judicieren,
V.;
aus
lat.
jūdicāre
›Recht sprechen‹
(
Georges
2, 484
).
›etw. bestimmen, entscheiden; etw. diagnostizieren‹.
Bedeutungsverwandte:
1
achten
 5; 8,
beschätzen
 1,
1
entscheiden
 1,
gedenken
(V.) 2,
2
meinen
 1,
schätzen
 6; 7,
trachten
(V.) 2,
urteilen
,
verdammen
.
Syntagmen:
etw. j.; in einer sache / über etw. j.
Wortbildungen:
judicierstüblein
›Gerichtsstube‹ (a. 1628).

Belegblock:

Klett, J. v. Soest
11, 565
(Hs. ˹
wmd.
,
1470
/
80
˺):
das ist furwar eyn swere sach | myr also bald tzu judicyrn.
Buch Weinsb.
2, 321, 10
 (
rib.
,
1576
):
Den abent, do ich widder quam, erfor man, das es die pestis war, wie doctor Collenberch ex urina judiceirte.
Sachs
7, 208, 21
(
Nürnb.
1536
):
So gib ich dir unterscheid | […] | All materi zu judiciern.
v. Keller, Ayrer. Dramen 
2576, 16
(
Nürnb.
1610
/
8
):
Was thut dann jetzt jr judicirn | In dieser fürgebrachten sachen.
Sudhoff, Paracelsus
11, 115, 12
(
1537
/
41
):
haben zeit, weil, plaz und instrument gnug darzu, den urinam zu iudicirn.
Rot
322
;
Rwb
6, 584
;
Malherbe, Fremdw. Ref.
1906, 56
.