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hetze (auch
hätze
), die
;–/-n
;Etymologie unklar, vielleicht zu gleichbedeutendem
ahd.
agaza
mit sekundärem h
im Anlaut (Suolahti, Die dt. Vogelnamen.
).1909, 193
1.
ein Vogel: ›Elster (Pica pica)‹; schwarz-weiß gefiederter Rabenvogel mit langem, keilförmigem Schwanz; die Elster gilt als Symbol der Schwatzhaftigkeit; in den Belegen werden meist schwatzhafte Frauen mit den hetzen
verglichen; einmal wird ein Falke als hetze
abgewertet.Zur Wortgeographie von ,Elster‘ in den rezenten Mundarten vgl.
Dwa
; Karte 3.15, 32-46
Bedeutungsverwandte:
vgl. atzel
elster
heigester
Syntagmen:
die h. hüben, jm. die h. bringen
; j. geschwätzig gleich einer h. sein, dalen wie eine h.
; die alte h.
; der haufen der hetzen
.Wortbildungen:
hetzengeschwäz
hetzennest
Belegblock:
Lemmer, Brant. Narrensch.
44, 7
(Basel
1494
): So muͦß man hüben dann die haͤtzen | Do ist eyn klappern vnd eyn schwaͤtzen.
Sachs
14, 211, 11
(Nürnb.
1552
): Die [jungfraw zu than] ist gschwetzig gleich einer hetzen, | Sie möcht dem teuffl ein seel abschwetzen.
Ebd.
21, 107, 16
(1559
): Er dalet wie ein alte hetz. | Wer mag hören sein unnütz gschwetz.
Goedeke, Fischart Floh haz,
1275
(Straßb.
1594
): Dann vor angstigem hetzengschwetz | Empfinden sie
[Frauen]
nicht unser pfetz. Barack, Zim. Chron.
1, 288, 26
(schwäb.
, M. 16. Jh.
): Derselbig gab dargegen dem haus Österreich Ratzüns in Pünten sampt den zugehörigen storken- und hetzennester.
Turmair
5, 485, 7
(moobd.
, 1522
/33
): im vierten jar kamen gros haufen der storchen hätzen tahen ruchen und cräen und dergleichen geflügl und frassens all [heuschrecken] auf.
Bell, G. Hager
530
, Title; Sachs
22, 213, 12
; Hampe, Ged. v. Hausrat
4, 19, 3
; Schwäb. Wb.
3, 1541
.2.
wohl: ›Häher (Eichelhäher?)‹; in den Belegen ist eine klare Unterscheidung von 1 nicht immer möglich. Diese Vermischung beruht wohl auch darauf, dass in der frühen Neuzeit die Häher zu den Elstern gezählt wurden (vgl. Krünitz, Oeconomische Enzyklopädie
ff.). So werden lat. 20, 636
garrulus
und pica
jeweils sowohl mit elster
als auch mit heher
übersetzt (vgl. Diefenbach
; 432c).258a
Bedeutungsverwandte:
vgl. häher
markolf
Belegblock:
Sachs
2, 2, 91
(Nürnb.
1530
): bei jederman an allen orten | konten sie von der weisheit schwetzen, | gleichwie die elstern und die hetzen.
Lemmer, Brant. Narrensch.
19, 12
(Basel
1494
): Mancher verlaßt sich vff syn schwaͤtzen | Das er eyn nuß redt von eynr haͤtzen
(›daß er einem Häher eine Nuß abschwatzt‹).
Chron. Augsb.
3, 365, 7
(schwäb.
, E. 15.
/A. 16. Jh.
): fünf vögel wurden des Strelins gest: | der rapp, die mörgans und die hetz, | der weye, die alster mit irem geschwetz.