knecht,
der
 ;
-(e)s/-Ø
oder
-e
, vereinzelt
-er
.
1.
›unverheiratete Person männlichen Geschlechts vom Kleinkind bis zum jungen Mann‹; auch: ›Geliebter‹.
Rechtstexte.
Phraseme:
jungfrau und knecht, knecht und maid
.
Bedeutungsverwandte:
bube
 1,
junge
 1,
junggeselle
 2,
kind
 1,
knabe
 1.
Syntagmen:
einen k. beraten / gebären / gewinnen; einem k. etw. verleihen; bescheidener / biederer / erbarer / feiner / frommer / gerader / junger / lediger / unversprochener k.
Wortbildungen
knechtlehen
›in männlicher Erbfolge vererbbares Lehen‹ (dazu ggs.:
mägdelehen
; seit 1412).

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
3871
(
preuß.
,
um 1330
/
40
):
swaz knechteline wirt geborn, | den sî der tôt von uch irkorn.
Chron. Köln
2, 160, 19
(
rib.
,
15. Jh.
):
dat gemein vulk, man ind vrouwen, knecht ind made, so wat boven 15 jair alt was.
Thiele, Chron. Stolle
102, 39
(
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Sente elsebete [...] gewan dry kindere [...] eyn knechtchen unnd czwey meydichen.
Leman, Kulm. Recht
2, 4, 106
(
Thorn
1584
):
Wenne eyn knecht tzwelf iar alt ist, so mag her vormunden entperen.
Doubek u. a., Schöffenb. Krzemienica
38
(
schles. inseldt.
,
1453
):
Wir scheppin czeugin, wÿ das der erbir knecht Clos, Mathis Nekils zon, ist komen vor vnser gehegite banc.
Leisi, Thurg. UB
5, 655, 35
(
halem.
,
1358
):
kúnd ich [...] dem beschaiden knecht Heinrich dem Keller, burger ze Wil, reht und redlich verlihen han [...] dú hofstat.
Dirr, Münchner Stadtr.
400, 6
(
moobd.
,
um 1365
):
Daz man einen ledigen chnecht nicht vach, der verpuͤrgen mag.
Drescher, Hartlieb. Caes.
146, 36
(
moobd.
,
1456
/
67
):
die selben ermont sy und pat auch die das sy ire kinder, knechtlein geporn, des nomen Johannes.
Ziesemer, Proph. Cranc Jes.
66, 7
;
Ermisch, Freib. Stadtr.
58, 8
;
Welti, Stadtr. Bern
358, 22
;
Wiessner, Wittenw. Ring
3729
;
Klein, Oswald
82, 13
;
Uhlirz, Qu. Wien
2, 1, 105, 51
;
Fuchs, Kart. Aggsbach
93, 10
;
Kummer, Erlauer Sp.
5, 1094
;
Qu. Brassó
5, 133, 37
;
Schweiz. Id.
3, 720/2
.
2.
ohne Bezug auf Alter, oft ironisch oder abwertend ›Mann, Mensch‹.
Bedeutungsverwandte:
kerl
.
Syntagmen:
armer / böser / fauler / frischer / guter / leichtfertiger / mutiger / nachgültiger / träger / unnützer / verachtlicher / weinsüchtiger k.
Wortbildungen:
knechtstük
(a. 1529).

Belegblock:

