hausfrau,
die
;-en/-en
.1.
›Ehefrau, Gattin, Gemahlin‹; zu
haus
4.Phraseme:
eines meisters hausfrau kaufen
›die Witwe eines Handwerksmeisters heiraten (um dadurch in die entsprechende Zunft zu gelangen)‹.Bedeutungsverwandte:
betgenosse
ehefrau
eheweib
ehewirtin
gemahel
gemahelin
gegengade
gemächede
genossin
hauswirtin
Syntagmen:
eine h. bemorgengaben / haben / loben / nemen
; die h.
(Subj.) jm. (ab)sterben, die h. kinder / töchter gebären
; j.
(Subj.) seiner h. abhold werden
; von der h. söne haben, bei der h. sitzen, one eine h. sein
; die eheliche / jetzige / liebe / reine h
.Belegblock:
Schöpper
69b
(Dortm.
1550
): Vxor. Ehefraw eheweib gemahl gemahelin haußfraw.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
119, 18
(rhfrk.
, um 1435
): Der konnig reit syner husfrouwen entgeyn mit grossem folck / vnd hieß sy früntlich wilküm sin.
Köbler, Ref. Wormbs
357, 17
(Worms
1499
): so einer begriff einen anderen by syner Eelichen hußfrauwen nacket vnd bloss byeinander lygende in einem Betth.
Schmidt, Frankf. Zunfturk.
2, 360, 2
(hess.
, 1352
): welich knecht ein eliche husfrawe niemet, daz den der meister niht haltden sal lenger wan uff die ziel, als er in gedinget hat.
Ebd.
1, 426, 7
(1377
): wo einer eins meisters husfrauwe keuffte, der sal diser hantwercke keines triben, er sij dann vor burger worden.
Knape, Messerschmidt. Bris.
3, 37
(Frankf./M.
1559
): Darauff Regnerus jr geantwort / vn̄ sagt Hertzete liebe haußfrawe / vnd freuntlicher trauter gemahel.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
51, 26
(omd.
, 1487
): Dye vrsach all seiner [Davids] widderwertigkeit itzt irzaltt ist gewest dÿe sunde de ehbruchs. er mit Bersabee der hau̇sfrawen Vrÿe [...] vorbracht.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt.
1, 20
(osächs.
, 1343
): der engil des herren [...] sprach: „Jôsêph Dâvîdis suͦn, du salt dich niht vorchten zuͦ nemene Marien dîne hûsvrowen.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
30, 19
(osächs.
, 2. H. 14. Jh.
): Von den iiij husvrowin do von gesprochin ist, hot her [der groze chaam] xxij sone.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
11, 32
(schles.
, 1392
): darczu hat die lipliche frowe katherin, des vorgenan̄ hern Petirs von melin eliche housfrowe iren willen vnd iowort gebin.
Gille u. a., M. Beheim
444, 6
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): zu ainer hausfraun stund sein [Luciver] ger, | die neün tochter pei im gepare.
Mayer, Folz. Meisterl.
100, 284
(nobd.
, um 1480
): Rabi Salomon spricht das vor der erschaffung Eve Adam hab ein haußfrawen gehabt mit namen geheyssen Lillis.
Wickram
4, 12, 7
(Straßb.
1556
): nicht weniger hette auch sein hausfraw ein guͦt lob vonn wegen ihres tugentlichen unnd holdtsaͤligen wandels.
Schaer, Pyr.-Thisbe-Sp. II,
126, 1219
(Basel
1616
): Es wird vber ein halbes Jahr | Ewer Haussfraw solchs machen war | Vnd euch gebaͤren zwey Kinderlein.
Rennefahrt, Zivilr. Bern
123, 30
(halem.
, 1592
): Als dan üwer burger Adelberg Suracher vor etlich jaren alhie in unser statt mit Barbel Zurkhinden, siner jetzigen husfrouwen, sich verehelichet.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 22, 37
(schwäb.
, 1574
): Darnach so sollen deß ußgetrettnen hausfraw, kind oder wer dann seine erben sein möchten, anzaigen, ob sy erben sein [...] wöllen.
