kindbet,
kindelbet,
das
,die
;-bets/-betten
(für das
).1.
›Bett, in dem ein Kind geboren wird‹; als Metonymie: ›Zeit nach der Geburt eines Kindes (6 Wochen), in der die Mutter besonderen Schutz genießt‹; zu
kind
(das
) 1, bette
1.Phraseme:
unser frauen kindbet
›Geburt Christi‹.Syntagmen:
ein k. haben, das k. ausrichten
(›bezahlen‹) / zurichten; aus dem k. aufstehen / gehen / kommen, ins k. gehen / kommen, jn. ins / zum k. laden, (einer frau) etwas ins k. geben / schenken, im k. geberen / liegen / sein / sitzen / sterben
, (eine Frau) im k. bedenken / besuchen, nach dem k. einsegnen
, (einer Frau) im k. auswarten / pflegen; weile / zeit des k.
Wortbildungen:
kindbetbetstat
kindbetfrau
kindbetkellerin
kindbetkelnerin
kindbetmagd
kindbetschenke
kindbetstube
kindbetwärterin
kindbetzeug
kindelbetstro
Belegblock:
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe
80, 21
(thür.
, 1421
): die furstynne [...] sprach, sie truge eyn kynt unde legitte sich zu kyndelbette.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
325, 32
(thür.
, 1474
): nu dy offin tagen komen sint, hat sichs gemacht, daz sy in kintbette gewest ist und nicht zcu sollichem gerichte unde rechte komen kunde.
Fastnachtsp.
162, 18
(nobd.
1450
/86
): So hat man in mit einer nunnen gezigen, | Die hat er itzo im kindpet ligen.
Keil, Peter v. Ulm
271
(nobd.
, 1453
/4
): Daz ein fraw hubsch werde in der kindpett vnder dem antlütz.
Loose, Tuchers Haushaltb.
86, 26
(nürnb.
, 1511
): schenckt ich des Kunrat Aittinger haußwirtin ins kintpeth ℔ fein czucker.
Sachs
5, 202, 2
(Nürnb.
1531
): Ein kampff-gesprech zwischen einer haußmagd und kindpett-kelnerin.
Chron. Augsb.
2, 141, 16
(schwäb.
, Hs. 16. Jh.
): darnach starb dieselb mein liebe hausfraw [...] in der kintpett.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
27, 2
(oobd.
, 3. Dr. 15. Jh.
): alt und chindt habend sy getodt [...] frawen in den kindlpetten verfuert.
Mollay, H. Kottanerin
19, 9
(moobd.
, 1439
/40
): dieselbigen frawn [...] solten ir da gephlegen haben in den kindelpeten.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
264, 45
(m/soobd.
, 16. Jh.
, Hs. 17. Jh.
): das es verpotten sein solle das kein frau noch diern aschen, kindlpethstro oder andere unfläth [...] auf die gassen [...] schitten sollen.
Schmitt, Ordo rerum
76, 20
; Buch Weinsb.
5, 182, 15
; Kehrein, Kath. Gesangb.
2, 413, 1
; Dinklage, Frk. Bauernweist.
56, 35
; Sachs
21, 75, 6
; Bachmann, Morgant
96, 8
; Barack, Zim. Chron.
4, 4, 23
; Chron. Augsb. 8, 228 A.
2
; Henisch
341
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
272
; Schwäb. Wb.
4, 375
; 377
; Öst. Wb.
2, 1162
; Rwb
7, 815/7
; Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 82
.‒
Vgl. ferner s. v. aus|segnen
1.2.
›Fest anläßlich des ersten Kirchgangs der Mutter und / oder Fest der Taufe‹.Bedeutungsverwandte:
taufsuppe
Syntagmen:
k. haben / halten; zu k. gehen; busse von k.
Wortbildungen
kindbethof
kindsschenke
kindbetmal
Belegblock:
Redlich, Qu. Ratingen
52, 38
(snfrk.
/rib.
, 14. Jh.
, Hs. M. 15. Jh.
): so en sal man geyne kyndelbedde haven noch halden dan zo eynre zyt.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
92, 1536
(Magdeb.
1608
): Das gantze haus zu schaffen hett | Als hielt die Maus jhr Kindelbett.
Sachs
8, 31, 28
(Nürnb.
1550
): frewen sich mit uns | Auch unsers new geboren suns | Auff dem königklichen kindbett-hof.
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern
834, 20
(halem.
, 1573
): die zeerung, so an den kindbettinen und begrebnussen der todtnen uff dem land gewont gesin.
Müller, Nördl. Stadtr.
222, 22
(schwäb.
, 1447
): Es sol auch kain fraw kainen kindpett hof haben denn vier frawen.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 297, 3
(schwäb.
, 1592
): wa er aber ir ein kind bevolchen hat, soll er schuldig sein, das künd zue sich zue nemmen und ir 2 fl für die kindsbet zue geben.
Sachs
21, 75, 12
A.; Rwb
7, 816
; Schwäb. Wb.
4, 377
.