Goedeke, P. Gengenb.
141, 927
(o. O.
1516
):
Der Doctor kumpt mir eben recht, | Er dunckt mich sin ein guͦter knecht.
Perez, Dietzin
1, 323, 5
(
Frankf.
1626
):
du laͤst dich viel eher bey dem Calice als bey dem Codice, das ist / bey den Weinsuͤchtigen Knechten / als bey dem Buch der Rechten finden.
Böhme, Morg.R.
16, 7
(Hs. ˹
schles.
,
1612
˺):
O was fuͤr ein unertraͤglich urtheil wird uͤber solche faule Knechte ergehen.
Langen, Myst. Leben
205, 20
(
nobd.
,
1463
):
er [...] heltet / sich selber fur einen gar vnnuczen knecht.
Lemmer, Brant. Narrensch.
37, 21
(
Basel
1494
):
Der muͦß vil voͤrchten / der do wil | Das jn ouch soͤllen voͤrchten vil | Nuͦn ist vorcht / gar eyn boͤser knecht.
Wyss, Luz. Ostersp.
4163
(
Luzern
1571
):
Nero, du bist ein muͦttiger knechtt.
Schönbach, Adt. Pred.
14, 30
;
Vetter, Pred. Taulers
345, 24
;
Lemmer, a. a. O.
87, 13
;
Dasypodius
359v
;
Stieler
1, 993/4
;
Schwäb. Wb.
6, 2330
.
Vgl. ferner s. v.
arm
(Adj.) 4.
3.
›im Dienstverhältnis stehende Person, Hilfskraft im Ackerbau, Handel, Haushalt‹, häufig ohne nähere Angabe der Art des Dienstverhältnisses.
Phraseme:
herre und knecht; dirne / magd und knecht
.
Bedeutungsverwandte:
arbeiter
 2,
diener
 3,
gesinde
(
das
) 2,
junge
 2,
jünger
 2,
mietling
,
taglöner
.
Syntagmen:
einen k. ausfreien / beschicken / beschuldigen / dingen / erkaufen / ernären / ertragen / halten / mieten / speisen, jm. einen k. abfreien / abspannen / abteidingen / entfremden; ein k.
(Subj.)
dienen, zwei herren haben, [nicht] über fürsten herschen, sich zu jm. verdingen; einem k. gehorchen / geziemen / lonen / zustehen; jn. für k. ansprechen, jm. als k. dienen; form / leib / gestalt / kleid eines k.; alter / emsiger / erkaufter / falscher / fleissiger / freigelassener / gebroteter / gedingter / gefolgiger / gehorsamer / gemieteter / (ge)treuer / junger / leibeigener / unbescholtener / verschnittener / wolgezogener k.
Wortbildungen:
knechtbet
,
knechtdieb
,
knechtdienst
(dazu bdv.:
1
joch
 3; a. 1535),
knechtearbeis
,
knechtegrütze
,
knechtekäse
,
knechtelon
,
knecht(en)brot
(seit 1457),
knechtenspeise
(a. 1482),
knecht(en)stube
,
knecht(e)pferd
,
knechtesattel
,
knechteschild
,
knechtespeiseschmalz
,
knechtetisch
,
knechtetischlaken
,
knechtetischtuch
,
knechtetuch
,
knechthaus
,
knechtkamer
1,
knechtkleid
(a. 1591),
knechtküche
(a. 1481),
knechtleib
(a. 1527),
knechtleinwand
,
knechtmagd
,
knechtmässig
(a. 1614),
knechtordnung
(a. 1365),
knechtschmalz
,
knechtschwein
,
knechtseid
(16. Jh.),
knechtsknecht
(seit 1540),
knechtstul
(a. 1369/76),
knechtsweise
,
knechttruhe
(a. 1558).

Belegblock:

