innung,
die
;
-Ø/-en
;
zu
mhd.
sich innen
›sich innig verbinden, sich anschließen‹
(
Lexer
1, 1440
).
1.
›Verbindung von Personen‹; schon im 13. Jh. auf die enge Verbindung von Berufsgenossen, spez. Handwerkern eingeengt: ›Zunft‹; metonymisch: ›Gesamtheit der Zunftmitglieder‹; ›Satzung der Zunft‹;
vgl.
einen
I, 3.
Nrddt. und Md.
Bedeutungsverwandte:
gesellenzunft
,
gilde
(
die
) 1,
versamlung
,
zeche
,
zunft
; vgl.
ampt
(
das
) 9,
artikel
 3,
gesez
 1,
satzung
 1.
Syntagmen:
einer i. sein; der i. etw. verbüssen
;
jn. in eine i. aufnemen
,
in die i. greifen
›verstoßen gegen‹,
in und aussen der i. sein
;
i. und gemeinheit
;
stifter der i.
Wortbildungen:
innungsbrief
(a. 1456),
innungslade
(a. 1605),
innungsschos
›Mitgliedsbeitrag der Zunftmitglieder‹ (a. 1593).

Belegblock:

Toeppen, Ständetage Preußen 3, 
123, 1
(
preuß.
,
1450
):
so doch keyn gemeyne man in ere innige greiffen mus, dy en denne seyn zcugelassen.
Helbig, Qu. Wirtsch.
2, 39, 5
(
md.
,
1478
):
welchen sie aber under oren gewercken obirqwemen, das er unkouff gebe, der soltes der innunge verbussen.
Hertel, UB Magdeb.
3, 709, 36
(
nd.
/
omd.
,
1503
):
Keyner sal in sampnung, innungen, ader gilden einicherley wilkor setzen.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
150, 24
 (
omd.
,
1554
/
1663
):
Bergkschmidearbeit wirdt, soviel müglich, den bergkschmiden gleich eingetheilt, weil sie einer innung seint.
Ermisch, Freib. Stadtr. 
241, 12
(
osächs.
, Hs. 
v. 1325
):
Die beckere haben eine innunge hi in der stat zu Vribere.
Hertel, Hall. Schöffenb.
2, 287, 36
 (
osächs.
, zu
1430
):
Die schumechere […] habin geclait czu den alden schumechern, wy daz sy on griffen in ire innunge.
Kisch, Leipz. Schöffenspr.
17, 16
(
osächs.
,
1523
/
4
):
so mogen ine die hantwerksmeister der fleischhauer darumb […] nicht verwerfen noch zu solchem handwerk oder in innige untuchtig bereden.
Toeppen, a. a. O.
141, 16
;
Helbig, a. a. O.
2, 12, 23
;
41, 12
;
3, 102, 29
;
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
205, 18
;
Ermisch, a. a. O.
245, 9
;
247, 6
:
Kisch, a. a. O.
563, 10
;
Opel, Spittendorf
169, 7
;
282, 9
;
Stieler
1, 890
;
Rwb
6, 265/7
.
Vgl. ferner s. v.
ablastag
,
anbringen
 2,
aussen
(Präp.) 1,
aufsaz
 3.
2.
›Aufnahme (der Seele bei Gott)‹;
vgl.
einen
I, 1.

Belegblock:

Reissenberger, Väterb.
6659
(
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Hic von quam da vil manic man | Der mit demůte gewan | Bi im die innunge | Zů siner saldunge.
3.
›Wohnung‹;
zu
inne
(Adv.) 1.
Bedeutungsverwandte:
behausung
.

Belegblock:

Rwb
6, 263
(a. 
1480
).