komlich,
kommenlich,
kumlich,
kummenlich,
quommenlich,
Adj.;
große Formenvielfalt.›günstig, bequem, passend‹.
Gehäuft Rechts- und Wirtschaftstexte sowie Chroniken.
Bedeutungsverwandte:
bequem
1
eben
füglich
fürbündig
gefällig
gelegen
geschikt
gut
nüzlich
ordenlich
rechtgeschaffen
tauglich
tüchtig
verständig
wolgelegen
ziemlich
zierlich
Syntagmen:
jm. k. dunken / sein; k. faren / handeln / liegen / wandeln; sich k. schicken / zutragen; komlicher friede / kauf / ort / plaz / tag / trank, komliche abfürung / anleitung / gelegenheit / ordnung / stat / zeit, komliches geld / gut / haus / lager
.Belegblock:
Bächtold, H. Salat
90, 24
(o. O. 1531
): Wißend doch, daß er nit schlaft, | Sonder der kommenlichen zit erwart.
Buck, U. v. Richent. Chron. Conz.
18, 14
(alem.
, um 1430
): Er hett dry erweler des hailgen römschen richs [...] die er och komerlich über das birg bringen möcht.
Adomatis u. a., J. Murer. Bab.
2751
(Zürich
1560
): man [...] ufhin zugind am Euphrat | biß man ein komlichs laͤger hat.
Geier, Stadtr. Überl.
76, 28
(nalem.
, um 1400
): Ald ob ain vass also laͤg, daz man es dennzemăl nit komenlich heruß bringen moͤht ăn schaden.
Welti, Stadtr. Bern
477, 30
(halem.
, 1435
): Das zuͦ versechent, sin wir uͥber die sachen gesessen vnd dz komlichest nach der stat luͤffen fuͥr hand genomen.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen
217, 36
(halem.
, 1449
): wǔssten ouch nit komlichern weg, denn das wir alle die ǔnsern anruͦftin, ǔns darinn hilfflich ze sind.
Rennefahrt, Wirtsch. Bern
16, 25
(halem.
, 1491
): dis ordnung [...] gantz abzetuͦnd, wann und wie in das komlich ist und si bedunckt zetuͦnd nutz und komlich sin.
Boos, UB Aarau
248, 9
(halem.
, 1517
): were inen das aber nit komlich, so solt er si doch nidnan in dem hus [...] sitzen laͮssen.
V. Anshelm. Berner Chron.
1, 172, 29
(halem.
, n. 1529
): Wo si in aber [...] verlassid, miesse er gezwungen zuͦglich den Venedieren tuͦn und im komlichsten friden und schirm machen.
Jörg, Salat. Reformationschr.
297, 8
(halem.
, 1534
/5
): daruf ward man raͤtig [...] das us vilen ursachen / jetz nit guͦtt noch kumlich waͤr mit disputatzen umzgan.
Bachmann, Morgant
204, 9
(halem.
, 1530
): es ist ietz nŭt kumlich, daz ir üch an innen rächend.
Rennefahrt, Gebiet Bern
98, 33
(halem.
, 1626
): söllend sy daßelbige an guͦte, dem getreyt dienliche ort, an welichen es kummlich und trochen ligen möge [...] ufschütten laßen.
Chron. Augsb.
2, 345, 24
(schwäb.
, Hs. 16. Jh.
): daz uns nit quomenlich noch fuͤglichen waͤre, ainem andern zuͦ hulden über daz daz wir im vormals gehuldet haben.
Ebd.
3, 292, 21
(schwäb.
, 1454
/6
): ee das die sambnung werd zerstroͤt [...] das man speis geb in kumlichem und gleichem kauf.
Müller, Stadtr. Ravensb.
193, 1
(oschwäb.
, 1382
): sint [...] in ain komen, das man [...] ain metzig machen und haben sol an den stetten, da es dien rat aller komlichost dunket.
Buck, a. a. O.
15, 21
; Bachmann u. a., Volksb.
136, 8
; Bächtold, a. a. O.
154, 1
; Adomatis u. a., a. a. O.
1456
; Heidegger. Mythoscopia
68, 9
; Merk, Stadtr. Neuenb.
156, 22
; Rennefahrt, Stadtr. Bern
204, 24
; Dierauer, Chron. Zürich
55, 6
; Jörg, a. a. O.
74, 8
; Schöpper
54b
; Maaler
13v
; 23r
; 504r
; 247v
; Schwartzenbach
M iijr
; Dief./Wü.
709
; Schwäb. Wb.
4, 594
.‒
Vgl. ferner s. v. abspitzen
, anleitung
2, anstand
3