Ziesemer, Marienb. Konventsb.
218, 22
(
preuß.
,
1408
):
13 m. dem pfleger czu Meszelancz off den hoyslag, das gelt sante wir im by syme knechte.
Ebd.
248, 35
(
1411
):
92 m. 7 ½ sc. vor 1 schok gemeyster swyne mit der czerunge und knechtelone, dy swine treben.
Ders., Gr. Ämterb.
11, 35
(
1407
):
2000 elen herrenlynwant, item 3000 elen knechtelynwant.
Ebd.
14, 33
(
1414
):
item Hans des kompans knecht eyn armbrost.
Ebd.
258, 20
(
1374
):
2300 herrenkese, item 800 knechtekese.
Ebd.
303, 12
(
1420
):
4 sowmsatil, 7 knechtesetil, 4 karwanssatil.
Ebd.
363, 22
(
1401
):
2 herentischlachen, dy uff den Parczin gehoren, und 1 knechtetischlachin.
Ebd.
376, 30
(
1387
):
1 tonne pottir, item herren- und knechtespisesmalcz.
Ebd.
646, 27
(
1377
):
4 knechtetuch, item lynwat czu eyme halben jare.
Ebd.
684, 27
(
1388
):
2 herrenschilde und 16 knechteschilde.
Ebd.
688, 15
(
1396
):
½ last herrenerweis, item 1 last knechteerweis.
Ebd.
689, 30
(
1407
):
2 tonnen herrensmalcz, item 6 tonnen knechtsmalcz.
Ebd.
691, 24
(
1410
):
40 scheffel gerste czu knechtegrutcze.
Ders., Marienb. Ämterb.
34, 5
(
preuß.
,
1423
):
czwey tischtuch uff der herren tisch und 2 knechtetischtucher.
Ebd.
61, 35
(
1399
):
19 waynpferde und sweyken und knechtpferde.
Joachim, Marienb. Tresslerb.
200, 21
(
preuß.
,
1402
):
3 m. an 1 firdung vor gro gewant ouch herzog Swyttirgals dyner; sie siczen zu knechtetische.
Quint, Eckharts Pred.
1, 112, 6
(
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Waz ihtes begert von dem andern, daz ist kneht, und waz dâ lônet, daz ist herre.
Pfefferl, Weigel. Ges.
19, 9
(
Hamburg
1646
):
Wen ich einen Knecht miete zum Dienste, so weis er noch nicht was er in seinem Ampt thun soll.
Helbig, Qu. Wirtsch.
3, 103, 25
(
md.
,
1382
/
1401
):
so en sal keyn man [...] worwort habin, wyen [...] czuͦ senden, her en sende denne syne habe vnd gut adir sinen gebrodeten knecht darnach.
Ebd.
3, 73, 3
(
1535
/
6
):
6 knechtschwein [...] durchgetriben.
Chron. Köln
1, 2892
(
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
helpt vns myt liue ind myt rade, | dat hie vns laisse in vnsme reichte, | wir dienen eme gerne als syne kneichte.
Buch Weinsb.
2, 322, 9
(
rib.
,
1576
):
Goddert der riche hatt Carln knechtzweis hinuff geschickt 30 zolest Naher wein im zu kaufen.
Kehrein, Kath. Gesangb.
2, 439, 21
(
Mainz
1605
):
Da wird er richten mit gewalt, | Gleich vber jung vnd vber alt, | Den HErren als den Knechte.
Steer, W. v. Herrenb. Büchl.
376
(
pfälz.
,
1436
):
Ein knecht dienet darümb, das er sich besser an dem lone von sinem herren.
Jahr, H. v. Mügeln
1922
(
omd.
, Hs.
1463
):
er folgte mir und an sich sneit | von einer meit sins knechtes kleit.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
6, 5
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
Doch gelauben wir: knecht knecht, herre beleibet herre.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
268, 16
(
thür.
,
1474
):
so buth yn dy frouwe [...] zcu beczugen met unbeschulden knechten, dy uff dy zcyt der eyne mynes heren knecht gewest ist [...] unde dye andern zcwene des genanten Lochers knechte gewest sint.
Luther, WA
30, 3, 397
(
1531
):
Herr und Unterthan zu gleichem einer dem andern verbunden ist [...] nach dem gemeinen Sprichwort: Getrewer Herr, getrewer Knecht.
Gille u. a., M. Beheim
429, 39
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
wie vil gemieter kneht sein der, | die in meins vater haus sein sullen.
Mon. Boica, NF.
2, 1, 151, 10
(
nobd.
,
1464
):
er [...] sol das alles mit seinen pferden der herrschaft antworten, mit seynen knechten, wegen und pferden.
Franck, Klagbr.
222, 19
(˹wohl
Nürnb.
˺
1529
):
sind einer solichen vnuerschampten stirn / daß sie auch den zehend von dem lidlon der armen dienstmaid knecht vnd tagloͤner duͤrffen fordern / irem [...] geitz zu dienen.
Sachs
15, 84, 25
(
Nürnb.
1553
):
Ich will meins herrn knecht-maget sein.
Bihlmeyer, Seuse
219, 10
(
alem.
,
14. Jh.
):
Er trúget sich selber berlich, der den kúnig aller kúnge wenet setzen in ein gemeines gasthus oder stossen in ein gesundertes knechthus.
Rieder, St. Georg. Pred.
191, 22
(Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
swer sinen kneht zartlichen zúhet, der machet in ungehoͤrig.
Eichler, Ruusbr. steen
355
(
els.
,
sp. 14. Jh.
):
etlich menschen die gaben gottes enphahent alse gedingete knehte gottes vnd etlich ander alse getruwe knehte.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
3, 79, 13
(
Straßb.
1466
):
im warent schaff vnd ochsen vnd eseln vnd knechter vnd dirnen vnd kemlin.
Lemmer, Brant. Narrensch.
18, 3
(
Basel
1494
):
wo zwen herren hat eyn knecht | Der mag jn nyemer dienen recht.
Fischer, Eunuchus d. Terenz
5, 30
(
Ulm
1486
):
ließ er kauffen ain diern von Morenland und ainen verschnitnen knecht.
Goldammer, Paracelsus
2, 53, 16
(
1531
/
4
):
die muessen es [feld] pauen, die da nichts vom selbigen haben, sondern seindt knecht.
Gilman, Agricola. Sprichw.
2, 180, 29
([
Augsb.
]
1548
):
Dem Narren stehts nit wol an / guͦte tage haben / vil weniger ainem knechte / zuͦ herrschen über Fürsten.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
21, 6
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
Ein füerer aller werlde prait | der legt an sich des knechtes klait, | er nam an sich menschliche wat.
Wolf, Norm im sp. Ma.
50, 56
(
oobd.
,
1486
):
Al bruͤder sein schuldig [...] zw haben [...] ainen knecht.
Auer, Stadtr. München
209, 7
(
moobd.
,
n. 1347
):
wann ez darzuo chümpt, daz sich ain knecht oder ain diern verdingt hat zuo ainem man [...], der sol dem selben man [...] treuleichen dienen.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
19, 14
(
tir.
,
1464
):
der [...] an sich genomen hat die gestalt des chnëchtes vnd ist armer vnd dürfftiger geporen.
Zingerle, Inventare
52a, 18
(
tir.
,
1479
):
in der knecht arker sind ii knechtpett.
Ebd.
105a, 40
(
1483
):
iiii petstat in der knechtkamer.
Ebd.
135a, 1
(
1487
):
In der knechtstuben Zwen tisch.
Quint, a. a. O.
2, 267, 12
;
Große, Schwabensp.
111, 32
;
Schmidt, St. Kastorst.
2, 165, 34
;
Dubizmay, kurß zu Teutze
55, 8
;
Helm, Maccabäer
2, 475
;
Buijssen, Dur. Rat.
5, 26
;
Grosch u. a., a. a. O.
186, 9
;
Anderson u. a., Flugschrr.
3, 3, 13
;
Luther, WA
35, 432, 4
;
Skála, Egerer Urgichtenb.
77, 8
;
Reichmann, Dietrich. Schrr.
214, 16
;
Harsdoerffer. Trichter
3, 295, 4
;
Franck, Decl.
350, 17
;
Köbler, Stattr. Fryburg
98, 29
;
Morrall, Mandev. Reiseb.
92, 11
;
Chron. Augsb.
7, 118, 10
;
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
50, 29
;
Brack
b 1v
;
Voc. Teut.-Lat.
q viijv
;
Dasypodius
359v
;
Golius
231
;
Stieler
1, 993/4
;
Pfälz. Wb.
4, 346
;
Schwäb. Wb.
4, 530
;
6, 2330
;
Schweiz. Id.
10, 1132
;
Rwb
7, 1142/3
;
1151
/2;
Cirullies, Rechtsterm. Anh.
1981, 226
;
Dalby, Lex. Mhg Hunt.
1965, 121
;
Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz.
1989, 165/6
.
Vgl. ferner s. v.
abdingen
 1,
abfreien
 2,
abspannen
 1,
abteidingen
 1,
abtrünnig
 4,
abziehen
 7,
abweisen
 6,
amme
 1,
anrichtung
 4,
ansprechen
 5,
apostel
 1,
aufwerfen
 9,
ausfreien
 2,
bauer
(
der
) 6.
4.
›Adeliger im Hof- und Militärdienst‹; an 3. anschließbar mit Angabe der Art des Dienstverhältnisses; offen zu 3.
Phraseme:
ritter und knecht
.
Bedeutungsverwandte:
kamerdiener
,
kämerling
 2,
knappe
 2,
wappengenosse
.
Syntagmen:
bescheidener / edler / erbarer / ersamer / fester / guter / rittermässiger / stolzer / strenger / weidenlicher / werter / wolgeborener / wolgezogener k.
Wortbildungen:
knechtgeräte
,
knechtharnisch
,
knechtsdegen
,
knechtshandschuh
.

