hecheln,
V.
1.
›Flachs oder Lein mit einer Hechel bearbeiten‹; zu
hechel
.Bedeutungsverwandte:
bürsten
kämmen
Syntagmen:
bei licht h.
; der gehechelte flachs
.Belegblock:
Rueff, Rhein. Ostersp.
608
(rhfrk.
, M. 15. Jh.
): noch baz wil ich dir geloben | gudes gehechelten flaß ein claben | und czwene gude alde schu.
Bergner, Urk. Kahla
94, 12
(thür.
, 1455
): Auch vorbutet man, das kein burger sulle gestate seiner frauwen adir gesinde, das die hecheln bie lichte bie der buße v schilling pf.
Dasypodius
346r
(Straßb.
1536
): Hechlen oder kemmen. Carminare.
Gilman, Agricola. Sprichw.
2, 66, 5
; Serranus
95r
.‒
Vgl. ferner s. v. pap
1.2.
›(mit jm.) Geschlechtsverkehr haben‹; Ütr. zu 1.Bedeutungsverwandte:
vgl. berüren
brüten
gaupen
gebrüten
haspeln
hausen
eins auf der geige fiedeln
geige
eins auf der geige machen
geige
sich leiblich mit jm. schicken
.Belegblock:
Bächtold, N. Manuel. Elsli
275, 473
(Basel
1530
): Mich dunkt, es tet mir nienen so we, | Als sötte ich ein andern man, | Denn dich, min Uli, hechlen lan.
Barack, Zim. Chron.
4, 184, 4
(schwäb.
, M. 16. Jh.
): sagt er zu letst: „Mögtest du aber hechlen?“ Spricht die fraw: „Ach mein Crista, ain krank mentsch muss etwas geleben."