külen,
V.
1.
›jn. / sich / etw. abkühlen‹; ›an Temperatur verlieren‹; zu
kül
1.Bedeutungsverwandte:
kalten
1
laben
Syntagmen:
den gaumen / leib / mund / wein, die zunge, die backen k.
; apostem / luft / salbe / wind jn. / etw. k.
; ein tropf külende sein
; n. mit tau / wasser k.
Wortbildungen:
külbecher
külbecken
külbütte
külfas
külgadem
külgelte
külkamer
külkessel
külsalbe
külschaf
külstube
kültrank
kültrog
külwasser
Belegblock:
Ziesemer, Gr. Ämterb.
485, 25
(preuß.
, 1434
): Bruwhuws [...] 1 kuͤltrog.
Helbig, Qu. Wirtsch.
1, 112, 3
(md.
, 1383
): reife zu kulevassen eynen vmme 2 heller.
Buch Weinsb.
2, 92, 14
(rib.
, um 1560
): die befonden, das sei gebrech an der moder hatt, und gaben ir koildrank.
Ebd.
283, 4
(1574
): dess gnass ich uber etliche tag, do ich [...] mich etwas koilete und sobrierte.
Valli, Baldemann
339
(rhfrk.
/nobd.
, um 1350
): Ich labte sie und kuͤlte | Mit tauwe.
Hübner, Buch Daniel
4974
(omd.
, Hs. 14.
/A. 15. Jh.
): Ein tropfe nach miner gir | Werde uf die zunge min | Kulende!
Chron. Nürnb.
3, 393, 42
(nobd.
, 1440
/4
): 3 ℔ alt 4 dn. umb kulschaff, gelt [...] recepi Heincz hawsknecht.
Voc. Teut.-Lat.
r vjv
(Nürnb.
1482
): Kulkamer oder kulgaden. frigidarius.
v. Keller, Ayrer. Dramen
3241, 23
(nobd.
, um 1600
): Setz in das KüelWasser denn Wein!
Thiele, Minner. II,
14, 101
(Hs. ˹wobd.
, 15. Jh.
˺): die langen necht die kuͦlent scharpff; | warmer stuben man denn bedarff.
Roloff, Brant. Tsp.
812
(Straßb.
1554
): Ich wil in unsern baumgarten gon | Und mich darinn kielen ein weile.
Ebd.
845
: Kielsalb / Seiff / baumoͤl went mir bringen | Und auch ein schwammen [...] | Das du dich moͤgest weschen gar.
Haltaus, Liederb. Hätzlerin
1, 8, 10
(schwäb.
, 1471
): Der luft der kület gen dem tag.
Bastian, Runtingerb.
2, 24, 16
(oobd.
, 1392
): han ain haizzew leber, da gehoͤren dinch zuͦ, di chuͤlent.
Gereke, Seifrits Alex.
2764
(oobd.
, Hs. 1466
): es was sein lust [...] | das er gar snelliklich | in dem wasser kuellet sich.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
1592
(oobd.
, 1607
/11
): Ein grosser wasser oder külkessel [...] von weissem silber.
Munz, Füetrer. Persibein
433, 7
(moobd.
, 1478
/84
): dem helld sein vnkrafft si penam, | do si im kúelet gúemen vnnd auch munnde.
Kummer, Erlauer Sp.
4, 265
(m/soobd.
, 1400
/40
): tragt in hin under di schoͤnen weip | und lat in chuelen seinen leip!
Wackernell, H. v. Montfort
37, 14
(Hs. ˹soobd.
, A. 15. Jh.
˺): ws chuolet gen dem morgen frou.
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
43, 6
; 65, 7
; Ermisch u. a., Haush. Vorw.
138, 24
; Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Lk.
16, 24
; Bell, G. Hager
619, 9, 8
; Rohland, Schäden
458
; Roloff, a. a. O.
836
; Primisser, Suchenwirt
25, 123
; Alberus
G jr
; Pfälz. Wb.
4, 674
; Schwäb. Wb.
4, 829
; 6, 2395
; Schweiz. Id.
2, 283
.‒
Vgl. ferner s. v. apostem
, bachhaus
, 1
backe
1.2.
›jn. / sich beruhigen‹; Ütr. zu 1; zu
kül
2.Bedeutungsverwandte:
sänftigen
Syntagmen:
den mut / zorn k.
›sich austoben‹.Belegblock:
Peil, Rollenhagen. Froschm.
589, 2622
(Magdeb.
1608
): Dich hat geduͤrst nach Menschen Bluth | Sauff sein nu satt / kuͤhl deinen Muth.
Hübner, Buch Daniel
7132
(omd.
, Hs. 14.
/A. 15. Jh.
): Dissen zorn kulet er [der kunig] wol | An der stat Jerusalem.
Luther, WA
21, 308, 23
(1544
): wenn ein Prediger wil ein Schalck sein, kan er wol sein muͤtlin kuͤlen und [...] fluchen auff dem Predistuel.
Neumann, Rothe. Keuschh.
3328
(thür.
, 1. H. 15. Jh.
): etliche apphile di sint auch sur | [...] | unnd di kulen den unkuschen mud | unnd di sint vor di hitze gud.
Böhme, Morg.R.
149, 20
(Hs. ˹schles.
, 1612
˺): in der herben hat er seinen leib / darinnen er triumphiret und sich kuͤhlet und saͤnfftiget.
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
73v, 8
; Luther, WA
22, 61, 39
.