kindheit,
die
.1.
›Art und Weise des Kindes, kindliches Benehmen‹; zu
kind
(das
) 1.Bedeutungsverwandte:
aberwiz
torheit
unvolkommenheit
Gegensätze:
weisheit
Belegblock:
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
21, 7
(els.
, 1362
): do ving got an imme sine gnode zuͦ gebende, das dis kint in sinre kintheit erzoͤgete.
Chron. Strassb.
261, 7
(els.
, A. 15. Jh.
): do sprach einre, er hette es von kintheit und dorheit geton.
Lemmer, Brant. Narrensch.
46, 22
(Basel
1494
): We we dem ertrich / das do hat | Eyn herren / der jnn kynttheyt gat.
Päpke, Marienl. Wernher
4342
(halem.
, v. 1382
): Do Ihesus hette zechen jar, | Das er da fúr gelachete nie | Und kaine kinthait me begie.
Jörg, Salat. Reformationschr.
33, 5
(halem.
, 1534
/5
): sind sy von wegen abgangs der wellt / für und für jn die aberwitz und kintheytt gestanden.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
515
; Lemmer, a. a. O.
13, 16
; Schmidt, Rud. v. Biberach
79, 13
.2.
›Kindesalter‹; zu
kind
(das
) 1.Bedeutungsverwandte:
jugend
Syntagmen:
in k. gehen, in der k. sterben; junge / klare / zarte k.; tage der k.; von k. auf, von der k. auf das alter
.Wortbildungen:
kindheithalb
Belegblock:
Quint, Eckharts Trakt.
288, 8
(E. 13.
/A. 14. Jh.
): die liute [...] daz sie ûz der gnâde des toufes sölten vallen, daz sie stürben in ir kintheit.
Göz. Leichabd.
171, 10
(Jena
1664
): nach dem dieselbe [...] erst bei zarter Kindheit das Wesen / oder vielmehr Unwesen / dieser Zeitlichkeit [...] angeschauet.
Gerhardt, Meister v. Prag
183, 7
(Hs. ˹nobd.
, 1477
˺): Da froget er seinen vater wie lang es wer das es im widerfaren were Da sprach sein vater: von kindheit auf.
Bihlmeyer, Seuse
201, 8
(alem.
, 14. Jh.
): Herre, ich wolt es in den ersten tagen miner kintheit suͦchen.
Vetter, Pred. Taulers
119, 29
(els.
, E. 14. Jh.
): nu vindet man vil lúte in geistlichem schine, das sú allen iren lebetagen von irre kintheit untz uf ir alter alles uf in selber stont.
Chron. Strassb.
500, 15
(els.
, A. 15. Jh.
): Ouch seit ein buͦch, genant ,unsers herren kintheit‘ vil zeichen und dinges.
Plant u. a., Main. Naturl.
298rb, 13
(ohalem.
, Hs. E. 14. Jh.
): also teilet man dez menschen lebtage in vier dc erste ist die kintheit.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
15, 1
(oobd.
, 1349
/50
): als geschiht an den kinden, die in ir kinthait zärtlent, die lispent gern wenn si gewachsent.
Eis u. a., G. v. Lebenstein
30, 7
(oobd.
, 1. V. 15. Jh.
): wan vnser fraw hat das plvmlein gesegent vnd vnser her von kinthait in seiner hant getragen hat.
v. Ingen, Zesen Rosenw.
85, 16
; Gille u. a., M. Beheim
117b, 80
; 124b, 812
; Langen, Myst. Leben
154, 11
; Kurrelmeyer, Dt. Bibel
1, 155, 11
; Koppitz, Trojanerkr.
2543
; Päpke, Marienl. Wernher
2083
; Welti, Stadtr. Bern
392, 28
; Nyholm, Füetrer. Gralepen
159, 4
; Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
97, 23
.‒
Vgl. ferner s. v. ableiten
5, auspraktiken
.3.
›Existenz als Kind; Kindschaft‹; zu
kind
(das
) 1.Syntagmen:
die k. (Christi) begehen
.Belegblock:
Päpke, Marienl. Wernher
4353
(halem.
, v. 1382
): Wiser me denne alle lút | Was sin klainú kinthait.
Steer, Schol. Gnadenl.
6, 52
(moobd.
15. Jh.
): Durch disen frid werden dy menschen gehaissen saͤlig vnd chinder gots, Nun chindhait czw got will haben ein gleichait zw got.
Schwäb. Wb.
4, 380
.