herwagen,
(selten kontrahiert:)
herwan,
der
;-Ø/-Ø
, auch +Uml.1.
›in einem Feldzug benutzter Wagen, sowohl ein mit Kriegern besetzter Kampfwagen als auch ein zum Transport von Ausrüstung und Proviant benutzter Wagen‹; seltener metonymisch: ›Leistung von Fuhrdienst innerhalb eines Feldzugs‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. kampfwagen
Syntagmen:
den h. bieten / darfüren / tun, mit rossen ausrichten, in gereitschaft stellen, schuldig sein, den h. jm. abgewinnen
; der h.
(Subj.) jn. tragen
; des h. bedürfen
; h. von eisen
; der halbe herwagen
.Belegblock:
Ziesemer, Proph. Cranc Jes.
66, 15
(preuß.
, M. 14. Jh.
): ja wirt der herre komen mit vuer und sine herwayne als eyn sturm.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
144, 3121
(Magdeb.
1608
): Der Kriegsman auff die wacht angehet / | Derhalben auch mich die Heerwagen / | Zum Krieg fuͤr Knecht vnd Reuter tragen.
Gereke, Seifrits Alex.
4649
(oobd.
, Hs. 1466
): er fuert herwegen dar | funfczehen tausend fuer war, | die warn wol beraittett.
Dierauer, Chron. Zürich
43, 12
(halem.
, 1415
/20
): Die von Bern hatten die von Switz bi inen und hatten gemachet von issen herwegen.
Barack, Teufels Netz
7253
(Bodenseegeb.
, 1. H. 15. Jh.
): Darumb bedarff man des herwagen. | Der da si wol beslagen, | Das er die fürsten und herren tüg tragen.
Aubin, Weist. Hülchrath
176, 44
; Hilliger, Urb. St. Pantaleon
389, 3
; 516, 10
; Loersch, Weist. Boppard
51, 17
; Kollnig, Weist. Schriesh.
162, 4
; Lippert, UB Lübben
2, 170a, 8
; Roder, Hugs Vill. Chron.
201, 2
; Chron. Augsb.
1, 153, 9
; Winter, Nöst. Weist.
1, 1054, 4
.2.
›Sternbild des Großen Bären / Wagen‹; wohl auch: ›Kleiner Bär / Wagen‹; anschließbar an 1.Bedeutungsverwandte:
siebensterne
1
bär
herrenwagen
Belegblock:
Turmair
1, 372, 26
(Nürnb.
1541
): Daher noch die baurn die siben stern gegen mitnacht den herwagen oder Hermanswagen nennen.
Maaler
218v
(Zürich
1561
): Der Heerwagen / Sind die sibensternē also genan̄t.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
7, 228, 12
, Var. Zc, Sa; Schmitt, Ordo rerum
10, 23
; Dasypodius
12r
; Hulsius
T jv
.