jungen,
jüngen,
V.
1.
›jung werden; jn./etw. jung machen, verjüngen; etw. (die Haut) erneuern (von Schlangen); etw. (z. B. Eisen) veredeln‹; zu
jung
1.Bedeutungsverwandte:
verjungen
jüngern
Syntagmen:
den greis / leib, blut / mark j.; phönix / herz
(Subj.) sich j.; rüstig j.
Belegblock:
Fischer, Brun v. Schoneb.
3486
(md.
, Hs. um 1400
): trunkenheit di junget den grisen.
Bergmann, Ambr. Liederb.
56, 28
(Frankf.
1582
): Und wer des brünleins trincket, | der junget und wird nicht alt.
Jahr, H. v. Mügeln
269
(omd.
, Hs. 1463
): Sich wie das isen jungen tut | des hammers und der flammen glut.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
4535
(halem.
, Hs. um 1435
): Der Salomon der júnget sich | In diner minn demuͤtenklich.
Schlosser, H. v. Sachsenh.
1944
(schwäb.
, 1453
): So sich im für der fenix jüngkt, | So flügt er doch als hoch als vor.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
129, 22
(oobd.
, 1349
/50
): lauft er [hirsch] zehant zuo einem prunn und trinket, dâ von jüngt er sich und pringt sein kraft wider.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
1, 8
(oobd.
, 3. Dr. 14. Jh.
): Balsams riechen suss und stak, | du jüngest plut und mark.
Klein, Oswald
68, 1
(oobd.
, 1431
/2
): Mein herz jüngt sich in hoher gail.
Niewöhner, Teichner
321, 15
(˹moobd.
, 1360
/70
˺): ist der gaist tugenthaft, | daz jungt den leib aller maist.
Thiele, Minner. II,
32, 390
; Lappenberg, Fleming. Ged.
108, 224
; Adrian, Saelden Hort
4856
; Tobler, Schilling. Bern. Chron.
1, 394, 15
; Spechtler, a. a. O.
4, 19
; 5, 35
; Klein, a. a. O.
102, 100
; Maaler
238v
; Henne, Hochspr.
1966, 73
.2.
›ein Kind zur Welt bringen (von Menschen); eine Junges werfen (von Tieren)‹; zu
jung
4.Bedeutungsverwandte:
entladen
erledigen
gebären
kälbern
Syntagmen:
refl.Wortbildungen:
jüngung
Belegblock:
Müller, Nördl. Stadtr.
539, 8
(schwäb.
, 1481
): man soll ouch hinfüro kain rind nit abmetzgen, des sich gejünget hat, bis es sechs wuchen nach der jüngung erlangt hat.
Barack, Zim. Chron.
2, 178, 19
(schwäb.
, M. 16. Jh.
): wie sich dann das hernach wol beschainte, dann ehe ain monat vergieng, hetten sie sich baide gejungt.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu.
1, 192, 8
(schwäb.
, 1625
): was sich jungt, es sei küevich oder säu […] das gibt ein wehnlaib.
Ebd.
13, 36
; Maaler
164v
; Dict. Germ.-Gall.-Lat
263
; Schwäb. Wb.
4, 126
.