kräftigen,
V.
1.
›jm. / etw. Kraft geben, jn. / etw. stärken; jn. / etw. heilen‹; vgl.
kraft
1; 3.Bedeutungsverwandte:
festnen
consolidieren
Syntagmen:
den arm / magen, die däuung / sinlichkeit / wunde, das bein / glied, die augen / nieren k
.Wortbildungen
kräftigung
befestigung
Belegblock:
Rohland, Schäden
111
(nalem.
/schwäb.
, 1400
/33
): es [tuͦch mit der eschen] krefftiget och sÿe [die wund].
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
103, 32
(els.
, 1362
): sú [...] ophertent [...] mirre [...] zuͦ kreftigende dez kindez gelide.
Chron. Augsb.
7, 490, 20
(schwäb.
, zu 1563
/4
): man hat auch ime die labung, als craftzeltlin und alle creftigung under sein hand geben.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
160, 5
(oobd.
, 1349
/50
): warmz ochsenpluot füert zeprochen pain und kreftiget si.
Ebd.
201, 3
: wenne man in [stain] mit wazzer wescht, sô kreftiget er diu kranken augen.
Ebd.
341, 7
: gemain holzpirn, die kreftigent den magen.
Eis u. a., G. v. Lebenstein
73, 7
(oobd.
, 15. Jh.
): was in dem menschen zw prochen ist, das chreftigt es wider.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
32, 28
(tir.
, 1464
): so wert ir [...] krëfftigen eüren arm.
Pfeiffer, a. a. O.
362, 2
; Rot
313
; Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 170
; Rot
299
.‒
Vgl. ferner s. v. abschneiden
8, 1
adel
4.2.
›jn. / etw. (z. B. die sele / minne
) geistig stärken‹; Ütr. zu 1; zu
kräftig
2.Texte der Sinnwelt Religion, auch Chroniken.
Bedeutungsverwandte:
stärken
Gegensätze:
kränken
Wortbildungen:
kräftigung
Belegblock:
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
3145
(preuß.
, um 1330
/40
): Gecreftigit in gote sît | und in sîner tuginde macht.
Strauch, Par. anime int.
38, 27
(thür.
, 14. Jh.
): da mide schrit uber di werc dinir crefte, ubir dine forstentnisse, ubir di dri ierarchien, di dri himmele und uber daz licht daz dich creftigit.
Steer, Schol. Gnadenl.
3,
M1, 360 (alem.
, M. 15. Jh.
): dy ander volkomenhait, die chreftigt die sel.
Vetter, Pred. Taulers
366, 11
(els.
, 1359
): hie wirt der mensche gekreftiget mit tugenden.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
338, 5
(els.
, 1362
): Vf disen hutigen dag het vnser herre den iungern sinen heiligen geist geben zuͦ einre kreftigunge irre herzen.
Schmidt, Rud. v. Biberach
109, 9
(whalem.
, 1345
/60
): so si [minne] gefuͤret wirt, so wirt si gekreftiget, so si gekreftiget wirt, so wirt si volbracht.
Brett-Evans, Bonaventuras Leg. S. Francisci
118, 18
(önalem.
, v. 1478
): Es ist [...] ein vereingung zuͦ dem woren vnd obresten guͦtt mit kreftegung der tugenden.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
57, 32
(schwäb.
, 14. Jh.
): daz ist in üch gekreftiget mit gezügnüsse von gotte in zeichennen.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
169, 10
(oobd.
, 3. Dr. 15. Jh.
): das stet, sterkt ir nicht und das gekrennkt ist, das kreftiget ir nicht.
Bauer, Imitatio Haller
66, 7
(tir.
, 1466
): souil würt der geist ie mer gesterkchet durch die götleich genaden vnd würt als vast gekchrefftiget durch die truebsal vnd widerwertikhait.
Vetter, a. a. O.
364, 21
; Williams u. a., a. a. O.
360, 13
; Schmidt, a. a. O.
147, 27
.‒
Vgl. ferner s. v. beharren
2.3.
›etw. für rechtsgültig erklären‹; zu
kräftig
4.Bedeutungsverwandte:
bestetigen
mächtigen
stärken
Belegblock:
Hör, Urk. St. Veit
153, 35
(moobd.
, 1404
): Wir [...] bechennen [...] das wir [...] alle ir brif [...] vernewt, krefftigt vnd bestaͤtt haben, vernewen, krefftigen vnd bestaͤtten in auch [...].
Rwb
7, 1376/7
.