krachen,
krächen,
V.
1.
›ein starkes Geräusch von sich geben, laut tönen, knistern, knarren‹.Phraseme:
das es kracht
›eine kräftige Wirkung haben‹; kirren und krachen
.Bedeutungsverwandte:
brasteln
brummen
1
klingen
knarren
knellen
kurren
poltern
prasseln
proscheln
rasseln
rauscheln
2
rauschen
sausen
schallen
scharren
schnellen
schwärmen
seusen
stampfen
tosen
Syntagmen:
der balke / bauch / donner / hals / himmel / kopf / leib / nacken, die hand / haut / hirnschale / kraft / schwarte / tür, das brot / feuer / herz / leben / schilt / sper, die adern / glieder / lenden
(jeweils Subj.) krachen
; krachender baum, krachendes bet / leilaken
.Wortbildungen:
krachenbet
Belegblock:
Schöpper
34a
(Dortm.
1550
): Sonitum ædere. Ergellen schallen ballen klingen thoͤnen ¶ schreyen ruffen goͤlen ¶ prasteln proscheln stampffen plauderen rasseln scharren brasseln bolderen rauschlen bochen klopffen roͤßlen ¶ rauschen sausen ¶ brummen schwermen ¶ kirzen kurren krachen tosen bersten knellen.
Koeniger, Sendgerichte
132, 35
(rhfrk.
, um 1521
): so sal der zehener [...] dem sendherrn bereiden ein krachenbedt mit weyssen lylachen.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
69, 800
(Magdeb.
1608
): Saß ich da allein Tag vnd Nacht | Da der Blitz schlug / der Donner kracht.
Ebd.
103, 1886
: Vnd alle thuͤrn im hausse krachten.
Ebd.
513, 198
: Ein seltzam Vogel hat [...] So viel tausent Zungen / vnd sprachen | Die hoͤrt man allenthalben krachen.
Luther, WA
10, 1, 2, 395, 28
(1526
): Christus greyfft hinein ynns gesetz, das es kracht.
Ebd.
22, 203, 23
(1544
): sie seien nicht wie ander Leute und haben Gottes Gebot gehalten, das dafur der Himel krachen moͤchte.
Franck, Klagbr.
226, 21
(˹wohl Nürnb.
˺ 1529
): die fruͤcht mitt krachendem fewer verzert werden.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
112, 10
(els.
, 1362
): Do wart ir die hant wider gerech mit eime so grossen krachende vnd snellende.
Lemmer, Brant. Narrensch.
81, 29
(Basel
1494
): ob man schon hoͤrt ettwas krachen | Mann waͤnt die katzen duͦnt das machen.
Schlosser, H. v. Sachsenh.
4480
(schwäb.
, 1453
): Morn hört man krachen schilt und sper.
Dreckmann, H. Mair. Troja
30, 25
(oschwäb.
, 1393
): do ward von den spitzzen in dem luft ain solich krachen, alz ob ain wald mit anander nider brach.
Munz, Füetrer. Persibein
67, 2
(moobd.
, 1478
/84
): Sunst húeb dy vespereye | sich an mit lauttem krachen.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
358, 2
(moobd.
, 1473
/8
): Schleg vil der ungetzelten | hort’ man erst auff im chrachen.
Quint, Eckharts Pred.
1, 180, 10
; Peil, a. a. O.
138, 2956
; 143, 3094
; 627, 3799
; Lemmer, a. a. O.
54, 26
; 76, 91
; Roloff, Brant. Tsp.
103
; Dreckmann, a. a. O.
42, 16
; Hohmann, H. v. Langenstein. Untersch.
61, 64
; Maaler
250r
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
283
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
204
; Brinckmeier
1, 1104
; Schweiz. Id.
3, 784
.‒
Vgl. ferner s. v. ädern
3, 1
balke
1.2.
›mit einem Geräusch auseinanderbrechen, platzen‹; auch ütr.Belegblock:
Ziesemer, Proph. Cranc Kl. Jer.
1, 14
(preuß.
, M. 14. Jh.
): mine craft ist gekrechit
[
vergehetLuther
1545: ].
Peil, Rollenhagen. Froschm.
534, 870
(Magdeb.
1608
): der Hornung [...] stutzt hernach mit aller macht | Auff das Pferd / das sein Hirnschal kracht.
Luther, WA
30, 3, 378, 21
(1531
): so die geistlichen personen und guͤter schatzen und so reuffen, das jhn die schwarte krachet.
Ebd.
33, 58, 1
(1531
): sauf [...] das dir der halß krache, jha der bauch, leib und leben krachen.
Kehrein, Kath. Gesangb.
1, 360, 7
(Nürnberg
1631
): Singt sie hoch ohn Pauß, ohn Pund, | Das Hertz solt jhr krachen.
Menge, Laufenb. Reg.
2660
(Hs. ˹nalem.
, um 1470
˺): Din brot sol sin gebachen | Wol vnd sol nit krachen.
Goedeke, P. Gengenb.
148, 1181
(o. O. 1516
): Den puren wend wir reysig machen | Das im noch muͦß die hut drüb krache͂.
Fuchs, Murner. Geuchmat
4146
(Basel
1519
): Sy hindret mich nit mit dem wachen | Vnd schlieffs, das ir die lenden krachen.
Peil, a. a. O.
236, 5919
; Luther, WA
33, 401, 41
; 41, 7, 19
; Koppitz, Trojanerkr.
19176
; Sappler, H. Kaufringer
16, 624
; Schwäb. Wb.
4, 661
.‒
Vgl. ferner s. v. affenspiel
1, bache
2, bedenkung
5.3.
›stöhnen, seufzen‹.Bedeutungsverwandte:
krächzen
Belegblock:
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
31, 14
(Hs. ˹omd.
, 1465
˺): so müßet ir gerichtes in die helle; darinnen müßt ir on ende krachen.
v. Keller, Ayrer. Dramen
2574, 33
(Nürnb.
1610
/8
): Wenn man sie aber also fült ein, | Daß man kotzt vnd krecht wie ein Schwein.
Schwäb. Wb.
6, 2358
.