klammer,
klamper
(letztere Form nobd.), die
;–/-n
(+ Uml.) oder -Ø
.1.
›einfaches Gerät zur Befestigung von zwei Gegenständen, Klammer, Fessel, Vogelfalle‹; vgl.
klemmen
1.Bedeutungsverwandte:
bandnagel
klobe
nestel
1
rieme
Syntagmen:
etw. mit klammern befestigen / zerdrücken / zerknütschen; eiserne / hölzerne / schwache k
.Wortbildungen:
klammerspiz
Belegblock:
Ziesemer, Gr. Ämterb.
92, 24
(preuß.
, 1440
): 1 winkeleysen, 8 clammern, 1 spaldeclinge.
Lippert, UB Lübben
2, 288, 25
(osächs.
, 1572
): 3 g. ar. Thomas Reydttschmide vor zwey eyßen und klemmerlein an den predichstul.
Lexer, Tucher. Baumeisterb.
205, 16
(nürnb.
, 1464
/75
): als ich dann [...] stein auß gewechselt und mit eissen klamern vergossen.
Henisch
607
(Augsb.
1616
): Clammer darmit die kistler die geleumbte bretter zusamen spannen biß sie den leim recht angenommen.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
244, 34
(oobd.
, 1349
/50
): leg in [aal] dann in ain clamer spiz, daz ist ain clainr eiseneinr spiz gespalten und gênt die zwai clemern oben und unden zesamen.
Zingerle, Inventare
104b, 30
(tir.
, 1483
): i klamper.
Rechn. Kronstadt
1, 289, 36
(siebenb.
, 1520
): pro feramentis klamern.
Ziesemer, a. a. O.
51, 22
; 512, 23
; Gille u. a., M. Beheim
328, 488
; Rechn. Kronstadt
1, 614, 3
; 623, 6
; Diefenbach, Mlat.-hd.-böhm. Wb.
262
; Henisch
183
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
275b
; Stieler
1, 965
; Schwäb. Wb.
4, 443/4
; Schweiz. Id.
3, 644
.2.
ütr. ›Umschließung, Bande; (abwertend:) Schaden auf js. Ehre, üble Nachrede‹; vgl.
klemmen
4.Phraseme:
jm. eine klammer anschlagen
›Übles von jm. reden‹.Syntagmen:
jn. in js. k. bringen
.Belegblock:
v. Groote, Muskatblut
10, 60
(nobd.
, 1. H. 15. Jh.
): der furst so grosz, | vmbgeben wart mit mentschen art | der junffraulichen clamer
[bezogen auf den Mutterschoß Mariens].
Fischer, Folz. Reimp.
36, 250
(Nürnb.
um 1480
/1
): gest des nachts sleckmundi um, | Ob dir ein clemerlein bekum, | Darmit du smeest dein frums weyb.
Turmair
4, 396, 6
(moobd.
, 1522
/33
): Si haben kain fürsten, der si nit gereicht hat, ân ein clämperl hin lassen.
Wackernell, Adt. Passionssp. Vsp.
1706
(tir.
, 1530
/50
): Er ist ein listiger böswicht, | Er schlach ein yeden ain klamper an.
Schwäb. Wb.
4, 442
.