herausziehen,
V., unr. abl.
1.
›etw. aus einer räumlich gedachten Größe nach außen (zum Standpunkt des Sprechers) ziehen, holen, bringen‹; auch bildlich; speziell auch als Terminus der Chemie: ›extrahieren, herauslösen einer Komponente aus einem flüssigen oder festen Stoffgemisch‹; zu
heraus
1.Bedeutungsverwandte:
vgl. herausbringen
Syntagmen:
die sonne
(Subj.) die feuchtigkeit h., das pflaster die schmerzen h., etw.
(z. B. einen dorn
) aus etw.
(z. B. den zänen
) h., einen fisch an einer gabel h
.Wortbildungen:
herausziehung
Belegblock:
Barke, Spr. d. Chymie.
1991, 265
(Hamburg
1676
): Daraus denn nun zu sehen / daß zwar der Venus eine Röthe / oder posito eine Gelbe beygebracht worden / allein wo ist der jenige der sie heraus ziehen kan?.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
539, 1031
(Magdeb.
1608
): Satzt sich ein Dorn in seine Zeen. / | Den kont er gar nicht ziehen herauß.
Stoltzius, Chym. Lustg.
67, 1
(Frankf./M.
1624
): Die herauß ziehung oder schwaͤngerung der Seelen.
Vetter, Pred. Taulers
32, 17
(els.
, E. 14. Jh.
): so zúhet die sunne die fúhtekeit herus in die lebende kraft die in dem holtze verborgen lag.
Rauwolf. Raiß
16, 24
([Lauingen
] 1582
): vnser Schiffman aber [...] stach mit einer eysnin zincketen gabel einen Visch / Lischa genannt / welchen er daran herauß gezogen.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
126, 14
; Diehl, Dreytw. Essl. Chron.
61, 20
; Eschenloher. Medicus
83, 28
; Eis u. a., G. v. Lebenstein
60, 10
.‒
Vgl. ferner s. v. attractiv
, instrument
2.2.
›aus einem Ort, einem Gebiet wegziehen‹; vgl.
heraus
1.Bedeutungsverwandte:
vgl. abziehen
ausfaren
ausscheiden
Wortbildungen:
herauszug
Belegblock:
Dünnhaupt, Werder. Gottfr. v. Bullj.
15, 26
(Frankf./M.
1626
): Zogen also alle Fuͤrsten / Graffen [...] vnd alle Christen / den 8. Octobris / im Jahr 1186. auß Jerusalem herauß.
Turmair
4, 461, 3
(moobd.
, 1522
/33
): Da schuef der römisch burgermaister, die sein solten hinauß [aus der wagenpurg] mit den fändlein ziehen; aber im heraußziehen stuenden die Baiern so nâch und hert obeinander und drungen in die wagenburg.
Ebd.
5, 278, 2
: herzog Ot [...] ist [...] gein Rom und [...] Calabriam zogen wider die Kriechen und Saracen. Am herauszug ist er auf dem weg gestorben in Welschlant.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
99, 24
.‒
Vgl. ferner s. v. aufsein
3.