künne,
das
;
-s/-n
;
oder
die
;
–/-n
.
›Geschlecht, Verwandschaft; Art, Sorte‹; vereinzelt für eine Einzelperson als Vertreter eines Geschlechtes.
Phraseme:
kind und künne
›alle‹.
Bedeutungsverwandte:
art
(
die
) 8,
geschlecht
(
das
) 8.
Syntagmen:
einer künne sein
;
aus / von einem k. geboren sein
;
des engels / keisers / ritters, der eren, des weibes, der fische / hirten / menschen / sünden k.
;
edles / fräuliches / freudebärendes / fürstliches / gläubiges / höchstes / königliches / mänliches / menschliches / ungetreues k.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred.
1, 86, 1
(
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
got ist mensche worden, dâ von ist erhœhet und gewirdiget allez menschlich künne.
Frantzen u. a., Kölner Schwankb.
3, 971
(
Köln
um 1490
):
noch deme dattu eyne vrouwe biste, unde kennest de vrouwelike kunne, so ga snel und do id witlick allen vrowen.
Buch Weinsb.
2, 222, 19
(
rib.
,
1571
):
Jeder kunnen van alle umbstainden schutteln jedes gerichtz.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl.
1, 578,
A. 6 (
mosfrk.
,
1484
):
veir doden und dri levendich vur eine kule, und drissich burden mistes, als kint und kenne deit.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt.
13, 47
(
osächs.
,
1343
):
si samment ûz aller leige kunne der vische.
v. Keller, Ayrer. Dramen
2831, 30
(
Nürnb.
1610
/
8
):
Den Maiden ich gar weng nach frag, | Auch auff der Welt kein andre mag, | Als vnsers Kirchners lange künnen.
Holtzmann, Gr. Wolfdietrich
1336, 3
(Hs.
A. 15. Jh.
):
ez ward nie wibes künne so lank noch so gros.
Chron. Strassb.
28, 14
(
els.
,
1362
):
den dote sin wip mit vergift, wand er was gar übeltetig, daz man jach, er were ein vient menschliches kunnes.
Vetter, Pred. Taulers
13, 25
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
mit minnen der creaturen, sú sint welicher kunne sú sint.
Schlosser, H. v. Sachsenh.
3207
(
schwäb.
,
1453
):
Ain küsche magt, du ist geborn | Von Davids kün und sim geschlecht.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
375, 7
(
moobd.
,
1473
/
8
):
Held, gich mir sunder zorn | [...] | welicher art oder küns du seyst geporen!
Spiller, Füetrer. Bay. Chron.
98, 15
(
moobd.
,
1478
/
81
):
hat Pippinus [...] pey ainer frawen, die aus ritters künn geporn was, gehabt drei sün.
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
21738
;
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
56
;
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe
5, 19
;
Adrian, Saelden Hort
5871
;
Rieder, St. Georg. Pred.
57, 12
;
Koppitz, Trojanerkr.
1831
;
Lindqvist, K. v. Helmsd.
1650
;
Päpke, Marienl. Wernher
789
;
Leidinger, A. v. Regensb.
636, 18
;
Spechtler, Mönch v. Salzb.
8, 48
;
Rwb
8, 113/5
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
210
;
Schwäb. Wb.
4, 849
.