Belegblock:

Joachim, Marienb. Tresslerb.
81, 36
(
preuß.
,
1400
):
19 scot vor eyn ritter gerethe und 13 scot vor eyn knecht gerethe.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
111, 37
(
preuß.
,
1518
):
62 knechtharnischs.
Chron. Köln
1, 4978
(
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Do geinck it eirst an ein veichten | van ritteren, burgeren ind kneichten.
Buch Weinsb.
1
, (
rib.
,
um 1560
):
wan das ritswert nit plomb gewesen, sonder scharf ader ein knechtzdegen, er hett mir die rechte hant ader abgehauwen.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
162, 25
(
rhfrk.
,
um 1435
):
Da rante yderman hin nach ritter vnd knechte vnd burger wer da geriden mochte.
Röhrich u. a., Cod. Dipl. Warm.
4, 284, 31
(
omd.
,
1428
):
so sal ich ouch einen ritter adir knecht von euwir gnaden wegen do heen schicken.
Wattenbach, Urk. Czarnowanz
129, 28
(
schles.
,
1456
):
Wir [...] thun kunth [...] das in vnser vnd vil Rittermesiger Erber knechte kegenwortikeit komen ist der woltuchtige Jan Nowowesky.
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb.
90, 18
(
nobd.
,
1435
):
als mir die strengen und vesten ritter und knecht der gesellschaft der furspangen verliehen haben den altar yn unser frawen capeln.
Bihlmeyer, Seuse
149, 9
(
alem.
,
14. Jh.
):
da inne sass under den andren ein weidenlicher knecht, der truͦg hoflichú kleider ane.
Hauber, UB Heiligkr.
1, 671, 7
(
schwäb.
,
1374
):
dieselben gute hat min herre gelihen dem edeln knechte Friderich von Magenbuͦch.
Schlosser, H. v. Sachsenh.
313
(
schwäb.
,
1453
):
Mit ir so giengent ritter dry | Und vil der werden stolczen knecht.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
173, 5
(
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Der het da knecht genueg zu behuetten das geschloss.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron.
10, 11
(
moobd.
,
1478
/
81
):
Sy striten manigen herten streit, darin vil gueter ritter und knecht erslagen wurden.
Zingerle, Inventare
32a, 6
(
tir.
,
1464
):
iii barr ritterßhanschuͦch. iii parr knechtshanschuͦch.
Brinkmann, Bad. Weist.
270, 2
;
Hübner, Buch Daniel
296
;
Leman, Kulm. Recht
2, 2, 88
;
v. Birken. Erzh. Österreich
72, 18
;
Boos, UB Aarau
202, 18
;
Diehl, Dreytw. Essl. Chron.
11, 11
;
Primisser, Suchenwirt
30, 166
;
Uhlirz, Qu. Wien
2, 1, 1116, 6
;
Maaler
239v
;
Brinckmeier
1, 1098
;
Rwb
7, 1148
.
Vgl. ferner s. v.
1
anhaben
 1,
behausung
.
5.
›Diener einer öffentlichen Behörde‹; an 3. anschließbar.
Bedeutungsverwandte:
büttel
,
statdiener
.
Syntagmen:
einen k. ausschicken / dingen / entsetzen / setzen / wälen; dem k. etw. anzeigen; der k.
(Subj.)
das markgeld einsammeln / erfordern; k. eines dorfes / gerichts / henkers / landvogtes / rates / richters / schultheissen, einer gemeinde / stat; bereiter / gemeiner / geschworener / laufender / reitender / vereideter k.

