kostbärlich,
Adj.
›viel Aufwand verlangend, kostspielig, teuer‹; auch ohne deutliche Vorstellung vom Geldwert: ›wertvoll, erlesen, von höchster Qualität, prächtig, herrlich‹;
zu
kostbäre
.Bedeutungsverwandte:
fürbändig
fürbündig
fürtreflich
gesüchig
hochschätzig
köstlich
lieb
reich
teuer
übernüzlich
wert
würdig
Syntagmen:
kostbarlicher brunnen / fronleichnam / lon / schaz / sold / wein, kostbarliche arznei / gabe / hochzeit / pistole / tracht, kostbarliches blut / ding / heiltum / kleid / mal / paradies / zeug; jn. k. kleiden / waschen / zieren, etw. k. richten / zubereiten, k. reiten
.Wortbildungen
kostbärlichkeit
schöne
Belegblock:
Schwartzenbach
E vv
(Frankf.
1564
): Deuwer Wehrt Groß vnd hoch geacht Lieb Koͤstlich oder gesuͤchig Fuͤrbaͤndig Fuͤrtreffenlich Fuͤrbuͤndig Koͤstbarlich Vbernuͤtzlich Hochschetzig.
Palmer, Tondolus
984
(Speyer
um 1483
): Der [stul] was mit siden bewunden vnd kostbarlich geziret.
Kehrein, Kath. Gesangb.
1, 306, 1
(Bautzen
1589
): MEin Zung erkling zu aller frist, | Vom zarten leib Jesu Christ, | Vnd von dem kostbarlichen blut, | Welchs goßn hat der welt zu gutt.
Gille u. a., M. Beheim
327, 338
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): Man sicht ach ander war | von kasperlichen dingen, | daz dann die kaffleüt pringen.
Warnock, Pred. Paulis
7, 158
(önalem.
, 1490
/4
): Wir sollint úns erfúllen mit cosparlichem win und guͦtter spys.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
559
(halem.
, Hs. um 1435
): Jhesum [...] brachtend sÿ do gar geschwind | Ir kostbaͤrlichen gaben sold, | Mirren, wÿroͮch und das gold.
Koller, Ref. Siegmunds
341, 2
(Hs. ˹Augsb.
, um 1440
˺): das golt [...] tut uns die claren götliche schone und kosperlichkait des scheinenden ewigen glantz clarhait und aller kosperlicher lauterkait.
Chron. Augsb.
5, 304, 12
(schwäb.
, Hs. E. 15. Jh.
/A. 16. Jh.
): macht man [...] ein altar auf den stuͦl, auch woll besetzt und geziert mit kosperlichem und wirdigem hailtum.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
25, 48
(oobd.
, 3. Dr. 14. Jh.
): durchstochen wart der leichnam zart, | pluet, wasser flos dann an der fart, | domit himmel, mer, werlt, erdreich | gewaschen / sint gar kostparleich.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
58, 44
(oobd.
, 3. Dr. 15. Jh.
): Da entgegen raitt margraff Albrecht [...] und etlich annder gar kosperleich.
Drescher, Hartlieb. Caes.
32, 7
(moobd.
, 1456
/67
): do sach er [...] einen tysch steen, der chostperlich gericht und zw berait was.
Leidinger, V. Arnpeck
526, 23
(moobd.
, v. 1495
): herzog Hainrich [...] zoch mit grosser kosperlichait ab an den Rein mit grosser kostung.
Wackernell, Adt. Passionssp. Vorsp.
145
(tir.
, v. 1496
): In der gedächtnus yeczundt thuet niessen | Den kosperlichen fronleichnam so syessen.
Fastnachtsp.
59, 2
; Sachs
8, 148, 10
; Koppitz, Trojanerkr.
606
; Morrall, Mandev. Reiseb.
158, 22
; v. Maren, Marquard. Ausgabe
105, 29
; Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
224, 35
; Schweiz. Id.
3, 548
.‒
Vgl. ferner s. v. anschneiden
2, paradies
3.