ketzern,
V.
1.
›jn. als Übeltäter, Ketzer ausschreien, schelten; jn. als Ketzer behandeln‹; zu
ketzer
.Bedeutungsverwandte:
ängstigen
ankanzeln
bemühen
buben
dieben
dieb
kreuzigen
lästern
martern
peinigen
plagen
pressen
quälen
schelten
übelhalten
verbieten
verdammen
verkümmern
verletzen
vexieren
Syntagmen:
jn. zu tode k.; sich ob e. S. k.
Belegblock:
Chron. Magdeb.
2, 199, 17
(nrddt.
, 1521
): Heinrichen Wettendorfs [...] unechter Sohn [...] ist zwsampt Einem korthesanen [...] angekommen und haben ym vil unnutzer worth gegeben, gekettzert und sich mit ym biß in sein hawß geschulden.
UB Zug
2536, 6
(halem.
, 1528
): Er seit ouch, das der lúppriester [...] min herren und die iren soͤl ketzern.
Jörg, Salat. Reformationschr.
266, 2
(halem.
, 1534
/5
): Den Eydgnossen kam ouch für ettlicher der raͤten [...] usgiessen / wie man sj und jr knecht [...] / mit worten übel hiellte / kaͤtzerte etc.
Schade, Sat. u. Pasqu.
3, 145, 31
(Regensb.
1524
): wer das wort gottes predigt, den ketzert ir.
Luther, WA
30, 3, 347, 26
; Jörg, a. a. O.
154, 25
; Schöpper
21b
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
194
; Schwäb. Wb.
4, 358/9
; Schweiz. Id.
3, 597
.2.
›zum Ketzer werden, Ketzerei, (speziell:) Unzucht treiben, falsch sein‹; zu
ketzer
.Belegblock:
Luther, WA
30, 2, 369, 8
(1530
): dazu uber solchem ungewissen verworffen Text die leute ketzern und morden, als hetten sie macht, Artikel des glaubens zu stellen.
Luginbühl, Brennwalds Schweizer Chron.
2, 531, 21
(halem.
, 1508
/16
): Da hat er an allen dri enden gemuͤrt und ketzeret und gestolen.
Bächtold, H. Salat
30, 5
(halem.
, 1536
): der [pfaffe] hatt in 7 jaren kein mäss me ghan, rederen, der hat gmürdt, gstolen, gkäzert mit mannen und vich.
Schwäb. Wb.
4, 358
.