Belegblock:

Köbler, Ref. Wormbs
280, 20
(
Worms
1499
):
so soll der knecht so soͤlich verbott zuthuͦn verordent vnd vßgeschickt ist [...] geen zu der gewonlichen hußwonūg des hern des verbottē buwes.
Behrend, Magd. Fragen
2, 2, 20
Var. (
omd.
,
um 1400
):
Nymand mag mit gewalt sunder den richter adir richters boten
[Var.
knecht
]
synen schuldiger uffgehalden.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
65, 23
(
nobd.
,
1422
):
die gemein [...] hat zu setzen heimburgen, kirchner, thorwarten, schutzen, hirthen oder ander knecht, die einer gemein zutreffen.
Ebd.
112, 36
(
15. Jh.
):
wenn die herschaft zu Lantzperg einen knecht dingen wil, der ein butel sal sein, daz sal mit einer gemeinde wissen thun gescheen.
Ebd.
24, 5, 31
([
Nürnb.
]
1525
):
das gros Marckgelt / so [...] von des Stadt Richters knecht von haus zu haus erfordert / vnd eingesamlet worden ist.
Grimm, Weisth.
4, 198, 5
(
els.
,
15. Jh.
):
[meiger] sol sitzzen oͤn allen dienst [...] do sol er haben einen bereiten kneht in des tales dienst.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
47, 32
(
els.
,
1362
):
Do den rihter sine knehte [...] sohent alsus vervnreinet [...], do wondent sú er were uerwandelt in einen túfel.
Anderson u. a., Flugschrr.
14, 14, 10
(
Straßb.
1524
):
der sol solichs meinem herren Landuogt oder seinen knechten anzeygen vnd oͤffnen.
Welti, Stadtr. Bern
140, 6
(
halem.
,
E. 14.
/
A. 15. Jh.
):
sol disi satzung nit sin wider den brief, so wir jerlich ze den ostern vnserm schultheissen vnd sinen knechten geben.
Ebd.
166, 18
:
weler lampart oder judo in vͥnser stat iemant heisset phenden, da sol man den knechten nuͥtzit geben.
Ebd.
318, 20
(
n. 1437
):
man [...] sol geben vͥnsrem sigristen vier brot, sinem knecht zwei brot.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu.
1, 12, 15
(
schwäb.
,
1480
):
die gemaind [...] sülle auch järlich uff sand Görgentag ainen gemainen knecht welen, derselb knecht sol [...] macht und gewalt haben.
Piirainen, Recht Schemnitz.
1986, 145, 7
(
mslow. inseldt.
,
1655
):
Ist ader das der Chamergraff vnd seine Knecht wider das Vorgesprochene Recht Inn Eines Mannes haws Icht findet.
Behrend, a. a. O.
1, 37, 12
;
Jörg, Salat. Reformationschr.
242, 12
;
Wintterlin, a. a. O.
1, 80, 7
;
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 335, 4
;
Uhlirz, Qu. Wien
2, 1, 447, 34
;
Piirainen, Stadtr. Sillein
72, 12
;
Apherdianus
183
;
Schwäb. Wb.
4, 528
;
Schweiz. Id.
3, 721
;
Rwb
7, 1146/7
;
Cirullies, Rechtsterm. Anh.
1981, 227
;
Bücher, Berufe Frankf.
1914, 71
.
Vgl. ferner s. v.
amptsverwaltung
 1,
aufheben
 25,
ausschinden
 1.
6.
›Pferdeknecht‹; anschließbar an 3.
Bedeutungsverwandte:
einen k. stellen
;
k. für den stal
.

