königin,
künigin,
die
;
–/-innen
;
große Schreibvarianz.
1.
›Königin; Gemahlin eines Königs; Frau aus königlichem Geschlecht‹;
zu
1
könig
 1.
Bedeutungsverwandte
(bzw. sachbereichszugehörig):
frau
,
herscherin
,
keiserin
 1,
prinzessin
.
Syntagmen:
eine k. behüten / grüssen / krönen / zieren, aus einer bäuerin eine k. machen; jn. für eine k. nennen, zu k. kiesen / machen; k. der wolredenheit, des reichs, der künste; alte / edle / geborene / here / junge / milte / reiche / tartarische / zarte k.; gemach der k
.
Wortbildungen:
königinzol
(a. 1431).

Belegblock:

Große, Schwabensp.
120, 14
(Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
ist se nicht so vri de vrowe alse her, so ne sal man se nicht keysen tuͦ koniginne.
Wunderlich, Fierrabr.
146, 31
(
Simmern
1533
):
Liebe dochter jr wissent / wie ich euch eyn Kuͤnigin dieser gegent gemacht.
Karnein, Salm. u. Morolf
584, 3
(
srhfrk.
, Hs.
um 1470
):
ich bin von geburt ein künigin her, | ich enwil mich nit laßen touffen.
v. Keller, Amadis
423, 18
(
Frankf.
1571
):
daß das Volck gantz bereit vnd geneiget were, die Briolania als jhr Genedigst Freuwlin vnnd Königin auffzunemmen.
Hübner, Buch Daniel
3961
(
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Von Sabba wart sin gewar | Die edle kuniginne.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
30, 10
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
der [cham] hot iiij eliche wip, di do heysin kunigynnen.
Roloff, Brant. Tsp.
117
(
Straßb.
1554
):
Ich Fraw Wolust ein Künigin und Herrscherin aller welt.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew.
16, 13
(
Straßb.
1650
):
zur billigen Straff, daß sie so manche Königinnen, Princessen vnd Göttinnen ihrer Ehre beraubet.
Vetter, Schw. zu Töß
107, 25
(
halem.
, Hs.
15. Jh.
):
do begert ain allte saͤlge schwester von etwas sach wegen ze redent mit der tugentrichen kúngen.
Chron. Augsb.
8, 239, 30
(
schwäb.
, zu
1562
):
Nach Irer mt. ist die kinigin, Irer mt. geliebste gemachel, in ainem schenen wagen.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
157, 13
(
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
der kunig [...] saß [...] gekronet und die kunigin sein gemahel auch gekronet.
Reithmeier, B. v. Chiemsee
19, 11
(
München
1528
):
Wie ain koenig nit genidert wirt durch sein prawt, sonder erhoecht dieselb, daz er aws ainer pawrin ain koenigin machen mag.
Rechn. Kronstadt
2, 108, 45
(
siebenb.
,
1528
):
der kinigen vnser genediger frauen ein gulden kopff flor. 84.
Goedeke, P. Gengenb.
124, 269
;
Chron. Köln
1, 195
;
Henschel u. a., Heidin
94
;
Chron. Nürnb.
4, 229, 16
;
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
7, 88, 1
;
Rieder, St. Georg. Pred.
101, 6
;
Morrall, Mandev. Reiseb.
99, 26
;
Apherdianus
204
;
Mylius
G 7v
;
Rwb
7, 1230
.
Vgl. ferner s. v.
aufwecken
 1,
1
atlas
.
2.
›Himmelskönigin, Gottesmutter‹.
Texte religiösen und didaktischen Inhalts.
Syntagmen:
k. des himmels, der barmherzigkeit, des erdreiches / (himel)reiches, der herzen, k. aller frauen; edle / engellische / heilige / here / himlische / hochgelobte / lobsame / milte / oberste / reine / tugendreiche k.

Belegblock:

Dubizmay, kurß zu Teutze
18, 1
(
hess.
,
1463
):
so bith vmbe mich kungein | von hymel das er mit meyne | sunde vergebe.
Froning, Alsf. Passionssp.
2101
(
ohess.
,
1501ff.
):
des sij gelobet die konigynn | Maria.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
16, 24
(
omd.
,
1487
):
so gar groß ist dÿ wirdigkeitt diß ordens, das auch Cristus seine aǔßerwelte mǔtter vnd konigin aller hÿmell Mariam [...] darJnne wolt eingeseint werden.
Gille u. a., M. Beheim
117b, 493
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
mohtens [...] volsprechen daz lob der edlen künigeinen Juncfrawen muter Maria.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
2683
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
Da von, du milte kúnigin rich, | Begnad uns ÿmmer ewenklich!
Schmidt, Rud. v. Biberach
29, 10
(
whalem.
,
1345
/
60
):
dv̌ sel Cristi vnd der kvngin Marivn sint vbertreffende alle engel.
Schlosser, H. v. Sachsenh.
472
(
schwäb.
,
1453
):
Maria, magt und künigin, | Gedaͮcht ich dick in minem sin.
Nyberg, Birgittenkl.
298, 12
(
oobd.
,
um 1460
):
dy allerhochwirdigst durchleuchtigst edel kunigin himelrichs vnd ertrichs junckfraw vnd muter Marie.
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst. Vorr.
115
(
moobd.
,
A. 15. Jh.
):
Der virde tail machet offembar, wie man daz wirdig lobgesankch der hochgelobten chüniginn Marie [...] versteen schulle.
Kehrein, Kath. Gesangb.
2, 376, 2
;
422, 3
;
Meisen u. a., J. Eck
23, 29
;
Bihlmeyer, Seuse
111, 14
;
Piirainen, Stadtr. Sillein
35b, 33
3.
die Schachfigur ›Königin‹.

Belegblock:

Brack
d 2r
(
Basel
1483
):
De ludis [...]. Scacus. schachzagel. [...] Rex. kuͤnig. Regina. kuͤnigin.