jedweder,
itweder,
(vereinzelt
jegweder
), Indefinitpron.;
Schreibungen mit anlautendem i
gelten bis ins 16. Jh.; seit dem 15. Jh. j-
mit zunehmender Häufigkeit.1.
›jeder von zweien, beide‹.Phraseme:
jedweder teil
›jede Partei‹.Bedeutungsverwandte:
albeide
beide
Wortbildungen:
jedwederlich
Belegblock:
Chron. Mainz
1, 13, 2
(rhfrk.
, 15. Jh.
): ist der gantze rad […] uberkomen, daz er igweder siten sal sin nu und umerme nůn und zwenzig.
Palm, Veter Buoch
68, 8
(schles.
, Hs. E. 14.
/A. 15. Jh.
): Zwene bruder waren […] also heiliges lebenes, das itweder vnsers herren gnade sach vf dem andern.
Chron. Nürnb. 2,
166, 18
(nobd.
, 1449
/50
): mag ietweder teil daz recht gen dem andern suchen in dem fride.
Brévart, K. v. Megenberg. Sphaera
5, 20
(noobd.
, 1347
/50
): wizze daz itwederme der zwair planeten sein nam widerspruchig ist.
Bihlmeyer, Seuse
40, 8
(alem.
, 14. Jh.
): Sin arme waren also in den banden ietwedrent an der kelen ufwert gespennet.
Merk, Stadtr. Neuenb.
77, 16
(nalem.
, 1491
): zů ernd und zů herbst ziten mogen si zů ietwederem zit einen monat hinus faren.
Jörg, Salat. Reformationschr.
234, 11
(halem.
, 1534
/5
): zwen predicanten und pfarrer […] das ir jettwedrer […] můstt vertroͤsten v rinsch guldin.
Schmidt, Rud. v. Biberach
60, 14
(whalem.
, 1345
/60
): das […] ietweder mensche, der vsser vnd der inre, in got geordenot vnd gezogen werde.
Ebd.
178, 16
: Si vahent an […] mit luter consciencia vnd wissunt vnd mit gnade ietwederlicher gemeiner wonunge.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
148, 25
(oobd.
, 1349
/50
): wan ietwederz der zwair tier ist sô unkäusch, daz si den natürleichen haz zwischen enander lâzent.
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
2000
(moobd.
, A. 15. Jh.
): so ist auch der heylig geist nicht chlainer denn ir ytweder, wann er get von in peden aus.
Munz, Füetrer. Persibein
407, 1
(moobd.
, 1478
/84
): Vor ir yetweders hannde | dy starcken sper verschwunnden.
Siegel u. a., Salzb. Taid.
28, 7
(smoobd.
, 1625
): gienge si aber baide ân leibserben mit todt ab, so soll ir iedweders heirathguet hinwider gefallen auf ir iedes negst freund.
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
20157
; Rennefahrt, Statut. Saanen
176, 27
; Edlib. Chron.
11, 7
; Chron. Augsb.
1, 47, 8
; Fischer, Eunuchus d. Terenz
188, 9
; Pfaff, Tristrant
68, 14
; Pfeiffer, a. a. O.
399, 21
; Dirr, Münchner Stadtr.
340, 26
; Zingerle, Inventare
2a, 14
; Schöpper
5a
.2.
›jeder von mehreren‹.Belegblock:
M. Cunitia. Ur. Prop.
151, 27
(Öls
1650
): Darmit […] auff iedwedern benennten orth / langwihrige Arbeit gemindert wuͤrde.
Kehrein, Kath. Gesangb.
2, 494, 30
(Nürnb.
1631
): Darumb er selbst zwoͤlff Kloͤster hat erbawt, | Vnd jedwedern zwoͤlff Bruͤder anvertrawt.
Schmidt, Rud. v. Biberach
61, 17
(whalem.
, 1345
/60
): Das dv̌ niderst ierarchia des gemv̌tes lit an der natur, […] dv̌ vnsaglich v̌bertrift ietwetder.
Chron. Augsb.
5, 149, 5
(schwäb.
, 1523
/7
): so ich von wegen meiner unerfarung jemands jetwederem seinen gebürlichen tittel nicht geben wurd.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
500, 24
(m/soobd.
, A. 17. Jh.
): so aber […] fünf mit einander gehn, stehet es bei aines jedwedern freien wüllen zu geben waß das hauß vermag.
Mell u. a., Steir. Taid.
77, 12
(m/soobd.
, M. 17. Jh.
): An der Vnschuldigen kündleinstag aines iewedern iars kombt […] ain burgerschaft zusamen.
Enders, Eberlin
3, 169, 29
; M. Cunitia. a. a. O.
149, 48
; 150, 7
; Bischoff u. a., a. a. O.
124, 6
; Mell u. a., a. a. O.
91, 16
; Grothausmann, Stadtb. Karpfen
147, 2
.