Belegblock:

Ziesemer, Marienb. Konventsb.
290, 40
(
preuß.
,
1412
):
2 m. her Lubicher dem pferdemarschalke off schilff czu snyden, Keyser syn knecht sustulit.
Knape, Messerschmidt. Bris.
21, 4
(
Frankf./M.
1559
):
so ist [...] der marstaller / sampt den knechten / mit den gesatteltē geulen [...] gen Hof komen.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu.
2, 129, 11
(
schwäb.
,
1354
):
so git ain probst von des gotzhus wegen vier phaͤrit für den wagen und zwen knehte die der phaͤrit phlegent.
Schulte, Rav. Handelsges.
3, 7, 9
(
schwäb.
,
1474
):
Petter Kuncz [...] bitt, ob man ains knechts terffte fúr den stal.
Bastian, Runtingerb.
2, 213, 32
(
oobd.
,
1404
):
so chost das ros [...] und der chnecht, der sein pflegen hat, 24 lb.
Morrall, Mandev. Reiseb.
91, 8
;
Bastian, a. a. O.
74, 5
.
7.
›Gehilfe, Geselle, Lehrling (im Handwerk)‹.
Gehäuft Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
arbeiter
 2,
handwerker
 2,
junge
 2,
jünger
 2,
lerknabe
.
Gegensätze:
meister
 2.
Syntagmen:
einen k. anstellen / aufnemen / bekommen / bestellen / dingen / halten / setzen / versuchen; der k.
(Subj.)
von seinem meister gehen; sich zu einem k. verheiraten; k. des bäckers / baders / fleischhackers / hafners / handwerkers / keglers / lederers / schmiedes / schneiders / steinemetzes; ausgestandener / ausländischer / durchreisender / fremder / guter / versprochener k.
Wortbildungen:
knechtbuch
,
knechtbüchse
,
knechtpfennig
(a. 1385).

Belegblock:

Ziesemer, Marienb. Konventsb.
252, 24
(
preuß.
,
1411
):
1 m. dem smedemeyster synen 6 knechten czu geben czu vorguten.
Lau, Qu. Neuß
255, 22
(
rib.
,
1579
):
Zu welcher kertzen aufheltnus [...] ein jeder knecht der vier grosser amter, als meurer, zimmerleut, leidecker und radermecher [...] verrichten soll 24 albus curr.
Kurz, Waldis. Esopus
4, 42, 10
(
Frankf.
1557
):
stund er [schuster] auff gar fruͤh, | Vnd schnidt den Knechten so viel zu.
Schultheiss, Achtb. Nürnb.
105, 20
(
nobd.
,
1383
):
Dem Hader dez Werrers flaischhakkers kneht [...] und Ludwigen dez Keglers kneht ist die stat verboten.
Merk, Stadtr. Neuenb.
126, 17
(
nalem.
,
1616
):
sollen auch die müller keinen knecht anstellen noch halten uber achtag lang.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen
442, 20
(
halem.
,
1552
):
wo ein leerknab oder knecht von sinem meyster an ursach gat [...], der soll den meystern zechen schiling d. verfallen sin.
Chron. Augsb.
9, 324, 9
(
schwäb.
,
1536
):
Peter Brenner [schuster] der hett ain tochter, die verheurat sich zu ires vatters knecht.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
202, 31
(
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
lyeffn die von der gemayn sunderlich von diern und knechtn der hanttwercher wider durch gantzey statt.
Uhlirz, Qu. Wien
2, 3, 4606, 50
(
moobd.
,
1476
):
dem wundarzen 32 Ungr. fl. den knechten 2 Ungr. fl. dem Conraden, appotegker, 6 tl. dn. den knechten von den kristieren 1 R. fl.
Wutzel, Rechtsqu. Eferding
146, 12
(
moobd.
,
1668
):
Nun volgen der hafner khnecht alhie in Eferding beschlossene puncten vnd articuln.
Ebd.
23
:
sollen die khnecht [...] zu dem zöchmaister komben vndt jeglicher sein wochenpfenning in der khnecht pixen einlegen.
Ebd.
32
:
ain knecht [...] soll [...] sich in das khnechtbuech einschreiben lassen.
Mell u. a., Steir. Taid.
5, 22
(
m/soobd.
,
1523
):
sollen sich dieselben schuester mit knechten notdurftiglichen versehen.
Beckers, Bauernpr.
62, 2
;
Schultheiss, a. a. O.
123, 19
;
Merk, a. a. O.
112, 27
;
Roder, Stadtr. Villingen
99, 12
;
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern
78, 31
;
Müller, Grafsch. Hohenb.
2, 2, 37
;
Vogel, Salb. Heiliggeistsp.
40, 14
;
Schwäb. Wb.
4, 528
;
6, 2330
;
Schweiz. Id.
3, 721
;
Rwb
7, 1144/5
;
1150
.
Vgl. ferner s. v.
abhändig
 2,
ableger
 1,
aksthauer
,
alt(e)schuhmacher
,
antwerk
 2,
arbeiter
 2,
aufgeben
 7,
auswerfen
 6,
bader
 1.
8.
›ungelernter oder in Ausbildung befindlicher Bergarbeiter‹.
Bergbaubezügliche Texte.
Bedeutungsverwandte:
arbeiter
 2,
hauer
 2
,
junge
 2,
knabe
 2.
Wortbildungen:
knechthutman
›Aufseher im Bergwerk‹ (a. 1556),
knechtwirker
.