Bauer, Geiler. Pred.
321, 30
(Augsb.
1508
): Der herr sprach zu Noe gang auß der archen. du und dein hausfraw und deine süne. och die haußfrawen deiner sün.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
231, 31
(oobd.
, 3. Dr. 15. Jh.
): hertzog Sigmund hat gehabt zwo eeliche hawsfrawn, die erst des kunigs tochter von Schotten, [...] die annder ain hertzogin von Saxen.
Brunner, Rechtsqu. Krems u. Stein
146, 44
(moobd.
, 1489
): styrbt ainem zechprueder sein hawsfraw, nymbt er ain andre, er muess dreyssigkh phenning geben in die zech, ob er irs behalten wil.
Rintelen, B. Walther
47, 31
(moobd.
, 1552
/8
): Desgleichen sein auch eines yeden Haußwirths Haab und Güetter seiner Hausfrauen umb ir zuegebracht Heuratguet von Rechtens wegen verpfendt.
Ebd.
55, 10
: Einer hat sein Hausfraw umb ir Heuratvermächt auf seine Lehengüetter verwisen und umb solliche Verweysung von dem Landtsfürsten als Lehenßherren ein Wilbrief erlangt.
Reithmeier, B. v. Chiemsee
51, 15
(München
1528
): wer kain hawszfrawen hab, der moeg dem gotszdienst awszwartten. Deshalb sey pesser on ain hawszfrawen zesein, dann zeheyraten.
Große, Schwabensp.
100a, 23
; Köbler, Ref. Wormbs
309, 15
; ders., Ref. Franckenfort
6, 24
; Perez, Dietzin
1, 406, 7
f.; Feudel, Evangelistar
2, 22
; 4, 34
; Goerlitz, Magd. Schöff./Posen
78, 28
; Küther, UB Frauensee
248, 1
; Thür. Chron.
21r, 9
; v. Tscharner, a. a. O.
17, 11
; Gerhardt, Meister v. Prag
140, 1
; 168, 21
; Gille u. a., a. a. O.
292, 79
; Fastnachtsp.
323, 27
; Williams u. a., Els. Leg. Aurea
348, 11
; Kurrelmeyer, Dt. Bibel
3, 51, 12
; Köbler, Stattr. Fryburg
34, 4
; Goldammer, Paracelsus
6, 187, 25
; Rennefahrt, Stadtr. Bern
292, 10
; Vock, Urk. Hochst. Augsb.
228, 33
; Chron. Augsb.
6, 40, 25
; 7, 488, 34
; 9, 88, 27
; Eschenloher. Medicus
73, 13
; Grothausmann, Stadtb. Karpfen
78, 5
; 91, 4
; Voc. Teut.-Lat.
o jr
.‒
Vgl. ferner s. v. abhold
(Adj.), ableibung
1, afterwegen
2, anhalten
5, bauer
(der
) 1.2.
›Hausherrin; Vorsteherin eines Haushalts‹; zu
haus
6.Bedeutungsverwandte:
hausmutter
hauswirtin
hausere
haushalterin
Belegblock:
Stambaugh, Friederich. Saufft.
11, 11
(Frankf./O.
1557
): wie wollen doch nur immer mehr die Oberherrn / Eltern / Haußherrn und Haußfrawen / am Juͤngsten Gerichte bestehen?
Maaler
214v
(Zürich
1561
): Die Haußfrauw oder haußmuͦter / die frauw im hauß. Domina.
Sappler, H. Kaufringer
4, 374
(schwäb.
, Hs. 1464
): niemant sol des nemen wunder, | das ich hie als kostlich leb, | seit mir ieglich hausfraw geb | von der wochen ain halb pfunt.
McClean, Havich
4824
(moobd.
, Hs. 15. Jh.
): pawet mïr ein spital, | darin dy arm̈en uber al | man nem [...] | so wil ich uncz an meinen tod | inne hausfraw sein.
v. Keller, Ayrer. Dramen
166, 7
; Rennefahrt, Wirtsch. Bern
742, 16
; Hauber, UB Heiligkr.
2, 361, 15
; Schmitt, Ordo rerum
123, 17
.