kirchensaz,
der
;-satzes/-sätze
.›Recht, eine Kirchenstelle zu besetzen, Patronatsrecht‹;
metonymisch: ›die zu besetzende Stelle‹; zu
kirche
2.Rechts- und Wirtschaftstexte.
Syntagmen:
den k. aufgeben / aufsenden / eigen / einräumen / empfangen / verkaufen / verpfänden / verschreiben, jm. den k. erteilen / geben / (ver)leihen; der k.
(Subj.) bleiben / erfolgen, dem herren / orden zugehören; etw. für den k. geben, jn. mit dem k. belehenen; lediger / oberer k.; streit wegen des k.
Belegblock:
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl.
3, 275, 5
(mosfrk.
, 1462
): das dorfe Wiler mit [...] sime zugehore, is sie frone, dinst, scheffer, gebode und verbode, kirchensatze, zenden.
Foltz, UB Friedb.
1, 278, 37
(hess.
, 1374
): so suͤllen wir [...] alle kirchsetze, giffte und presentacien [...] verpenden und verschriben.
Merk, Stadtr. Neuenb.
25, 37
(nalem.
, 1348
): setzen wir ze einem rechten pfande demselben herzog [...] die stete und vesten [...] mit lúten, guten, rechten, eren, kyrchensetzen.
Müller, Alte Landsch. St. Gallen
192, 28
(halem.
, 1525
): so haben wir [...] gesprochen, das wir unsern gnedigen herren von Sant Gallen und siner gnaden gotzhus bi dem kilchensatz [...] lassend in creften und in ir grechtigkeit bliben.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu.
1, 173, 14
(schwäb.
, 1593
, Hs. 1655
): der kürchensaz gehört allein dem hochlöbl. orden zue.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 249, 2
(schwäb.
, 1546
): Wir [...] wöllen, das [...] auch ein jeder seinem pfarrherrn oder dem herrn, dem der kürchensaz zugehört [...] bezale.
Maag u. a., Habsb. Urbar
2, 1, 417, 11
; Rieder, Gottesfr.
166, 28
; UB Zug
5, 10
; Leisi, Thurg. UB
7, 258, 23
; Tobler, Schilling. Bern. Chron.
2, 247, 10
; Wintterlin, a. a. O.
683, 5
; Thiel u. a., Urk. Münchsm.
207, 24
; Bad. Wb.
3, 134/5
; Schwäb. Wb.
4, 400
; Rwb
7, 917/9
.‒
Vgl. ferner s. v. aufsenden
2.