Belegblock:

Löscher, Erzgeb. Bergr.
64, 12
(
omd.
,
1514
/
8
):
die steiger, hauer, knechte und jungen gibt ye eyner dy woche einen halben bemischen pfennig.
Ebd.
172, 7
(
1554
/
1633
):
Bergkmeister, geschworne, schichtmeister, steiger, untersteiger halten keine gemite knecht, häier noch jungen.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil.
20, 255, 25
(
schles.
,
1528
):
soll ein ieglicher schichtmeister [...] dieselben arbeiter knecht und knaben namhaftig machen.
Ebd.
159, 10
;
Rwb
7, 1145/6
;
1149
;
Veith, Bwb.
294
;
Patocka, Salzwesen.
1987, 100
.
9.
›Matrose‹.
Wortbildungen:
knechtennaue
›von einer festen Bemannung von Ruderknechten geführte Naue‹ (16. Jh.).

Belegblock:

Toeppen, Ständetage Preußen
1, 38, 24
(
preuß.
,
1385
):
keyn knecht sal von den schiffin nicht geen noch loufin.
Joachim, Marienb. Tresslerb.
118, 18
(
preuß.
,
1401
):
dem knechte den tag 1 scot, dem stuermanne 3 sch., dem schiffe 3 sch.
Schweiz. Id.
4, 881
.
10.
›Söldner, Landsknecht‹.
Phraseme:
knechte laufen
›Soldat werden‹;
knechte schreiben
›jn werben‹.
Bedeutungsverwandte:
bube
 2,
fusknecht
,
kriegsman
,
reuter
,
wappenträger
.
Syntagmen:
einen k. annemen / bestellen / dulden / fangen / herbergen / verhaften, knechte abfordern / abscheiden / anfüren / angreifen / aufbringen / urlauben, knechte versammeln; jn. zum k. erkaufen; ausländiger / deutscher / gehender / gemeiner / herrenloser / inländiger / laufender / öder / redlicher / reisiger / römischer / üppiger k.; des königs knechte; eine rotte / ein regiment knechte
.
Wortbildungen:
knechtensold
(a. 1557),
knechtgeld
(a. 1435),
knechtkamer
2,
knechtspies
.

Belegblock:

