kellerhals,
kerhals,
der
;–/-e
+ Uml.;Bestimmungswort von 2 wohl zu unverstandenem
mhd.
quëln, këln
›quälen‹
(Lexer
); dann läge unmotivierte volksetymologische Umdeutung vor (s. 2, 321
Marzell
).2, 35
1.
›vorspringendes Gebäude über einer Kellertreppe, einem Kellereingang‹; zu
1
keller
1, hals
6.Bedeutungsverwandte:
gewelbe
überhang
vordach
Syntagmen:
einen k. abbrechen; jn. im k. finden; verbot der kellerhälse; gewölbter k.
Belegblock:
Lexer, Tucher. Baumeisterb.
283, 25
(nürnb.
, 1464
/75
): das niemant furpaß nicht pawen soll vor seinem haus [...] es seien kellerhelse oder was es sei.
Köbler, Ref. Nürnberg
401, 6
(Nürnb.
1484
): Gesetze von [...] verpott der [...] kelerhelse.
Buck, U. v. Richent. Chron. Conz.
58, 37
(alem.
, um 1430
): an der pfaltz ist ain gewelbter kerhals.
Schib, H. Stockar
146, 17
(halem.
, 1520
/9
): han ich ain wunderbarlich gwelbt, gemuratt loch funden vor mim kerhals.
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern
915, 36
(halem.
, 1643
): die jenigen, so by dem zech und trunck uff den gselschafften, wirtshüseren, in kellerhelsen und dergleichen orthen funden werdend.
Chron. Augsb.
1, 79, 17
(schwäb.
, zu 1387
): wölten si ain ungelt haben, daz si dann alliu vordach und all kellershels abprechen.
Lexer, a. a. O.
195, 19
; Buck, a. a. O.
27, 25
; Rennefahrt, Staat/Kirche Bern
872, 15
; ders., Zivilr. Bern
258, 3
; Chron. Augsb.
1, 314, 11
; 2, 33, 1
; Brack
b 5v
.‒
Vgl. ferner s. v. altan
, bau
8.2.
›Daphne mezereum L., Seidelbast‹ (Marzell
: ›Der Genuß der Beeren verursacht Brennen im Mund und Rachen‹).2, 35
Zur Sache:
Marzell
ff.2, 29
Bedeutungsverwandte:
christwurz(el)
nieswurz
seidelbast
springwurz
wolfmilch
Belegblock:
Voc. Teut.-Lat.
q ijv
(Nürnb.
1482
): Kerlßhals
[nach der alphabetischen Einordnung wohl Verschreibung für
kelrßhals].
cristwurtz oder seydelpast. Diefenbach
320b
; Schwäb. Wb.
4, 323
.