inneliegen,
V., unr. abl.
1.
›innerhalb von etw. Räumlichem liegen, befindlich sein‹; ütr. ›in etw. einbegriffen sein, verborgen sein‹; zu
inne
(Adv.) 1, 1
liegen
2.Phraseme:
etw. liegt jm. hart inne
›etw. lastet bedrückend auf jm.‹.Syntagmen:
im grab / gericht / gewelbe / land i., in der herberge / grafschaft / kamer / stat i.
Belegblock:
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
254, 22
(thür.
, 1474
): in dy herberige da Hans Rote auch vore kopher ynnelegende gehabit hat.
Skála, Egerer Urgichtenb.
113, 14
(nwböhm.
, 1574
): Ob er Auch mehrers gestolen wan die Puchsen die Anhero gebracht worden vnd Im gericht Inneliget.
Vetter, Pred. Taulers
268, 5
(els.
, 1359
): dis ist do alle kraft […] ab kumet und inne gelit und verborgen ist.
Fischer, Eunuchus d. Terenz
134, 11
(Ulm
1486
): merck wie ir der krieg so hart inn leit.
Mollay, H. Kottanerin
11, 17
(moobd.
, 1439
/40
): es pruͤn in dem gwelb, do meiner fraun gnad Inne laͤg.
Kummer, Erlauer Sp.
5, 254
(m/soobd.
, 1400
/40
): das das grab sei wol wehuͤt, | da der trugner in leit.
Dirr, Münchner Stadtr.
322, 23
; 406, 9
; Mollay, a. a. O.
13, 21
; Turmair
4, 1060, 15
; Piirainen, Stadtr. Sillein
79, 10
; Maaler
236v
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
259
.‒
Vgl. ferner s. v. balg
8.2.
›ins Kindbett kommen, gebären, im Kindbett sein‹; phrasematisch kinds inneliegen
; zu
inne
(Adv.) 1, 1
liegen
2.Belegblock:
Buch Weinsb.
2, 318, 4
(rib.
, 1576
): sin hausfrau, die den tag zovor kintz ingelegen.
Kehrein, Kath. Gesangb.
1, 73, 17
(Köln
1619
): in der nacht, da sie inlag, | Zu ruhen war da kein gemach.
Schwäb. Wb.
4, 38
.3.
›im Gefängnis sein; an einem vom Gläubiger angewiesenen Orte Quartier halten, bis eine Schuld bezahlt ist, Einlager halten‹; zu
inne
(Adv.) 1, 1
liegen
4.Wortbildungen:
inneliegensrecht
Belegblock:
Skála, Egerer Urgichtenb.
68, 14
(nwböhm.
, 1569
): Zimmerman sej fast In gestalt wie sein Bruder so Inneliege.
Welti, Stadtr. Bern
78, 11
(halem.
, E. 14.
/A. 15. Jh.
): beschicht denne, daz er der gezigde schuldig wirt, darumb ime gebotten was inne ze ligenne, dez sol er engelten.
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern
395, 5
(halem.
, 1540
): insonders die, so von eebruchs und hůry wägen ingeleyt, wann man sy ußlaßt mit trummen und pfyffen heimbeleyttet, üs […] da sy sich aber billich schämen sölltend.
Hör, Urk. St. Veit
99, 37
(moobd.
, 1370
): da sullen wir in dann laisten an all ariglist, als laistens und inneligens recht ist in geysels weis […] untz datz wir als datz ausrichten.
UB ob der Enns 9,
30, 7, 19
(moobd.
, 1376
): sol denne einen Erbern chnecht selbandern […] in ein erber gasthaws senden, wo Si Jn hin zaigent vnd sullen die da inne ligen vnd laisten, als inneligens vnd laistens recht ist.
Skála, a. a. O.
64, 19
; Welti, a. a. O.
225, 9
; 432, 33
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
259
; Rwb
2, 1425
; Schwäb. Wb.
4, 38
.