Buch Weinsb.
1, 83, 29
(
rib.
,
um 1560
):
wie er nuhe vur die stat quam uff knechtspeis lengde, war es [wasser] vur abgeduwet van dem warmen wasser uis der stat und da feil er vam eis under wasser.
Luther, WA
49, 613, 17
(
1544
):
So hart du heltest uber deinem Hund, Pferd oder reisigen Knecht, so fest helt auch Gott uber seiner Creatur.
Schultheiss, UB Windsheim
201, 20
(
nobd.
,
1383
):
summa 9 lb. kosten 3 gehend knecht zu kuntschaft.
Neubauer, Kriegsb. Seldeneck
91, 10
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
sein zehenntausent knecht jm feld, so geburt sich hundertt mann jn eim glitt.
Vizkelety, Spangenberg. Glücksw.
5
(
Nürnb.
1613
):
Es sey ein Hauptmann hierher kommen | Derselb woͤll Knechte nehmen an.
v. Birken. Erzh. Österreich
64, 51
(
Nürnb.
1668
):
Er verwundert sich / daß die Zuͤricher mit ihrem Geld ihn zum Knecht erkauffen wolten.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen
197, 28
(
halem.
,
1445
):
des sullent si inen nit ingan [...] doch vorbehalten zuͦ inen in ir reise fryheit knecht ze louffen an geverde.
Chron. Augsb.
7, 93, 3
(
schwäb.
, zu
1548
):
doch haben sie ihre wöhren, huren und puͦben daussen lassen müssen, dann die knecht gar ain großen troß mit huren gehabt.
Ebd.
8, 32, 4
(zu
1560
):
dise [...] tage haben die hieigen kriegshauptleuth knecht geschriben und wartgelt geben.
Turmair
4, 322, 12
(
moobd.
,
1522
/
33
):
Ein teutscher knecht, ein Schwab, grif einem alten Römer [...] in den part.
Ebd.
634, 21
:
Dise lesten muesten bestimbten sold järlich den knechten geben, ir zins und stuer, ander ränt und fänt und aufheben in der knecht- oder raiskamer raichen.
Lampel, Qu. Wien
1, 8, 16234, 3
(
moobd.
,
1575
):
Die von Wienn begern [...] die widerbezallung des dargelichnen gelts auf die zwaÿ fendl knecht zu verordnen.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
66, 1
;
184, 6
;
Knape, Messerschmidt. Bris.
22, 35
;
Jörg, Salat. Reformationschr.
260, 5
;
Kottinger, Ruffs Etter Heini
93
;
Chron. Augsb.
7, 188, 14
;
Chron. baier. Städte. Regensb.
57, 31
;
Dasypodius
359v
;
Ulner
275
;
Golius
162
;
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
279
;
Brinckmeier
1, 1098
;
Schwäb. Wb.
4, 528
;
Schweiz. Id.
7, 853
;
Rwb
7, 1146
.
Vgl. ferner s. v.
abscheiden
 3,
abstehen
 13,
1
achten
 5,
annemen
 4;
aufbringen
 20,
ausplundern
,
bande
.
11.
›Anhänger, Schüler, Jünger‹.
Gehäuft Texte der Sinnwelten ,Religion / Didaxe‘ von Anhängern und Verkündern der jüdischen oder christlichen Tradition.
Bedeutungsverwandte:
apostel
 1,
engel
,
jünger
 2,
mönch
 1,
patriarch
 2,
prophet
.
Syntagmen:
k. gottes, des herren; armer / ausbündiger / sonderlicher / treuer / ungetreuer k.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok.
4066
(
nrddt.
,
14. Jh.
):
Die vetere [...] san ouch an ir aldes recht, | Daz ich Got larte minen knecht | Moysen den guten man.
Stackmann u. a., Frauenlob
5, 122, 7
(Hs. ˹
md.
,
v. M. 14. Jh.
˺):
Du zimst mir zu eim knechte wol, sit daz du wilt | des sanges schilt | unde anders keinen vüren.
Steer, W. v. Herrenb. Büchl.
378
(
pfälz.
,
1436
):
Got der almechtig ist vnser aller herre, des knechte wir sin sollent.
Strauch, Par. anime int.
58, 27
(
thür.
,
14. Jh.
):
sente Jeronymus sprichit, dise knechte si der prediger ordin. ich spreche fon eime anderin knechte, daz ist der engil.
Neumann, Rothe. Keuschh.
1213
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
man sal sich zihe | van fleischlich begerung unnd di flihe, | di tegelichen wider di sele fechten | an den gotiz meiden unnd knechten.
Mathesius, Passionale
33v, 15
(
Leipzig
1587
):
durch sein erkentnis wird er / mein Knecht / der Gerechte / viel gerecht machen.
Gille u. a., M. Beheim
82, 615
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Da er waz dreissig jar alt, seht, | da wart er taufft von seinem kneht | in dem Jordan.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
205
(
Nürnb.
1517
):
Knecht gots sein gewesen [...] patriarchen, propheten, apostel, jünger Christi, prediger und heilig menschen.
Koller, Ref. Siegmunds
92, 11
(Hs.
um 1474
):
ein knecht der knechte gots – in der gleichnuß Cristi, der do aller werlt diener ist gewest.
Reithmeier, B. v. Chiemsee
39, 4
(
München
1528
):
Dergleichen sol der mensch sein ain knecht vnd lebentig jnstrument gotes.
Dubizmay, kurß zu Teutze
11, 14
;
Anderson u. a., Flugschrr.
19, 3, 3
;
Roloff, Naogeorg/Tyrolff. Pamm.
145, 1239
;
Asmussen, Buch d. 7 Grade
474
;
Reichmann, Dietrich. Schrr.
220, 14
;
Eichler, Ruusbr. steen
404
;
Wolf, Norm im sp. Ma.
24, 2
.
12.
›Unfreier, Unterdrückter, Höriger, Sklave‹.
Syntagmen:
jn. zum k. machen; k. der sünde; eigener / geplagter k.
Wortbildungen:
knechtheit
(um 1500),
knechtigkeit
(um 1500),
knechtin
(a. 1514).

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
574, 2172
(
Magdeb.
1608
):
Gut gluͤck bey arglistigem streit | Dardurch man wil ein gantz Geschlecht | Toͤdten oder machen zu Knecht.
Ebd.
580, 2328
:
Der sterckst hat allenthalben recht | Der schwechst ist ein geplagter Knecht.
Jahr, H. v. Mügeln
1562
(
omd.
, Hs.
1463
):
ab mensche wol ein fürste si | und er nicht heldet gottes recht, | so ist er jo der sünden knecht.
Henschel u. a., Heidin
924
(
nobd.
,
um 1300
):
Ich bin vrow din eigen kneht | Vnd wiltu dich niht erbarmen | Vber dinen diner armen | Der ist mer denne halber tot.
Lemmer, Brant. Narrensch.
16, 47
(
Basel
1494
):
Der mensch wer fry / keyn knecht gesin | Wann drunckenheit nit wer / vnd wyn.
Schlosser, H. v. Sachsenh.
1541
(
schwäb.
,
1453
):
Er swuͦr minr froͮen ainen ayd | [...] | Das er wölt sin ir aigen knecht.
Reithmeier, B. v. Chiemsee
53, 116
(
München
1528
):
ain yeder der sünde thuot, ist ain knecht der sünde.
Brack
b 1v
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
200
;
Martin/Lienhart
1, 503
.
13.
›Halter, Gestell für einen drehenden Spieß‹.

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
195, 21
(
preuß.
,
1420
):
1 brotspis und eyn knecht.
Hampe, Ged. v. Hausrat
4, 6, 11
(
Straßb.
um 1514
):
Ein bratpfanē / rost / Spiß vn̄ knechtlin güt.
14.
›Wachtelkönig‹.

Belegblock:

Schles. Wb.
2, 688
(a. 
1603
).