinhabers, eines Handwerksmeisters‹.Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
geselle
Syntagmen:
k. des vogtes / handwerkers / herren / karwans / komturs / marschalks / meisters
; knecht des kumpans
.Belegblock:
Ziesemer, Marienb. Konventsb.
7, 34
(preuß.
, 1399
): 1 1/2 m. 8 sc. ane 2 sol. her Mattis des meisters kumpan how czu slon.
Joachim, Marienb. Tresslerb.
234, 36
(preuß.
, 1403
): 3 firdung vor lutegelt dem glockner zum Elbinge gegeben, das man her Kunczen des meisters compan begeen solde.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
156, 32
(preuß.
, 1412
): 4 hengste by dem kompan, item 2 waynpferde des kompans.
Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord.
61, 37
(preuß.
, 1437
/8
): Kilian von Exdorff eyn Francke des obirsten marschalks compan seyne pferde und harnisch.
Ziesemer, Marienb. Ämterb.
161, 40
(preuß.
, 1443
): des karbeshern compan: nichtis nicht.
Toeppen, Ständetage Preußen
3, 553, 16
(preuß.
, 1453
): daz uns der landrichter [...] hoth vorbrocht, wy es nu zcum landdinge zcu Leisaw gescheen sey, daz [...] des voytes kompan hette vormanet an eczliche rede.
Helbig, Qu. Wirtsch.
1, 116, 6
(md.
, 1423
): sind wir kumpan des hantwerges der steynmetzen zcu Erffurt [...] ubereingekommen.
Burkhardt, UB Arnstadt
393, 36
(thür.
, 1487
): so sall dan under den fordern zweyen, der da erst sein kumpan meister worden ist, des kerczen tragens ledick und losz sey.
Sattler, Handelsrechn. Dt. Orden
129, 1
; Ziesemer, Gr. Ämterb.
14, 33
; 710, 12
; Toeppen, a. a. O.
322, 6
.3.
›Kollege in einem Amt, Mitzeuge, Mitkläger‹.Nrddt./md.; Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
beisitzer
geselle
Belegblock:
Röhrich u. a., Cod. Dipl. Warm.
4, 501, 17
(omd.
, 1433
): sint vor uns rathmanen der stat Brunsberg gekomen dy ersamen manen, alse [...] unsir burgermeister und Johan Bayzeman, unsers rates compan.
Burkhardt, UB Arnstadt
162, 15
(thür.
, 1387
): Wir [...] ratismeistere desis iares, und alle unse kumpane und besiczer an rate, bekennen an desem uffin brife.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
246, 37
(thür.
, 1474
): ist daz geschen, eher danne Nigkel Richenbach met sinen kumppan rechte clage getan habin.
Ebd.
280, 18
: ist dy schatczunge am nehesten uff Hannßen Guder unde Nigkel Hetczer und yre kumpan komen.
Opel, Spittendorf
95, 17
(osächs.
, um 1480
): Die selbte regirung were nu von dem erszamen rathe yren kumpan, die im rathe mit yn sitzen [...] vorgehalden.
Ebd.
272, 35
: Do hatte der rathsmeister Heddrichs angehoben zu reden, wiewol es dem andern seinen kumpen Karlen behorte zu reden.
Röhrich u. a., a. a. O.
380, 5
; Grosch u. a., a. a. O.
205, 23
; Opel, a. a. O.
289, 23
; Bindewald, Texte schles. Kanzl.
129, 4, 24
.