kostbäre,
auch
kostbar,
Adj.;
Konsonantenfolge -stb-
teils erleichtert zu -sb-
:
kosbäre,
kosbar
.›viel Aufwand verlangend, kostspielig, teuer‹; auch ohne deutliche Vorstellung vom Geldwert: ›wertvoll, erlesen, von höchster Qualität, prächtig, herrlich‹;
vgl.
kost
2.Bedeutungsverwandte:
edel
reich
schön
teuer
Syntagmen:
kostbarer altar / ausflus / napf / schaz / schein / stein / tempel / tron, kostbare arbeit / fane / kirche / salbe / stat / tapzierei / zeit, kostbares blut / ding / gewand / grab / kleid / kleinod / leben / werk / wesen, kostbare spitzen
.Wortbildungen:
kostbärkeit
Belegblock:
Fischer, Brun v. Schoneb.
1532
(md.
, Hs. um 1400
): die stollen waren silberin | und gaben also kostbern schin.
Kehrein, Kath. Gesangb.
1, 314, 2
(Nürnb.
1631
): Dein wahres Fleisch vnd kostbar Blut, | Welchs du gabst fuͤr mich in den Todt.
Bihlmeyer, Seuse
415, 7
(alem.
, 14. Jh.
): Zwei zit des tages sont dir sunderlich kostper sin: nach metti [...] und nach complet.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
133, 8
(els.
, 1362
): Jch gestatte nút daz dis kosper werk zerstoͤret werde.
Ebd.
697, 14
: der kúnig [...] buwete in iren eren gar eine grosse kostbere kirche.
Chron. Strassb.
105, 5
(els.
, 1362
): sü hettent die kostbersten fanen von semetduͤchern, ruch und glat.
Ebd.
279, 13
(A. 15. Jh.
): Nabuchodonosor [...] verbrante den kostbern tempel [...] den künig Salomon hette gemacht.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
4726
(halem.
, Hs. um 1435
): Herlich sitzet sÿ und schon | Gar uff ainem kostbaren tron.
V. Anshelm. Berner Chron.
4, 463
(halem.
, n. 1529
): wie der unkosten zuͦnimpt und kostbarkeit erdenkt, also muͦss ouch zuͦnemen aller betrug und list, gelt zehaben.
Schmidt, Rud. v. Biberach
167, 16
(whalem.
, 1345
/60
): Es ist nǔt kosperer denne dv̌ zit, want ein lok mag nǔt verderben von dem hoͮbte, also mag oͮch daz minst stǔklii des zites nv̌t verderben.
Morrall, Mandev. Reiseb.
26, 11
(schwäb.
, E. 14. Jh.
): da badet man im sie und leyt ir gewand an das gar kospar ist.
Koller, Ref. Siegmunds
340, 16
(Hs. um 1474
): der güldin strich mitten bedeut unns das kospar edel leben gots.
Primisser, Suchenwirt
13, 207
(oobd.
, 2. H. 14. Jh.
): Der schilt was chostper und reich, | Saffirn brawn gar meisterleich.
Hohmann, H. v. Langenstein. Quästio
203, 55
(moobd.
, 1. H. 15. Jh.
): Wann sy petracht ir aygen edelchait, chosperchait vnd nüczperchait.
v. Maren, Marquard. Ausgabe
20, 35
(Venedig
1483
): ditz ist der reich schatz ditz ist das kosper kleinet mit dem man dem vater alle schult vergiltet.
Vetter, Pred. Taulers
249, 1
; Williams u. a., a. a. O.
553, 12
; Chron. Strassb.
93, 21
; 599, 1
; Lindqvist, a. a. O.
1086
; Koller, a. a. O.
341, 36
; Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
39, 6
; Stieler
1, 1019
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
204
.‒
Vgl. ferner s. v. ausflus
2, aushangen
2, 1
befelen
2, befinden
(V.) 15, begrif
5.