knappe,
der
;-n/-n
.1.
›junger Mann, Jüngling‹.Bedeutungsverwandte:
knabe
knecht
Belegblock:
Frantzen u. a., Kölner Schwankb.
2, 161
(Köln
um 1490
): Ouch kan ich ander meysterye | Ind geschaffen eyn vrye | Tuschen meygden und knapen weren.
Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
195
(mrhein.
, um 1335
): Wir sollen springen vnd danzen | vnd auch bit den knappen ranzen.
Koppitz, Trojanerkr.
7262
(Hs. ˹noschweiz.
, 15. Jh.
˺): Knapp, als ich dir sagen sol, | Der edel stain hatt die artt.
Leisi, Thurg. UB
8, 130, 33
.2.
›noch nicht zum Ritter geschlagener Sohn eines Ritters, Angehöriger des niederen Adelsstandes‹.Bedeutungsverwandte:
diener
dienstknecht
edelknecht
junker
kämerling
knecht
Syntagmen:
einen k. in den ring füren; mit den knappen
[wohin] eilen, ein her verjagen; k. der fürsten, k. der / von den wappen
.Wortbildungen:
knappenkleidung
Belegblock:
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
1005
(rib.
, 1444
): He machde doerwerder die eyne, | De ander kemerlinge alleyne, | De dirden knapen wepelinge.
Frantzen u. a., Kölner Schwankb.
2, 181
(Köln
um 1490
): Dae vyndestu ritter und knapen | Dae vyndestu leyen und paffen.
Herborn u. a., Rechn. Jülich
92, 13
(rib.
/snfrk.
, 1398
/9
): knapen cleidincgen gegeven dem droisste van Guilge.
Gerhard, Hist. alde e
3129
(omd.
, um 1340
): Jesu gebot Elizeo, | Daz er sulde voriagen io | Mit der vursten knappen dan | Der van Syrien her und ir man.
Adrian, Saelden Hort
3181
(alem.
, Hss. E. 14.
/15. Jh.
): den knappen von den wapen | [...] | sach man da menigen underwegen | die von muͦdi wand erlegen.
Bihlmeyer, Seuse
370, 92
(alem.
, 14. Jh.
): So ein ersamer ritter einen knapen dez ersten in den ring fuͤret.
Koppitz, Trojanerkr.
8565
(Hs. ˹noschweiz.
, 15. Jh.
˺): Mitt zwain iren knappen iltte sy dan | Uff die burg ze Prandigan.
Martin, H. v. Sachsenh. Tempel,
1259
(schwäb.
, 1455
): Wer ich der wauppen ouch ein knapp, | So künd ich in blesnieren wol.
Primisser, Suchenwirt
30, 169
(oobd.
, 2. H. 14. Jh.
): hiet wir einen chnappen, | Dem underschaid der wappen | Wær mit namen wol bechant.
Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
1027
; Wiessner, Wittenw. Ring
5324
; Sappler, H. Kaufringer
23, 138
; Voc. Teut.-Lat.
q viijv
; Stieler
1, 990
; Rwb
7, 1132/3
.3.
›im Dienstverhältnis stehende Person‹; speziell: ›Handwerksgeselle, besonders bei Tuchmachern und Wollwebern‹; ›Geselle im Bergbau‹; ›Matrose‹; ›Gerichtsdiener‹.Bedeutungsverwandte:
bube
hauer
knecht
lerknecht
steiger
tucher
walker
wollenweber
Syntagmen:
bruderschaft der knappen; armer / aufgestandener / entronnener / ersessener / fremder / gelernter / hergelaufener / lediger / unredlicher k.
Wortbildungen:
knappenbote
knappengeld
knappengötte
knappenhandwerk
knappenmeister
knappenrecht
knappenstube
knappenstul
knappenvater
knappenweise
knappenwerk
knappenzeche
knappenzunft
knapperei
Belegblock:
Helbig, Qu. Wirtsch.
4, 79, 24
(md.
, 1447
): ewer gnad begerd zcu wissen gebruch unde schaden der berckberge von uns armen knapen.
Rudolph, Qu. Trier
410, 20
(mosfrk.
, 1448
): Uf der Weberbach zu Trier von der knappen bruderschaft mit den siegh leuthen zu Eisterich 40 schilling.
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
104, 4
(Frankf./M.
1568
): Ich treib alles Ertz Knappenwerck | Jm Thal vnd auff Sanct Annen Berg | Mit den Steigern / Knappen vnd Bubn.
Bergner, Urk. Kahla
101, 20
(thür.
, 1455
): Nu haben di rethe on ein hantwerk erleubet, das alle meistere wollenwebere, knappen und lereknechten den meistern [...] gevollig sin sollen.
Mylius
H 7r
(Görlitz
1577
): Fullo Walcker oder Knap.
Sachs
17, 238, 15
(Nürnb.
1562
): Und nennt [...] den knappen ein wollenkneter.
Chron. Augsb.
8, 175,
A. 2 (schwäb.
1563
): ist ains ersamen rats bevelch [...], daß alle maister, so das weberhandtwerck treiben wöllen [...] sich mit dem knappenstuͦl behelfen sollen.
Ebd.
9, 226, 6
(1544
/5
): In disem jar was ain knap alhie, der den maistern des handwercks der weber großen betrug [...] erzaiget.
Chron. baier. Städte. Regensb.,
160, 11
(moobd.
, 1540
): ein tuchmacher [...] arwaitet hie knappenweiß und het dem kurfürsten [...] abgesagt.
Mell u. a., Steir. Taid.
49, 12
(m/soobd.
, n. 1590
, Hs. 1. H. 17. Jh.
): die perkwerch waren auch [...] in schwung, das man noch sagt, wie umb die zeit des pauerkriegs bei 1500 knopen an den berg gangen sei.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil.
21, 150, 19
; Chron. Augsb.
8, 228,
A. 1; Grothausmann, Stadtb. Karpfen
87, 3
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
279
; Schwäb. Wb.
4, 519/20
; 6, 2328
; Rwb
7, 1133/7
; Veith, Bwb.
291
.