karg,
karrig,
Adj.
›(von Personen:) enthaltsam, (abwertend:) geizig ; (von Gegenständen:) wenig ergiebig, unfruchtbar‹.
Bedeutungsverwandte:
anhäbig
anhaltend
anhalten
bescheiden
engherzig
filzig
geizig
genau
gierig
häbig
habselig
hart
hässig
hündisch
neidig
peinig
spärlich
sparsam
ungenügig
ungütig
unmilte
zähe
zähgebig
abbrüchig
arg
ärmlich
Gegensätze:
vertulich
Syntagmen:
karger bauer / filz / hund
(›Wucherer‹), karges jar; k. an den sinnen / kräften sein, k. im haus sein
.Wortbildungen:
kargdieb
kargfilzigkeit
kärglich
kargling
karglistig
Belegblock:
Buch Weinsb.
2, 172, 21
(rib.
, 1567
): er [erzbischof] ist seir karrich gewest und grois gelt vergadert.
Schöpper
19a
(Dortm.
1550
): Tenax. Vnmilt karg gnaw zähe anhäbig anhaltend enghertzig vnguͤtig huͤndisch filtz.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
37, 12
(omd.
, 1487
): ist hÿe zcu merckenn, app ein weipp allzcǔ vorthülichen man hett, adder der all zcu karck were.
Luther, WA
33, 666, 30
(1522
): man sagt im Sprichwort: Je lenger, je erger und je elter, je kerger.
Gille u. a., M. Beheim
246, 32
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): der mensch ist kalt und truken, | Neidig und hessig, pos und ark | und ungetreu, geitik und kark.
Sachs
17, 43, 31
(Nürnb.
1553
): Er ist der kärgest hund fürwar, | So er ist in der gantzen pfarr.
Ebd.
22, 342, 28
(1545
): Das ampt im weitter nicht vertrawt | Und ain andren gastmaister setzt, | Den er auch ser kercklich verhetzt.
Bihlmeyer, Seuse
363, 19
(alem.
, 14. Jh.
): Der karklich seget, der schnidet och ermlich.
Chron. Augsb.
2, 219, 29
(schwäb.
, Hs. 16. Jh.
): es was dasselb jar gar ain teure und karg jar.
Barack, Zim. Chron.
2, 545, 11
(schwäb.
, M. 16. Jh.
): User bast macht man hafensail, was ain karger erspart, wurt aim geuder zu tail.
Primisser, Suchenwirt
21, 105
(oobd.
, 2. H. 14. Jh.
): Ye reicher und ye cherger, | Ye snoͤder und ye erger.
Karnein, de amore dt.
244, 8
(moobd.
, v. 1440
): Wann alle weyb von natur karck listig gab.
v. Maren, Marquard. Ausgabe
100, 25
(Venedig
1483
): Jst auch das [...] er dan zuͦ hert vnd zuͦ kargk ist gen aͤrmen lewten.
Holtzmann, Gr. Wolfdietrich
1852, 1
; Helm, H. v. Hesler. Nicod.
5123
; Mieder, Lehmann. Flor.
726, 29
; Chron. Köln
2, 339, 9
; Österley, Kirchhof. Wendunmuth
1, 373, 2
; v. d. Broek, Suevus. Spieg.
147r, 10
; Fastnachtsp.
787, 19
; Vetter, Pred. Taulers
127, 12
; Kurrelmeyer, Dt. Bibel
8, 225, 5
; Sappler, H. Kaufringer
8, 45
; Österley, Steinhöwels Äsop
357
; Jaksche, Gundacker
2190
; Turmair
4, 588, 7
; Voc. inc. teut. m viij r;
Alberus
l jv
; Maaler
240v
; Schwartzenbach
K iijr
; L iiijr
; Golius
235
; Volkmar
48
; 654
; Martin/Lienhart
1, 468
; Schwäb. Wb.
4, 227
; Wolf, Mathesius.
1969, 398
.‒
Vgl. ferner s. v. anderseit
2, arg
(Adj.) 1; 6, bauernknecht
, bedarben
, peinig
.