hervorn,
hervornen,
Adv.
1.
Lokaladv. zum Ausdruck der Situierung einer Person / eines Gegenstands auf der Vorderseite oder der dem Sprecherstandpunkt zugewandten Seite einer (räumlich gedachten) Bezugsgröße: ›vor dieser Stelle, diesem Ort; hier vorn, ganz vorn‹; vgl. am ehesten
hervor
2.Bedeutungsverwandte:
vgl. davor
Belegblock:
Rupprich, Dürer
2, 202
(nobd.
, 1513
/15
): der arm vnder den tütlen herab ist preit
1
/22
. Mitten jn der maws 1
/20
. Herforn peim elpogen vnd hindern elpogen 1
/24
. Turmair
5, 108, 1
(moobd.
, 1522
/33
): lich im Italien hervornen gegen uns, das langbärdisch künigreich.
Wackernell, Adt. Passionssp. Br. II, nach
1548
(tir.
, 1551
): In dem Bringen sy Jesum fur Pilatum. Und steen hervorn die juden mit Jesum.
Rupprich, a. a. O.
2, 207, 718
; Schwäb. Wb.
3, 1523
.2.
Lokaladv. zum Ausdruck der Situierung eines Gegenstands außerhalb einer (räumlich gedachten) Bezugsgröße: ›außerhalb von etw., draußen‹; vgl. am ehesten
hervor
2.Bedeutungsverwandte:
vgl. aus
daussen
daraussen
haussen
Belegblock:
Winter, Nöst. Weist.
4, 30, 44
(moobd.
, 15.
/16. Jh.
): Wenn ainer mit der faust ainen schlögt und hat den daumb herfohrn, ist zue wandl 5 ℔ ₰. halt er aber den daumb in der hant, so ist er nichts.
Zingerle, Inventare
51a, 19
(tir.
, 1479
): iii hantzwehel sind herfornenn gelassen, daz nicht eingespert ist, täglich zu prauchen.
3.
wohl: ›(draußen und deshalb) übrig; noch nicht behandelt / angesprochen‹; anschließbar an 2.Belegblock:
Chron. Nürnb.
3, 177, 20
(nobd.
, 1488
): Zu dem letzten setz ich das zu merken, daß vil treffenlich stuck noch hervornen sint, die under den nechsten vier kaisern zu Nurenberg beschehen sint.