innewonen,
inwonen,
V.;
vereinzelt als festes Präfixkompositum belegt.1.
›innerhalb eines bestimmten Bezugsorts wohnen‹; zu
inne
(Adv.) 1; vgl. einwonen
.Belegblock:
Gerhard, Hist. alde e
2898
(omd.
, um 1340
): er koufte einen berk, | Der da lac wol zu genuge, | Zu inwonende gevuge.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
47, 2
(osächs.
, 2. H. 14. Jh.
): obir der pfortin des husis beschribin allir der namen di do ynne wonen.
Winter, Nöst. Weist.
2, 766
(moobd.
, Hs. E. 17. Jh.
): Eß solle kein inwohnenter burger im markt sich ander orth […] ankaufen.
‒
Vgl. ferner s. v. aufseher
2, ausdenen
.2.
›existent sein in etw.‹; in religiösen Texten von Gottes Immanenz in der Seele; zu
inne
(Adv.) 1; vgl. einwonen
.Bedeutungsverwandte:
einwerden
Belegblock:
Helm, H. v. Hesler. Apok.
11825
(nrddt.
, 14. Jh.
): Der inner alter in dem hus | Bezeichenet des herzen klus, | Da der geist wonet inne.
Strauch, Par. anime int.
64, 15
(thür.
, 14. Jh.
): Got der wonit und innewonit in eime lichte.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
109
(Nürnb.
1517
): die erquickung des gemüts der erwelten breut, die der geist des herrn inwonet.
Schmidt, Rud. v. Biberach
182, 26
(whalem.
, 1345
/60
): die lv̌te, dien dv̌ gesmakkv̌ wisheit in wonet, werdent berhaft von dien heiligen.
Vetter, Pred. Taulers
174, 29
(els.
, 1359
): die do sint uswendig gelútert menschen und inwendig sint verklerte menschen und inwonende menschen.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
66, 9
(schwäb.
, 14. Jh.
): wan er [heiliger geist] übermitz die minne innewonet dem gemüet.
Quint, Eckharts Pred.
2, 309, 6
; Kehrein, Kath. Gesangb.
3, 7, 2
; Schmidt, a. a. O.
151, 20
; 184, 13
.‒
Vgl. ferner s. v. austreiben
9.