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keller,
kellerer,
der
 ;
-s/-Ø
;
zu
mhd.
kellære
(Lexer
1, 1540
), dies aus
lat.
cellarius
›Kellermeister‹
(Georges
1, 1064
);
der Homonymieindex bezieht sich auf das Wortbildungssuffix von
cellarius
.
1.
›Verwalter einer Vorratskammer, eines Weinkellers‹.
Bedeutungsverwandte:
koch
(
der
),
schafner
,
schenk
,
schlüsselträger
,
speisemeister
,
weinschenk
; vgl.
auftrager
 1,
kellermeister
,
kelner
 1.

Belegblock:

Luther, WA
33, 433, 16
(
1531
):
Durst ist ein guther keller und hunger ist ein guther koch.
Sachs
21, 105, 11
(
Nürnb.
1559
):
Oder ist er ein runder keller, | Tregt auff Reinwein und muscateller | Und newen wein in grossen flaschen.
Thiele, Minner. II,
7, 400
(Hs. ˹
nalem.
/
sfrk.
,
1470
/
90
˺):
die koch und die keller kamen | unnd drugen her die spies.
Lemmer, Brant. Narrensch.
81, 53
(
Basel
1494
):
Der keller spricht / brot mir ein wurst | Der koch / so lesch ich dir den durst.
Chron. Augsb.
7, 492, 9
(
schwäb.
, zu
1563
/
4
):
wir [...] setzten in zuͤ ainem keller über wein und brot und flaisch und anders.
Aubin, Weist. Köln/Brühl
74, 8
;
Bobertag, Faust
253, 10
;
Stoltzius, Chym. Lustg. Vorr.,
15
;
Dinklage, Frk. Bauernweist.
101, 12
;
Diefenbach
126b
;
Schwäb. Wb.
4, 321
;
Schweiz. Id.
3, 204
;
Rwb
7, 718
/20.
Vgl. ferner s. v.
auftrager
 1.
2.
›Verwalter der Finanzen einer kirchlichen oder weltlichen Behörde‹; offen zu 1.
Bedeutungsverwandte
bzw. Sachfeld:
hofmeister
,
klosterherre
,
pfleger
 3,
rentmeister
,
schultheis
; vgl.
amptman
,
kämerer
 1,
kastner
,
kelner
 2.
Syntagmen:
einen k. setzen
(›anstellen‹),
jn. k. heissen; dem k. etw.
(z. B.
zins
)
geben, etw. verkünden; sich am k. e. S.
(Gen.)
erkundigen, für den k. zu gericht gehen, jn. zu einem k. über etw. setzen; k. des gotteshauses / des herzogen; rechter k.; im beisein, unter dem vorsiz des k.
Wortbildungen:
kellergericht
(a. 1542),
kellerhof
.

Belegblock:

Brinkmann, Bad. Weist.
217, 10
(
rhfrk.
,
1567
):
so oft es von nöten und ein keller erfordert, do gibt man [...] eim kercher ein brot.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
243, 1
(
els.
,
1362
):
Dez enwolte der keller nút tuͦn, wenn er nút me oleyes hette.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst
1, 239, 14
(
Straßb.
1522
):
was du gewinest, das verschlempt der Keller, der Prior und der Schaffner.
Leisi, Thurg. UB
6, 103, 25
(
halem.
,
1360
):
únserm keller, wer denn únser keller ist, [...] ze zins geben und rihten sont zwai pfund.
Ebd.
7, 607, 10
(
1387
):
daz sond si úns oder únsren nachkomen oder únserm keller alder amptman verkúnden.
Schib, Urk. Laufenb.
335, 7
(
halem.
,
1614
):
entlehnt Hanß Jacob Schnezler ein halb juchert reben [...] im Orthel, einseit neben dem kellerhof [...] gelegen.
Winter, Nöst. Weist.
3, 805, 29
(
moobd.
,
v. 1468
, Hs.
16. Jh.
):
wer dazu nicht dienet und ließ sich pfänden, der wär einen kellerer zu wandln 60 ℔.
Bischoff, Steir. Landr.
133
(
m/soobd.
, Hs. 
v. 1425
):
so sol man aller vrtail [...] fur dez herczogen cheller dingen.
Wopfner, Bauernkr. Tirol
101, 20
(
tir.
,
1525
):
wo man aber unns deßhalben nicht glaŭben geben wolt, mag man sich des am keller an Meran und anndern herrn [...] erkŭnden.
Brinkmann, a. a. O.
86, 7
;
Roder, Hugs Vill. Chron.
82, 22
;
Leisi, a. a. O.
6, 439, 15
;
8, 68, 25
;
Rennefahrt, Stadtr. Bern
459, 21
;
Chron. baier. Städte. Regensb.
181, 4
;
Rwb
7, 716
;
718
/20;
Alberus AA iijr;
Bad. Wb.
3, 109
;
Schwäb. Wb.
4, 321
.
Vgl. ferner s. v.
aufheben
 12.