inniglich,
innenklich,
Adj.,
bei adv. Verwendung auch
inniglichen,
innenklichen
.›erfüllt von Liebe, religiöser Hingabe, inbrünstig‹;
zu
innig
1.Bedeutungsverwandte:
andächtig
inbrünstig
innig
Syntagmen:
innigliche freundschaft / reue / treue / zuker
, innigliches gebet / herz
; etw. i. bereuen / büssen, jn. i. bitten / grüssen / lieben / loben / lonen / minnen, sich i. erfreuen / vereinen; jm. i. dienen, jm. i. leid sein; e. S.
(Gen.) i. hüten / gedenken; i. erschrecken / fro sein / jamern / klagen / schauen / seufzen / weinen
.Belegblock:
Jostes, Eckhart
105, 16
(14. Jh.
): si ist alzo kreftig, daz sy den geyst von der sele scheyt und in mit got inneclich vereinet.
Helm, H. v. Hesler. Nicod.
1894
(nrddt.
, 14. Jh.
): die grozen marter, die er leit | daz was in inneclichen leit.
Meisen, Wierstr. Hist. Nuys
2333
(Köln
1476
): Innentlych dye man ind frauwen | Mariam baeden in trauwen.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob
1560
(omd.
, 1338
): Ouch Job da vorne sayte | Und gar innenclichen claite.
Mone, Adt. Schausp.
1, 2543
(Hs. ˹omd.
, 1391
˺): dez bit ich dich inneglichen huͤte.
Strauch, Par. anime int.
104, 26
(thür.
, 14. Jh.
): man mac inneclicher messe horin dan messe sprechin.
Pyritz, Minneburg
1553
(nobd.
, Hs. um 1400
): Ich mynne sie gar inneclich; | Niht weiz ich ab sie mynnet mich.
Sachs
16, 175, 11
(Nürnb.
1560
): Dann wo dein gab und gelt hin-reichen, | Die hast du lieb gar innigleichen.
Adrian, Saelden Hort
3360
(alem.
, Hss. E. 14.
/15. Jh.
): das hertz sol vol dankes schoben | und sol Got inneclichen loben.
Päpke, Marienl. Wernher
8220
(halem.
, v. 1382
): Er inneklich betruͤbet wart | Und trurig was von herczen.
hail. altvaͤter
71v, 2
(schwäb.
, E. 14. Jh.
): do wainet sǔ gar inneklich mit ym.
Dreckmann, H. Mair. Troja
10, 9
(oschwäb.
, 1393
): dez wart er von hertzen inneclich erfräut.
Gierach, Märterb.
1868
(Hs. ˹moobd.
, A. 15. Jh.
˺): der pischolf pat auch innichleiche, | dz dye natern wurden vertann.
Höver, Bonaventura. Itin. B
390
(moobd.
, 1450
/60
): sy sey denn wurckleich, jnner, mit wesenleich wurckig, jnnigleich, substanczleich, vnderstendigkleich oder selbstendigkleich, naturleich, willig, freymuͤtig, liederleich, nottúrftig, vnprechafft vnd gancz volkomen.
Roth, E. v. Wildenberg
85, 15
(moobd.
, v. 1493
): do erschrack er innigklichen von hertzen.
Munz, Füetrer. Persibein
441, 6
(moobd.
, 1478
/84
): des frewt dy fraw sich inniklich, | do si des leibes in sach wol gesunnden.
Helm, H. v. Hesler. Apok.
5067
; Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
12937
; Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
280
; Karnein, Salm. u. Morolf
441, 3
; Kopp, Volks- u. Gesellschaftsl.
5, 22
; Wolf, Norm im sp. Ma.
43, 40
; Schönbach, Adt. Pred.
19, 23
; Adrian, a. a. O.
901
; Strauch, Schürebrand
52, 26
; Kurrelmeyer, Dt. Bibel
5, 11, 11
Var.; Primisser, Suchenwirt
22, 218
; Spechtler, Mönch v. Salzb.
39, 91
; Voc. Teut.-Lat.
p vjr
; Maaler
236v
; Stieler
1, 890
; Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 351
.